Der Reiz der Naturfotografie
Das Ziel dabei ist es, die Schönheit der Natur unverfälscht und rein einzufangen. Das gilt beispielsweise für Menschen, die nach dem nächsten Motiv für ihre Fotowand suchen.
Damit die Fotowand weiter wachsen kann, spielt jedoch nicht nur das Motiv selbst, sondern auch die Inszenierung eine Rolle. Besonders kreativ wird es mit sogenannten Custtom Shapes. Das sind Fotokacheln, die eine Fotowand ganz organisch wachsen lassen. So findet bestimmt jede Naturfotografie einen geeigneten Platz.
Natürlich müssen dazu erst die passenden Fotos geschossen werden. Deshalb haben wir ein paar Geheimtipps für das perfekte Naturfoto gesammelt.
Bildkomposition
Die Komposition entscheidet am Ende, wie das Motiv – bzw. das gesamte Foto – am Ende auf den Betrachter wirkt. Die Komposition muss Spannung erzeugen und den Betrachter fesseln. Zunächst ist hier das Format wichtig. Soll das Foto im Hoch- oder im Querformat sein?
Hochformate erzeugen eher mehr Spannung. Querformate sorgen für eine ruhige Stimmung im Bild. Je nach Motiv heißt es hier: Ausprobieren.
Wird das Motiv zentral im Bild platziert, kann das schnell langweilig und spannungslos wirken. Fotos, die nach der sogenannten Drittel-Regel angeordnet sind wirken harmonischer. Ein ähnliches Phänomen kennt man aus der Malerei mit dem goldenen Schnitt.
Das Bild wird durch zwei horizontale und zwei vertikale Linien in neun gleich große Bereiche geteilt. Liegt das Motiv auf einem der Kreuzungspunkte oder entlang der Linien, wirkt das Foto direkt spannender und harmonischer.
Bei der Fotografie von Landschaften ist der Horizont noch ein besonderer Bestandteil der Komposition. Er sollte immer sehr gerade oder mit Absicht sehr schräg eingefangen werden. Alles andere könnte unruhig wirken.
Ein Motiv oder mehrere?
In der Fotografie dreht sich vieles um ungrade Zahlen. In der Natur ist das ähnlich. In der freien Wildbahn gibt es doch nur eher selten gerade Linien. Werden mehrere Motive abgelichtet, ist es für das Auge harmonischer, wenn sich eine ungerade Zahl davon auf dem Foto befindet. Ein einziges Motiv, drei oder fünf Motive wirken besser als zwei oder vier.
Vor allem in der Makrofotografie, wo es vor allem um die kleinen Details geht, ist es sinnvoll, sich nur auf ein Motiv zu konzentrieren. Anders sieht es bei der Tierfotografie aus. Vielleicht lässt sich aus der Ferne ein Rudel Rehe oder ein kleiner Schwarm Enten ablichten. Generell ist jedoch weniger mehr.
Kleine Motive: Schärfentiefe nutzen
Gerade bei kleinen Motiven, wie etwa Insekten oder Blumenblüten, ist die Schärfentiefe ein starkes Fotowerkzeug. Sie kann dabei helfen, Wichtiges hervorzuheben und Unwichtiges in den Hintergrund zu verbannen.
Insbesondere in der Makrofotografie hilft die Schärfentiefe dabei, Wichtiges hervorzuheben und Unwichtiges durch Unschärfe auszublenden. Das wird besonders gut bei unserem Beispielbild deutlich. Die Augen der Fliege sind deutlich im Vordergrund, während der Rest eher unscharf wirkt. Mit einer möglichst offenen Blende, angegeben mit einer niedrigen f-Zahl (f1.8 ist weiter offen als f5.4), fällt mehr Licht in die Kamera und gleichzeitig verringert sich die Schärfentiefe.
Nicht nur eine Position ausprobieren
Bei Motiven, die sich nicht bewegen, empfiehlt es sich, mehrere Perspektiven auszuprobieren. Möglicherweise ergeben sich dadurch Blickwinkel, über die man vorher gar nicht nachgedacht hätte.
Wetter miteinbeziehen
Die Natur lässt sich nicht kontrollieren. Das bedeutet nicht nur, dass sich Tiere vor der Linse unerwartet bewegen können, sondern auch, dass das Wetter oft nicht mitspielt.
Naturfotografen bleibt also nichts anderes übrig, als das Wetter mit ins Bild einzubeziehen. Sowohl Nebel als auch Regen oder Schnee können einem Naturfoto eine besondere Stimmung verleihen. Es sollte immer ein Tuch mit dabei sein, um die Linse jederzeit säubern zu können.
Bei Nebel wird eine längere Belichtungszeit benötigt, damit die Fotos am Ende nicht zu dunkel sind. Auf einen Blitz sollte verzichtet werden, da die kleinen Wassertropfen in der Luft das Licht reflektieren.
Bei Regen kann man mit der Belichtungszeit spielen. Ist sie kurz, lassen sich einzelne Tropfen wahrnehmen. Ist sie eher lang, wirkt der Regen wie Fäden, die vom Himmel fallen.
Grundsätzlich sind die Lichtverhältnisse draußen in der Natur nicht immer perfekt. Bei diffusem Licht kann man mit höheren ISO-Werten arbeiten. Allerdings sollten diese nicht zu hoch sein, da das Foto sonst schnell Bildrauschen aufweist.
Stativ und Polarisationsfilter als nützliche Begleiter
Bei langen Belichtungszeiten sollte immer ein Stativ dabei sein, um das Foto nicht zu verwackeln. Grundsätzlich ist ein Stativ für Naturfotografien immer eine gute Idee, weil die Kamera auf Dauer doch schwer werden kann.
Ein weiteres Hilfsmittel für draußen sind sogenannte Polarisationsfilter, auch Polfilter genannt. Diese werden vorne auf dem Objektiv montiert. Sie sorgen generell für sattere Farben und mehr Kontrast beim Ablichten der Natur. Zudem können sie reflektiertes Sonnenlicht herausfiltern, was zum Beispiel Gewässer und Pflanzen lebendiger aussehen lässt.
Bilder in Serie
Gerade bei Tierfotografien ist es oft schwer, ein scharfes Bild zu bekommen, wenn das Motiv nicht komplett stillsteht. Die Serienbild-Funktion der Kamera kann hier eine optimale Hilfestellung bieten. Die Chance ist dabei nämlich groß, dass zumindest ein scharfes Foto am Ende dabei ist, falls sich das Motiv bewegt
Autofokus oder manueller Fokus?
Es kommt dabei ganz auf das Motiv an. Muss es schnell gehen und bewegt sich das Motiv, ist der Autofokus mit Sicherheit die bessere Wahl. Ein manueller Fokus eignet sich besser für Landschaftsaufnahmen und Makrofotografie. Doch das sind keine starren Regeln, sondern eher Richtlinien, an denen sich Naturfotografen orientieren können.
Respekt gegenüber der Natur
Wer sich zum Fotografieren auf den Weg raus die Natur macht, sollte das mit dem nötigen Ehrfurcht tun. Tiere und Pflanzen sollten auf keinen Fall in ihrem natürlichen Umfeld gestört werden. Vor allem dieser Respekt macht einen guten Naturfotografen aus.