Welt der Wunder

Nicht glauben, sondern wissen

Wissenschaftler entdecken Sternenstaub in unseren Ozeanen

Foto: NASA, ESA, R. Sankrit, W. Blair (Johns Hopkins University) / CC BY 3.0

Wissenschaftler entdecken Sternenstaub in unseren Ozeanen

Wie gelangen Überreste von Sternen auf den Meeresgrund? Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, den kosmischen Staub mehrerer Supernova-Explosionen am Meeresgrund von gleich drei Ozeanen nachzuweisen.

Wenn gigantische Sterne ihren letzten Lebenshauch ausatmen, beenden sie ihr Dasein mit einem kosmischen Feuerwerk – einer sogenannten Supernova-Explosion. Bei diesem Szenario werden Eisenisotope in großen Mengen ins Weltall geschleudert. Hier handelt es sich um frisch produzierte Atome, die auf der Erde praktisch nicht natürlich vorkommen.

Ereignet sich die Explosion jedoch nah genug an unserem Sonnensystem, besteht die Möglichkeit, dass ein Teil davon auf die Erde gelangt. Bislang gingen Forscher davon aus, dass die Erde nur ein einziges Mal Zeuge einer solch nahen Mega-Explosion wurde.

Geologische Archive in der Tiefsee

Einen ersten Hinweis darauf, dass Sternenstaub auf unserem Planeten existiert, lieferten Wissenschaftler bereits vor mehr als zehn Jahren. Eine Forschergruppe der TU München konnte das Isotop in geringen Konzentrationen in Mangankrusten am Grund des Pazifischen Ozeans nachweisen. Mangan ist ein chemisches Element und kommt in der Natur vorwiegend als Braunstein vor.

Doch erst jetzt gelang einem internationalen Forscherteam aus Australien, Deutschland, Österreich, Israel und Japan der Beweis, dass nicht nur eine einzige, sondern gleich eine ganze Serie von Sternenexplosionen Eisenstaub auf unsere Erde geschleudert hat.

Als Proben dienten den Forschern Materialschichten, die sie aus der Tiefsee des Pazifiks, Südatlantiks und des Indischen Ozeans entnahmen. Diese Schichten gelten als geologische Archive: Sie konservieren die sich wandelnde Zusammensetzung ihrer Umgebung über Millionen von Jahren hinweg.

Das Forscherteam konnte nachweisen, dass Eisenisotope gleich in mehreren dieser Archiv-Schichten stecken. Und das bedeutet, dass unsere Erde in den letzten Millionen Jahren nicht nur eine einzige, sondern gleich mehrere Supernova-Explosionen miterlebt hat. Mit einer geschätzten Entfernung von rund 300 Lichtjahren waren diese Sternenfeuerwerke so hell, dass man sie auch bei Tageslicht hätte sehen können und sie eine Helligkeit vergleichbar mit unserem Mond erreichten.

Welt der Wunder - Die App

Kostenfrei
Ansehen