Nehmen Food-Konzerne tödliche Krankheiten in Kauf?
In Argentinien wird mittlerweile auf mehr als 60 Prozent der Agrarflächen Soja angebaut. Der große Unterschied zu Brasilien: Hier werden genmanipulierte Sorten gepflanzt, die mit Glyphosat gespritzt werden. Das Pestizid ist jetzt so stark im Grundwasser vorhanden, dass Forscher davon ausgehen, dass es für den Anstieg schwerer Krankheiten und den Schaden für die Umwelt verantwortlich ist.
Verfüttern Konzerne den Regenwald?
Brasilien ist der größte Soja-Exporteur der Welt. Dafür werden die Bohnen auf einer Fläche von 330.000 Quadratkilometern angebaut. Das ist fast die Fläche Deutschlands. Die gerodeten Regenwaldgebiete erholen sich aber nur langsam vom Sojaanbau, weil die Böden eigentlich extrem nährstoffarm sind. Deshalb werden immer neue Flächen gerodet und bestellt – zurück bleibt unfruchtbare Erde. Soja wird vor allem an Nutztiere verfüttert.
Was kostet ein Hamburger wirklich?
Im Vergleich zu anderen Fleischarten verbraucht die Produktion von Rindfleisch 28 Mal mehr Land, elf Mal mehr Wasser und sechs Mal mehr Stickstoff-Dünger. Mit 20 Prozent Marktanteil sind die USA weltgrößter Lieferant, viel stammt aus dem Mittleren Westen. Dort pumpen Farmer sechs Mal mehr Wasser aus dem Boden, als nachfließt. Mittlerweile sind einst mächtige Flüsse versiegt. Die 100 Gramm Hackfleisch für einen Hamburger verbrauchen in der Produktion die 50-fache Menge an Nahrungsmitteln – und stoßen dabei fast so viel klimaschädliches Kohlenstoffdioxid aus, wie bei der Verbrennung von einem Liter Benzin entsteht.
Wer löscht die Bienen aus?
Deutsche Forscher beobachten in den letzten Jahren einen dramatischen Rückgang der Insektenpopulation: Laut einer Studie ist der Bestand insgesamt um mehr als 75 Prozent zurückgegangen. Nun konnte nachgewiesen werden, dass weit verbreitete Agrar-Pestizide das Immunsystem von Honigbienen schwächen und damit ihre Anfälligkeit für tödliche Infektionen erhöhen.
Wem gehört das Land?
Weltweit beträgt die landwirtschaftliche Nutzfläche 50 Millionen Quadratkilometer, ein Gebiet, 140-mal so groß wie Deutschland. Das Problem: Food-Konzerne eignen sich immer mehr von diesen Flächen an. Dieses sogenannte Land-Grabbing, also die Aneignung von Gebieten durch die Konzerne, ist ein Eroberungsfeldzug ohne Frontlinien und ohne Grenzen. Allein seit 2001 brachte die Weltmacht mindestens 2,2 Millionen Quadratkilometer landwirtschaftliche Nutzfläche in Entwicklungsländern unter ihre Kontrolle. Vor allem in Afrika haben Regierungen ganze Regionen an ausländische Investoren verkauft. Würde man all diese Besatzungszonen zu einem Super-Staat zusammenfügen, würde die Bundesrepublik Deutschland sechsmal in ihn hineinpassen.
Was bleibt, wenn es keinen Fisch mehr gibt?
Jedes Jahr fischen allein die chinesischen Fangflotten 20 Millionen Tonnen Fisch aus den Ozeanen. Gleichzeitig landen bis zu 12,7 Millionen Tonnen Plastik in unseren Meeren. Greenpeace untersuchte mehr als 187.000 Partikel aus allen Meeren und fand heraus: Die ersten fünf Plätze der größten Verursacher von Plastikmüll in den Ozeanen belegen allesamt Lebensmittelkonzerne. Folge: Bereits im Jahr 2050 schwimmt mehr Plastik als Fisch in unseren Ozeanen. Bei Plastik und Plankton beträgt das Verhältnis bereits heute 1:2. Das Leben wird durch Plastik ersetzt – und die Meere ersticken.