Viele glauben, dass man auf Wunden besser kein Pflaster klebt, sondern die offene Stelle an der frischen Luft trocknen lassen sollte. Für akute Schürfwunden gilt das nicht. Wir erklären, warum das so ist.
Beim Fahrradfahren das Gleichgewicht verloren, von der Schaukel gefallen oder einfach beim Rennen ausgerutscht – Kinder verletzten sich schnell und auch Erwachsene können sich in einem unbedachten Moment eine Schürfwunde zuziehen. Betroffene sollten die oberflächliche Wunde reinigen, dafür eignet sich Hautdesinfektionsspray oder Wasser, und danach ein Pflaster auf die Stelle kleben. Der Grund dafür ist die Wundheilung.
Der Körper lässt das Blut gerinnen und bildet ein spezielles Sekret, welches die Wunde mit Nährstoffen und Antikörpern versorgt. Gleichzeitig befördert es Bakterien und abgestorbene Zellen nach draußen. Ohne Pflaster entsteht schnell eine Kruste – darunter kann das Wundsekret nicht mehr fließen und kann so die Abfallstoffe und Krankheitserreger nicht mehr abtransportieren. Die Heilung wird verlangsamt und kann im schlimmsten Fall zur Infektion führen. Außerdem hält das Pflaster Verschmutzungen und Krankheitserreger von außen fern. Sobald die Wunde nicht mehr nässt, kann sie die restliche Zeit an der Luft heilen. Nur sehr kleine Wunden ohne Krustenbildungen können Verletzte die gesamte Dauer über an der frischen Luft heilen lassen.
Bei einer tiefen Schnittwunde sollte man hingegen schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, denn dieser muss die Wunde eventuell nähen. Das gleiche gilt, wenn Fremdkörper wie Glassplitter in der Haut stecken.