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„Ice Bucket Challenge“ – Eiswasserduschen und kein Ende

Foto: Imago / TAR-TASS

„Ice Bucket Challenge“ – Eiswasserduschen und kein Ende

Ein Phänomen geht um die Welt. Wer etwas auf sich hält, übergießt sich mit einem Eimer Eiswasser. Politiker, Unternehmenslenker und Schauspieler sind dabei – selbst Kermit der Frosch aus der Muppet Show. Und alles für einen guten Zweck - was dahinter steckt ...

Im Schneeball-Effekt erfasst die „Ice Bucket Challenge“ weltweit die Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Unterhaltung. Ein Ende der Eiskübel-Herausforderung, ist nicht absehbar. Denn jeder, der sich daran beteiligt, nominiert zugleich weitere Personen, die es ihm nachtun sollen – alles für einen guten Zweck, der Erforschung der unheilbaren Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Im Netz gibt es inzwischen Tausende Videos dazu.

 

Kalte Dusche für den guten Zweck

Bei der Aktion übergießen sich die Teilnehmer mit einem Kübel Eiswasser und stellen ein Video dazu ins Netz – etwa auf das Soziale Netzwerk Facebook. Dessen Gründer Mark Zuckerberg hat seine persönliche Dusche dort längst dokumentiert – und gleich Bill Gates – den reichsten Mann der Welt und Gründer von Microsoft – erfolgreich aufgefordert, es ihm nachzutun. Mit der ungewöhnlichen Aktion werben die Teilnehmer um Spendenbereitschaft für die Erforschung der Nervenkrankheit ALS. Wer das Wasser nicht scheut, spendet mindestens zehn Dollar, wer kneift muss 100 Dollar geben. Nach Angaben der ALS Association sind mit der Eiskübel-Aktion inzwischen über 62,5 Millionen Dollar zusammen gekommen.

Unheilbare Nervenkrankheit

Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) führt zu Nervenzerstörungen und fortschreitenden Muskellähmungen. Die Betroffenen können sich im Verlauf der Erkrankung nicht mehr bewegen, sie haben Schwierigkeiten beim Schlucken, Sprechen und Atmen. Das Bewusstsein und der Intellekt bleiben aber in der Regel intakt. Etwa die Hälfte der Patienten stirbt innerhalb der ersten drei Jahre. Nur in Ausnahmefällen leben sie länger als ein Jahrzehnt mit der unheilbaren Krankheit. Die Todesursache ist meist Atemlähmung. Über die genauen Ursachen und Mechanismen der Nervenkrankheit ist wenig bekannt. Die meisten Fälle treten spontan auf, nur bis zu zehn Prozent familiär gehäuft. Am häufigsten erkranken Menschen im Alter von 50 bis 70 Jahren, Männer etwas häufiger als Frauen. In Deutschland gibt es nach Angaben der ALS-Ambulanz in Berlin bundesweit rund 8.000 ALS-Patienten.

 

„Nichts dagegen einzuwenden“

Spendenexperten haben an der skurrilen Aktion im Netz nichts einzuwenden. „Wir finden nichts Verwerfliches daran, wenn man über Spaß an eine Sache herangeführt wird“, sagte Burkhard Wilke, Leiter des Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Die ALS-Ambulanz der Berliner Charité-Klinik profitierte bereits von der Internetaktion. Bis Montag seien mehr als 450 Spenden eingegangen, sagte der Leiter. Die Spenden zwischen fünf und 1.500 Euro werden für Medikamentenforschung, aber auch für die Versorgung von ALS-Patienten verwendet.

 

 
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