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Warum krank im Urlaub: ein Paar in Liegestühlen

Foto: iStock / EpicStockMedia

Warum werden wir immer dann krank, wenn wir Urlaub haben?

Warum werden so viele Menschen im Urlaub krank? Nur Zufall oder gar Murphys Gesetz? Weit gefehlt: Es gibt eine medizinische Erklärung.

Die Wissenschaft spricht bei dem Phänomen von Leisure Sickness oder Freizeitkrankheit. Etwa drei Prozent aller Urlauberinnen und Urlauber leiden in den ersten freien Tagen an Müdigkeit, Immunschwäche, Migräne, Gliederschmerzen, Grippe oder gar Depressionen. Sogar Herzinfarkte treten bei Menschen mit hohem Infarktrisiko gehäuft in den ersten Ferientagen auf. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts You Gov war bereits jeder Fünfte bereits von Leisure Sickness betroffen.

Stress vor dem Urlaub und sein Einfluss auf den Körper

Sehr pflichtbewusste Menschen werden im Urlaub besonders oft krank. Sie neigen dazu, in den letzten Arbeitswochen in einem Zustand von Daueranspannung zu leben. Der Körper reagiert darauf und passt sich an. Er lässt nun das Immunsystem auf Hochtouren arbeiten, damit der Organismus dem anstrengenden Alltag standhalten kann. Dabei schüttet der Körper neben Adrenalin das Stresshormon Cortisol aus, das in der Nebennierenrinde produziert wird. Cortisol sorgt dafür, dass unser Körper unter Stress stets in Alarmbereitschaft ist.

Krank im Urlaub: Zu viel Stress schwächt das Immunsystem

Nimmt der Stress überhand, vermehrt sich auch das Stresshormon im Körper. Zu viel Cortisol sorgt für permanente Nervosität und gereizte Stimmung. Zudem kann ein zu hoher Cortisolspiegel zu Übergewicht und sogar zu Herzproblemen führen. Darüber hinaus wird durch zu viel Cortisol im Körper das nah am Limit laufende Immunsystem instabil.

Kommt es nach langem Stress für dem Körper zu einer Phase von Nichtstun, muss der Organismus sich auf eine neue Situation einstellen und hat nicht mehr genügend Reserven dazu. Als Reaktion bricht das Immunsystem zusammen. Nun haben Krankheitserreger ein leichtes Spiel. Das Immunsystem kann erst wieder normal arbeiten, wenn der erhöhte Cortisolspiegel abgebaut ist. Das geht am besten durch leichte sportliche Betätigung und viel Ruhe innerhalb von ein bis zwei Tagen.

Die beste Strategie: Den Urlaub bereits erholt beginnen

Wer nicht überraschend im Urlaub krank werden will, sollte sein Stress-Level unmittelbar vor dem ersten Tag Nichtstun möglichst niedrig halten. Empfehlenswert ist daher, dem Körper im Vorfeld Entspannung zu gönnen. Nach dem letzten Arbeitstag so schnell wie möglich zum Reiseziel aufzubrechen, ist daher eine ungeeignete Strategie. Ein Puffer von ein oder zwei Tagen für das Kofferpacken oder die letzten Besorgungen ist die bessere Wahl.

Hierdurch kann sich zum einen das Stress-Niveau senken. Zum anderen erfährt der Körper noch keinen vollkommenen Leerlauf, der das Leisure-Sickness-Syndrom auslösen könnte.

Gut planen statt krank im Urlaub

Die Struktur der letzten Arbeitswochen ist ebenso wichtig. Viele Arbeitnehmende neigen dazu, am letzten Arbeitstag Überstunden einzulegen, um alle offenen Aufgaben im letzten Moment abzuarbeiten. Sinnvoller ist es, solche Sitzungen auf die vorletzte Arbeitswoche zu legen. Auf diese Weise kann sich das Stress-Level bereits im Verlauf der letzten Woche schrittweise senken.

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