Es gibt Tiere, die sind so sonderbar, so fantastisch, wenn man Geschichten über sie nicht mit eigenen Ohren gehört hätte, man würde sie nicht glauben! Ist Corona die Rache des Schuppentiers? Weil seine Schuppen in Asien eine Delikatesse sind und wir Menschen es deshalb jagen und bedrohen? Der Virologe Christian Drosten hat das Tier im ersten Lockdown freigesprochen. Es seien eher der Marderhund oder die Schleichkatze, durch die sich das Virus seinen Weg zum Menschen gesucht habe. Für den Ruf des Schuppentiers ist das eine gute Nachricht und das neueste Kapitel in seiner Jahrmillionen alten Evolutionsgeschichte, die Euch die Schauspielerin Katharina Wackernagel vorliest. Präsentiert von Citizen Conservation – Haltung rettet Arten.
Schuppentiere
Was macht eine Art erfolgreich? Anpassungsfähigkeit und Erfindungsreichtum gehören als Zutaten in jedem Fall dazu. So waren die Primaten äußerst behänd, was sowohl ihre körperlichen als auch ihre geistigen Fähigkeiten anbelangt. Am Ende, wir kennen die Geschichte, hat die Art, die raus aus den Wäldern und rein in die Savanne zog, in kürzester Zeit die ganze Erde erobert und feiert sich als Krone der Schöpfung. Unser ganzes Selbstverständnis basiert auf dieser Annahme. Der Mensch hat gewonnen, alle anderen haben sich unserem Willen zu fügen. Auch die Schuppentiere.
Dabei waren auch sie dereinst auf einem guten Weg. Auch sie sind Kinder der Alten Welt. Auch sie haben verschiedenste Lebensräume erobert. Die acht noch existierenden Arten finden sich heute sowohl in den Baumkronen der Regenwälder als auch bodenlebend in Savannen. Vor allem aber haben sie einen ziemlichen Coup gelandet, was ihre ökologische Nische anbelangt. Damit bezeichnen Biologen die Marktlücke, die ein Organismus besetzt, um sich vor Konkurrenz zu schützen. Fressen ist überlebenswichtig, also bietet es sich an, die Palette möglicher Beutetiere genauer unter die Lupe zu nehmen.