Südostasien: Balut
Beim Anblick dieser Speise dreht sich uns wohl eher der Magen um, als dass der Appetit anregt wird. In Südostasien ist Balut eine verbreitete Delikatesse und wird in Massen verspeist. Die angebrüteten Enten- oder Hühnereier werden zwischen dem 14. bis 19. Bruttag verkauft, also dann, wenn der Embryo gereift ist. Das Ei wird etwa eine halbe Stunde gekocht und danach mit Salz, Essig oder Sojasoße verfeinert. Anschließend wird der Fötus samt Flüssigkeit gegessen. Der Geschmack ist vergleichbar mit Hühnchen und variiert zwischen salzig bis scharf.
China: Schwalbennestersuppe
Schweden: Surströmming
Dieser Fisch hat es in sich: Übersetzt wird Surströmming als „saurer Hering“ oder „gegorener Strömling“. Der in Dosen verschlossene Fisch ist bekannt für seinen faulig, intensiven Geruch. Im Frühjahr werden die Heringe in Schweden gefangen und in großen Fässern in Salzlake eingelagert, bis sie vergären. Dabei entstehen übelriechende Milch- und Aminosäuren, die dem Fisch ihr typisches Aroma verleihen. Im August wird der Dosenfisch dann zum Verzehr verkauft. Besonders beliebt ist Surströmming auch bei den Touristen, die ihn gerne mal im Flugzeug als Souvenir für ihre Liebsten mitbringen. Aufgrund der großen Explosionsgefahr ist der Transport bei einigen Fluggesellschaften allerdings verboten. Gegessen wird der Hering meist in Kombination mit Zwiebeln, Kartoffeln und Brot.
Sardinien: Casu Marzu
Japan: Nattō
Eine der beliebtesten japanischen Delikatessen ist Nattō. Das Gericht besteht aus fermentierten Sojabohnen, die zunächst gekocht und dann mit einer speziellen Bakterienkultur in heißem Dampf gegart werden. Die typische schleimige, fadenziehende Substanz enthält das Enzym Nattokinase, das in der Medizin gegen Blutgerinnsel eingesetzt wird. In Japan wird die Spezialität deshalb häufig gegessen und mittlerweile findet man das Bohnengemisch auch in einigen deutschen Asia-Läden. Der Geschmack wird je nach Zubereitung mit Nüssen oder Lebertran verglichen.
Kambodscha: Frittierte Vogelspinne
Während der 1975 bis 1979 andauernden maoistisch-nationalistischen Guerillabewegung kam es in Kambodscha zu einer landübergreifenden Hungersnot. Da waren die Einwohner auf eine Alternative für herkömmliche Nahrungsmittel angewiesen. Frittierte Vogelspinne! So hieß die bis dato noch als Delikatesse geltende Lösung. Die Spinnen werden heute vorwiegend in Skuon, der sogenannten „Spinnenstadt“ auf zahlreichen Straßenmärkten angeboten. Das Fleisch befindet sich im Hinterleib der Spinne, welcher eine braune Masse aus Organen, Eiern und teils auch Exkrementen beinhaltet. Die Achtbeiner werden mit Gewürzen, Salz oder Zucker verfeinert. Besonders beliebt ist auch das Garnieren der Spinnen mit Knoblauchscheiben. Doch nicht nur Vogelspinnen, auch der Verzehr von frittierten Ratten ist in Kambodscha ein allseits bekannter Snack.
Peru & Ecuador: Gefülltes Meerschweinchen
China: Tausendjährige Eier
Mexico: Escamoles
In Mexico werden Ameisenlarven zusammen mit Öl, Knoblauch, Chili, Tomaten und Cilantro gegessen. Das Gemisch wird meistens mit Tortillas serviert und wird mit der Konsistenz von Hüttenkäse verglichen. Die Larven sind vorwiegend unter Agavenpflanzen zu finden und besitzen einen nussig buttrigen Geschmack. Die Spezialität wird auch als der „mexikanische Kaviar“ bezeichnet.