Im April zeigt sich unser Mond geheimnisvoll schön im sogenannten „Erdschein“. Gemeinsam mit dem Astrophysiker Prof. Thomas W. Kraupe, Direktor des Planetarium Hamburg, geht die Welt der Wunder Redaktion dem Phänomen auf die Spur.
Am 14. April schimmert die schlanke Sichel des Mondes silbrig über dem Westhorizont. Doch damit nicht genug – die ganze Mondkugel leuchtet in einem fahlen Licht. Wir erleben den sogenannten Erdschein“ oder auch „Da-Vinci-Glow“.
Wie kommt es zu diesem Naturschauspiel? „Es ist tatsächlich Licht unserer Erde – der sogenannte ‚Erdschein‘ oder auch ‚Da-Vinci-Glow‘“, erklärt Prof. Kraupe. „Normalerweise sehen wir ja immer nur den Teil des Mondes, der vom Sonnenlicht direkt beleuchtet wird. Wenige Tage rund um Neumond trifft aber besonders viel anunserem Planeten reflektiertes Sonnenlicht auf die uns zugewandte Mondseite. Denn vom Mond aus gesehen steht die nahezu voll beleuchtete Erdkugel am Himmel und erhellt die Mondnacht – wie umgekehrt bei uns der Vollmond, aber viel heller. Die ganze Mondkugel schimmert deshalb in einem fahlen, aschgrauen Licht. Ein wunderschöner Anblick, den wir auch noch an weiteren Abenden erkennen können.“
Der „Erdschein“ ist im Frühjahr abends gut zu sehen, da die Mondbahn in dieser Jahreszeit am Westhorizont steil aufsteigt. Somit steht die zunehmende Mondsichel viel höher und ihr Anblick ist weniger durch den Horizontdunst geschwächt.