Dank hochwertiger Materialien sollen Pipelines widrigen Umständen standhalten
Das Material für den Bau der Pipelines ist flüssiger Stahl, der auf 1500 Grad erhitzt wird. Da Pipelines einen Druck von bis zu 250 bar aushalten müssen, kommen für sie nur hochwertigste Stahlsorten wie rostfreier Duplex-Edelstahl, Kohlenstoffstahl und Schmiedestahl infrage. Die ersten Pipelines der Welt, die im Jahr 500 vor Christus in China zum Einsatz kamen, bestanden dagegen noch aus Bambus.
Beim Verlegen einer Pipeline werden die fertig gegossenen Stahlrohre zuerst am Bestimmungsort wie eine Perlschnur entlang der Trasse aufgereiht. Bei der Fertigung hat jedes Stahlrohr eine Nummer erhalten, das nun die Reihenfolge bestimmt. Sind alle Rohre korrekt positioniert, werden sie zu einem kompletten Strang zusammengeschweißt. Dieser kann eine Länge von bis zu drei Kilometern erreichen und bis zu 1000 Tonnen wiegen.
Daraufhin heben Bagger den entsprechenden Graben für die Pipeline aus und Raupenfahrzeuge verlegen die bis zu drei Kilometer langen Pipeline-Segmente in den Graben. Stellt sich der Pipeline ein Hindernis in den Weg, müssen die Stahlrohre aufwendig gebogen werden, um dieses zu umgehen.
Pipelines haben Nachteile – sind aber der Standard für den Transport von Gas und Öl
Trotz der aufwendigen Herstellung und der hohen Gefahr von Umweltschäden bei Lecks sind Pipelines immer noch der gängigste Transportweg für Gas und Öl. Laut Statista waren im Jahr 2020 weltweit 548 Pipelines in Betrieb. 26 befanden sich im Bau.
Als längste Pipeline der Welt gilt die zweite West-Ost-Gaspipeline in China, die die Stadt Korgas in der Region Xinjiang mit Shanghai und Hong Kong verbindet. Die zweite chinesische West-Ost-Gaspipeline besitzt eine Länge von 8819 Kilometern und benötigte zur Fertigstellung ganze vier Jahre.