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10 Arten, im Weltall zu sterben: Das Weltall ist gefährlich

Foto: Envato / Mahirkart

10 Möglichkeiten, im Weltall zu sterben

Das Weltall: unendliche Weiten. Mysteriös und beeindruckend – aber auch für Menschen äußerst ungesund. Die NASA listet in der Risikobelehrung für ihre Astronauten ganze 43 potenziell tödliche Gesundheitsrisiken und 233 potenziell tödliche ungewisse Faktoren. Unangenehme Möglichkeiten, sein Leben auszuhauchen, gibt es im Weltall nämlich zu Genüge.

1. Erst aufgebläht, dann schockgefrostet und ultrahocherhitzt durch den Unterdruck im luftleeren Raum

Hier wird dem Menschen zum Verhängnis, dass sein Körper zu mindestens 70 Prozent aus Wasser besteht. Wer ohne Raumanzug dem extrem hohen Unterdruck im Weltraum ausgesetzt ist, muss mit einer sofortigen Verdampfung der Flüssigkeiten in der Haut sowie in den obersten Schichten des Hautgewebes rechnen.

Das Resultat sind Luftblasen im Blut, die den menschlichen Körper anschwellen lassen. Der Gegendruck durch die Haut und das Kreislaufsystem sorgen immerhin dafür, dass Weltraumreisende ohne Raumanzug nicht sofort explodieren.

Laut Angaben der NASA kühlen als Nächstes Mund und Nase auf Gefriertemperatur ab. Die Flüssigkeit auf der Zunge sowie in der Lungenschleimhaut erreicht dagegen kochend heiße Temperaturen.

Nach höchstens 11 Sekunden würde der Betroffene aufgrund von Sauerstoffmangel ohnmächtig werden. Wer das herauszögern will und die Luft anhält, muss leider einen noch schmerzhafteren Tod sterben: Der Betroffene muss miterleben, wie der Sauerstoff in seinen Lungenflügeln expandiert und diese zum Platzen bringt.

2. Erstickungstod an einer CO₂-Blase im Schlaf

Auf der Erde steigt warme Luft nach oben, bei Schwerelosigkeit nicht. Das kann auf Raumstationen zum Verhängnis werden. Wer sich schlafen legt, muss damit rechnen, dass das ausgeatmete Kohlendioxyd eine Blase um seinen Kopf bildet, die mangels Wind nicht fortgeweht wird. Das Resultat kann eine tödliche Kohlendioxydvergiftung im Schlaf sein. Um am Morgen wieder aufzuwachen, müssen Astronauten daher neben einem Ventilator schlafen.

3. Hirnschlag durch Schwerelosigkeit

Jeder Teil des menschlichen Körpers hat sich im Verlauf der Evolution an die Schwerkraft angepasst. Da die Muskeln bei Schwerelosigkeit weitaus weniger arbeiten müssen, werden sie schwächer. Auch die Knochen müssen jetzt weniger Arbeit leisten, um den Körper aufrecht zu halten. Das führt zu Knochenschwund: Im Weltall können die menschlichen Knochen pro Monat bis zu 2 Prozent an Dichte verlieren.

Auch der Blutdruck gerät durch Schwerelosigkeit aus dem Takt. Üblicherweise ist dieser in den Füßen geringer als in der Körpermitte und im Kopf. Bei Schwerelosigkeit gleicht sich der Blutdruck in allen Körperteilen an. Dies führt zu Deformierungen der Augäpfel und der Gehirnmasse. Im schlimmsten Fall kann der ungewohnt hohe Blutdruck im Kopf einen Hirnschlag hervorrufen.

4. Tod durch radioaktive kosmische Strahlung

Im Weltall sind Astronauten extrem hohen Strahlungswerten ausgesetzt. Dazu gehören hauptsächlich geladene Teilchen aus dem Magnetfeld der Erde, energiegeladene Teilchen von der Sonne, sowie kosmische Strahlung. Viele dieser Strahlungsarten lassen sich selbst durch speziell isolierte Raumanzüge nicht vollständig neutralisieren.

10 Arten, im Weltall zu sterben: Das Weltall ist gefährlich, auch die Sonne
Foto: Pixabay / ipicgr

Laut einer Studie der University of Chicago wird durch jedes Jahr im Weltall ein Drittel der körpereigenen DNA zerstört. In einer Studie der NASA von 2016 setzten Forscher mehrere Labormäuse einer Strahlendosis aus, die der Strahlenbelastung einer sechs Monate langen Weltraumreise zum Mars entsprechen würde. Alle Mäuse erlitten schwere Gehirnschäden bis hin zur Demenz.

5. Tod durch Verbrennen in der Atmosphäre von Planeten oder Sternen

Obwohl der Mensch sich gut an die Schwerkraft angepasst hat, kann sie im falschen Moment zur tödlichen Falle werden. Wer bei einer Erkundungsmission im All einem Planeten, Stern oder Mond zu nahe kommt, muss damit rechnen, dass er von dessen Schwerkraft angezogen wird.

Beim Eintritt in die Atmosphäre großer Himmelskörper entsteht starke Reibung und dadurch Hitze. Der Betroffene muss damit rechnen, dass er verglüht wie ein Komet am Himmel.

6. Tod durch rasiermesserscharfen, giftigen Mondstaub

Die winzigen Staubkörner von der Mondoberfläche erwiesen sich für die Astronauten des Apollo-Programms schnell als großes Problem: Er blieb an ihren Raumanzügen haften und sammelte sich in allen Ecken und Enden ihres Raumschiffs. Der Astronaut Harrison Schmitt bekam davon „Mondheuschnupfen“.

Mondstaub ist nicht nur wegen seiner starken statischen Aufladung gefährlich, sondern auch wegen seiner Beschaffenheit und Größe. Er ist scharf wie kleine Glaspartikel und kann bis in die Lungenbläschen vordringen. Bei Labortests mit Ratten konnte der Staub durch die Nase bis ins Gehirn der Tiere gelangen.

Eine Studie aus dem Jahr 2018 bewies, dass simuliertem Mondstaub ausgesetzte Lungenzellen sogar bei sehr geringen Mengen abstarben und DNA-Schäden aufwiesen.

7. Tod durch Weltraum-Sonnenbrand

Auf der Erde schützt uns die Ozonschicht in der Atmosphäre vor rund 98 Prozent der schädlichen UV-Strahlung der Sonne. Im Weltall fehlt dieser Schutzschirm. Dementsprechend sind Raumanzüge – inklusive des Visiers – darauf ausgelegt, ihren Träger vor UV-Strahlen zu schützen. Ohne Raumanzug würde die menschliche Haut in Sekunden verbrennen.

8. Tod durch Weltraumschrott im Orbit

Im Orbit um Planeten kreisender Weltraumschrott bewegt sich mit extrem hohen Geschwindigkeiten von bis zu acht Kilometern pro Sekunde. Er ist daher zu einer großen Gefahr für Raumfahrzeuge und Astronauten geworden. Die Wirkung bei einem Einschlag eines 10 cm großen Projektils ist mit der Explosionskraft von 7 Kilogramm Dynamit vergleichbar.

10 Arten, im Weltall zu sterben: Das Weltall ist gefährlich, auch Weltraumschrott
Foto: Pixabay / skietheace

Inzwischen müssen Raumstationen mit speziellen Vorrichtungen ausgestattet werden, um Kollisionen mit Weltraumschrott aufzufangen. Einen Zusammenstoß mit Weltraumschrott würde bei dieser Geschwindigkeit kein Weltraumwanderer überleben.

9. Das Leben im All schwächt das Immunsystem

Erwiesenermaßen werden Astronauten im Weltraum schneller krank. Die Hälfte der Apollo-Astronauten erkrankte während ihrer Mission oder kurz danach an viralen oder bakteriellen Infektionen.

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass das Leben im Weltall die Aktivierung der T-Zellen beeinträchtigt, die den menschlichen Körper vor Infektionen schützen. In einer Studie aus dem Jahr 2005 fanden Forscher der University of California-San Francisco sogar heraus, dass simulierte Schwerelosigkeit für die Steuerung von T-Zellen verantwortliche spezielle Gene deaktivieren kann.

10. Im Weltall ertrinken? Auch das kann vorkommen

Diesem ungewöhnlichen Weltalltod entkam der italienische Astronaut Luca Parmitano im Jahr 2013 nur um Haaresbreite. Als er an der Außenseite der Raumstation ISS arbeitete, versagte das Kühlsystem seines Raumanzugs und flutete seinen Helm langsam mit Kühlflüssigkeit.

Parmitano war gezwungen, 23 Minuten auszuharren, bis seine Kollegen ihn an Bord holen konnten. Inzwischen bedeckte das Wasser in seinem Helm einen Großteil seines Gesichts.

Bleiben die unendlichen Weiten also unerreichbar?

Je weiter die Entwicklung der Raumfahrt voranschreitet, desto mehr zeichnet sich ab, wie wenig der Mensch auf das Leben im Weltall ausgerichtet ist. All das lässt den Mut von Astronauten jedoch umso bewundernswerter erscheinen.

Schließlich setzen sich Raumfahrer all diesen Gefahren ganz freiwillig aus – vom schmerzhaften Tod im Vakuum bis hin zu mit Kühlwasser gefluteten Raumanzügen. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass bei dem aktuellen Stand der Technik so schnell kein Mensch eine neunmonatige Reise zum Mars antreten wird.

Aber immerhin: Dass der Mensch ohne Raumanzug sofort zum Eiszapfen erstarren würde, ist ein Ammenmärchen. Denn unendlich kalt ist der Weltraum nicht. Eigentlich hat er gar keine Temperatur, da im Weltraum Wärme anders übertragen wird als in der Luft. Somit würde unsere eigene Körperwärme im Weltall ausreichen, um uns stundenlang warmzuhalten. Wenn das keine gute Nachricht ist?

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