Elektrizität ist für Bienen überlebenswichtig
Elektrizität ist für das Leben der Bienen wichtiger als wir denken. Bienen spüren Veränderungen in elektrischen Feldern, um zu Blüten zu navigieren – und um herauszufinden, ob es sich lohnt, sie zu besuchen. Statische Elektrizität hilft ihnen auch, Pollen an ihrem Fell haften zu lassen. Außerdem können sie sich elektrisch aufladen, wenn sie durch die Luft fliegen.
Dass Bienen die elektrische Aufladung der Atmosphäre beeinflussen können, ist allerdings erst seit Kurzem bekannt. Diese Erkenntnis verdanken wir einem Forscherteam der Universität Bristol um den Biologen Ellard R. Hunting. Dieses hat das elektrische Feld von Honigbienenschwärmen gemessen.
Die Forscher kamen zu einem erstaunlichen Ergebnis: Die Messungen ihrer Studie zeigten, dass Bienen die atmosphärische Elektrizität um bis zu 1000 Volt pro Meter beeinflussen können. Ein weiteres interessantes Ergebnis: Je dichter ein Bienenschwarm ist, desto stärker sind die elektrischen Felder, die er erzeugt.
Heuschreckenschwärme können so viel Strom erzeugen wie Gewitterwolken
Mit den Ergebnissen der Studie konnten die Wissenschaftler auch den elektrischen Einfluss anderer Insektenschwärme wie Schmetterlinge, Mücken und Ameisen berechnen. Als besonders beeindruckend erwiesen sich die Fähigkeiten der Heuschrecken. Diese können nicht nur die größten Insektenschwärme bilden, die bis zu 80 Millionen Tiere auf einer Fläche von fast 3 km² umfassen. Darüber hinaus ist ein solcher Schwarm in der Lage, Ladungsdichten wie eine Gewitterwolke zu erreichen.
Die Ergebnisse der Forscher legen nahe, dass große Insektenansammlungen eine bisher nicht erfasste Quelle elektrischer Variabilität in der Atmosphäre sind. Somit könnte es sogar möglich sein, dass Insektenschwärme Einfluss auf das lokale Wetter ausüben können. Die Forscher aus Bristol wollen diese Wechselwirkung nun genauer untersuchen.