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WM 2022: Warum Menschenrechtler auf Katar schauen

Schon im Jahre 2022 soll Katar die Fußballweltmeisterschaft ausrichten. Dabei war das islamische Land vielen bisher eher unbekannt. Bis Menschenrechtsorganisationen auf die WM-Baustellen aufmerksam wurden.

Längst sind die Vorbereitungen für die Fußball WM in vollem Gange und auf den Baustellen geht es turbulent zu. Emsig gehen die Arbeiter ihrem Tagwerk nach. Zunächst schien alles in bester Ordnung zu sein. Beobachter aus anderen Ländern, wie zum Beispiel auch aus Deutschland, schlugen jedoch plötzlich Alarm. Seitdem wird immer wieder berichtet, dass die ausländischen Arbeiter auf den WM-Baustellen massiv ausgebeutet werden. Von zum Teil erheblichen Menschenrechtsverletzungen ist in dem Zusammenhang sogar die Rede. Grund genug für diverse Organisationen, Druck auf den Fußballweltverband auszuüben.

Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung

Amnesty International prangert ein mittlerweile unerträgliches Maß an Ausbeutung der ausländischen Arbeiter vor Ort an. In vielen Fällen wird sogar von Zwangsarbeit gesprochen. Die Organisation geht sogar noch weiter und macht deutlich, dass die Menschenrechte der dort arbeitenden Männer und Frauen – aktuell sollen es mehr als 200 sein – geradezu systematisch mit Füßen getreten werden. In Anbetracht dessen erscheint das Beckenbauer-Zitat: “…nicht einen einzigen Sklaven in Katar g’sehn!” in der Tat äußerst sarkastisch.

Die Wohn- und Arbeitsbedingungen für die Arbeiter sind nach Angaben von Amnesty International katastrophal. Nicht nur, dass die Hitze auf den Baustellen fast unerträglich ist. Vor allem der immense Druck, dem die Migranten seitens ihrer Vorgesetzten ausgesetzt sind, macht die Arbeit für sie zur Qual. Nach jedem kräftezehrenden Arbeitstag auf den völlig unzureichend gesicherten Baustellen müssen die Arbeiter zurück in ihre Quartiere. Dort gibt es keinen Strom, die Hitze soll auch in ihren Behausungen unerträglich sein. Licht gibt es dort nicht.

Ein gravierendes Problem ist, dass die Angst der Arbeiter vor einer möglichen Abschiebung durch die Betreiber der Baustellen als zusätzliches Druckmittel genutzt wird. Um in Katar bleiben zu können, erdulden die Menschen ihr Schicksal auf den Baustellen still und demütig. Dabei erhalten die Leute oftmals nicht einmal ihren Lohn. Falls doch, so werden Gebühren und Verwaltungskosten einbehalten, sodass sie viel weniger Geld ausgezahlt bekommen, als ursprünglich vereinbart worden war.

Die Fußball-WM – Welt des Kommerz

Amnesty International hat der Regierung von Katar sowie ausländischen Behörden einen fast 170 Seiten umfassenden Bericht vorgelegt. Dieser wird derzeit noch geprüft. Die Hoffnung bleibt, dass sich die Zustände in Katar für die Arbeitsmigranten schleunigst ändern werden. So sind die Menschenrechtsorganisationen nach wie vor mit hohem Engagement bemüht, Aufklärungsarbeit zu leisten. Fußballfans, die FIFA sowie renommierte Sportanbieter, Sportwettenanbieter sind angesichts der frappierenden Nachrichtenmeldungen aus Katar erschüttert. Nichtsdestotrotz setzen auch die Baustellenbetreiber alles daran, dass die Missstände unentdeckt bleiben bzw. nicht weiter ans Licht der Öffentlichkeit gelangen. Die zu erwartenden Einnahmen durch die Fußballweltmeisterschaft sollen die Kassen des Landes noch weiter füllen.
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