Geschichten von seltenen und sehr seltenen Tieren. Jeder mag Lurchi. Doch für den Sympathieträger in den Vereinsfarben der Borussen könnte das Endspiel angepfiffen sein. Der Gegner: ein unheimlicher Salamanderfresser-Pilz … Und der schlägt derzeit ausgerechnet im Umkreis von Dortmund unerbittlich zu. Präsentiert von Citizen Conservation – Haltung rettet Arten.
Der Feuersalamander
Ein kräftiges, glänzendes Schwarz und leuchtend gelbe Flecken auf einem eidechsenartigen Körper – ganz klar, das ist der Borussen-Salamander, eines der sympathischsten Tiere der Welt! Gleich nach der Biene, natürlich.
Gut, viele kennen ihn eher unter dem Namen Feuersalamander, aber da wollen wir nicht kleinlich sein. Das ist ja auch ein schöner Name. Wenn auch vielleicht nicht richtig einleuchtend bei einer Amphibie, die am liebsten nur dann nach draußen geht, wenn es so sehr regnet, dass man eigentlich das Spiel abbrechen müsste. Und feuerrot oder orange sind die Flecken unseres Lurchis auch nur in seltenen Ausnahmefällen – sondern eben gelb, wenn diese Zeichnung auch bei wirklich jedem Salamander einzigartig ist, so wie beim Menschen der Fingerabdruck.
Der Name des Feuersalamanders hat vielmehr mit einer seiner erstaunlichen Eigenschaften zu tun. Seine auffällige Vereinsfärbung dient draußen im Wald nämlich nur einem Zweck: Angreifern zu signalisieren, dass er giftig und gefährlich ist. Im Grunde also so ähnlich wie bei den Borussen. Beim Salamander sind es aber nicht die Dribbelkünste oder ein Hammerschuss, die ihn so ungenießbar machen, sondern ein ganzer Giftcocktail aus Zutaten mit so schönen Namen wie Salamandarin, Samandaridin und Samanderon, den er in Drüsen in seiner Haut produziert. Wird er von einem Angreifer böse gefoult, etwa von einem Fuchs, einem Hund oder einer Katze, zeigt er ihm mit dem giftigen Hautsekret umgehend die Rote Karte. Missachtet der Räuber die Verwarnung und schluckt ihn trotzdem runter, kann das sogar tödlich enden. Wird der Salamander sehr unter Druck gesetzt, produziert er schlagartig ziemlich viel von der giftigen Flüssigkeit, in großer Not kann er sie sogar durch die Luft verspritzen. Das hat auch die Menschen früher schwer beeindruckt, wenn das Gift für sie allerdings auch völlig ungefährlich ist, wenn sie es nur auf die Haut bekommen. Sie bildeten sich aber ein, dass der Salamander damit sogar Feuer löschen könne – und warfen ihn zu diesem Zweck als lebenden Feuerlöscher kurzerhand in Brände hinein, was allerdings natürlich nur das Leben der Feuersalamander auslöschte.
Seiner wirklichen Lebensweise kommt der in manchen Gegenden übliche Name „Regenmännchen“ deutlich näher. Freiwillig verlässt der Feuersalamander seine Verstecke im Wald eigentlich nur nachts und im Regen. Dann allerdings ist er oft erstaunlich häufig und kriecht durch die Laubstreu auf dem Boden, immer auf der Suche nach Schnecken, Würmern, Insekten und was ein Salamander sonst noch so als Leckerbissen betrachtet. Hört mehr zum Feuersalamander im Podcast.