Es gibt nichts Schöneres, als während des Fluges aus dem Fenster zu schauen und die Umgebung zu beobachten. Doch was ist das? Ein kleines Loch im Fenster! Handelt es sich hierbei um eine Fehlkonstruktion? Oder hat es sogar eine wichtige Funktion?
Damit Flugzeuge überhaupt durch die Luft gleiten können, müssen die Konstrukteure auf jedes Detail achten. So hat es mehrere gute Gründe, dass sich zwischen dem mittleren und äußeren Flugzeugfenster ein sogenanntes Atmungsloch befindet. Vorerst muss man wissen, dass die meisten Flugzeugfenster aus insgesamt drei Scheiben bestehen. Da große Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außenraum herrschen, würde sich zwischen den Scheiben Feuchtigkeit ansammeln und sie würden beschlagen. Dank des Lochs kann diese entweichen und die Sicht bleibt klar.
Große Druckunterschiede
Die jedoch weitaus wichtigere Funktion ist es, den entstehenden Druck auszugleichen. Dieser entwickelt sich zwischen der äußeren und mittleren Schicht, da sich dort ein Zwischenraum befindet. Mit zunehmender Höhe sinkt der Luftdruck in der Atmosphäre. Da die Luft auf Reiseflughöhe zu dünn und sauerstoffarm für Menschen ist, muss der Druck im Flieger künstlich auf etwa drei Viertel des Atmosphärendrucks gehalten werden. Da dann ein großer Druckunterschied zwischen Innen- und Außenraum besteht, könnten die Scheiben kaputtgehen. Das Loch dient so als Entlüftungsventil und schützt das Fenster vor dem Bruch.
Während die anderen Scheiben aus Acryl bestehen, ist die innerste Scheibe aus Plexiglas. Beide Materialen sind besonders stabil. In den luftigen Höhen herrschen Temperaturen von bis zu minus 60 Grad. Ohne die innere Scheibe könnten sich Fluggäste Erfrierungen zuziehen, wenn sie das Fenster berühren.