Am frühen Morgen des 15. Juli erreichen die ersten Signale der Sonde New Horizons die Kontrollstation der NASA. Die Crew um die Pluto-Mission jubelt und kann erleichtert aufatmen. Missionsleiterin Alice Bowman verkündet, sie haben ein „gesundes Raumschiff“. Alles verlief genauso wie geplant und mehrfach geprobt, so Bowman. Neun Jahre mussten sie und ihr Team auf diesen Moment warten. So lang nämlich dauerte die Reise von New Horizons, bis der irdische Flugkörper 4,8 Milliarden Kilometer Wegstrecke hinter sich gebracht hat.
So schnell die Sonde, so langsam der Datentransfer
Nachdem die Sonde am 14. Juli um etwa 13.50 Uhr an Pluto mit einer Geschwindigkeit von 57.000 Stundenkilometern vorbeiraste, ist jetzt wieder die Geduld der Ingenieure gefragt. Nun müssen die gesammelten Daten nämlich allmählich an die Erde gesendet werden. Und das dauert, wenn man bedenkt, dass die Übertragungsrate bei nur etwa 600 Bit pro Sekunde liegt – also sogar noch geringer ist als die eines alten Telefonmodems. Bis Ende 2016 sollen alle Daten der NASA vorliegen.
Mit einer Entfernung von nur 12.500 Kilometern flog New Horizons auf der Mission so dicht wie keine andere Sonde zuvor an dem Zwergplaneten Pluto vorbei und setzte damit einen Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt. Aus den Daten ergaben sich sogar bereits die ersten neuen Erkenntnisse: So soll Pluto doch etwas größer sein als bisher angenommen.
Liebesbrief aus dem All
Auch die ersten Bilder sind vielversprechend und schärfer als alles, was Weltraumteleskope bislang an die Erde gesendet haben. Das Bild zeigt einen hellen herzförmigen Fleck auf Plutos Oberfläche – die erste Liebesbotschaft des mysteriösen Himmelskörpers an die Erde. Besonders interessant an dieser Aufnahme ist die strukturlose Oberfläche, die einen Großteil der Herzinnenfläche ausfüllt. Selbst auf die verhältnismäßig kurze Entfernung hin und bei sehr hoher Kameraauflösung scheint dieser Bereich keine konkreten Formationen aufzuweisen. Möglicherweise deutet dies auf laufende geologische Prozesse hin, wie Forscher mutmaßen.
Auch Steven Hawking, Astrophysiker und prägender Wissenschaftler unseres Verständnisses vom Universum, gratulierte dem Team um Missionsleiterin Bowman. Er wollte die Mission genau verfolgen, verspricht Hawking.