- An den letzten Sonntagen im März und Oktober werden in der EU die Uhren um eine Stunde verstellt.
- 2018 befragte die EU Bürgerinnen und Bürger zur Zeitumstellung. Eine Mehrheit war dagegen.
- Kaiser Wilhelm II hatte 1916 erstmals die Sommerzeit eingeführt.
- Die Idee, dass dadurch Strom gespart werden könnte, hat sich nicht bestätigt.
Wann die Uhren umgestellt werden
Zweimal im Jahr bewegen sich die Uhrzeiger anders als sonst: Wenn die Uhren umgestellt werden, jeweils am letzten Sonntag in den Monaten März und Oktober. Für die Sommerzeit wird der Märznacht um 2:00 Uhr eine Stunde gestohlen. Es ist dann direkt 3:00 Uhr früh am Sonntagmorgen. Im Oktober, wenn auf Winterzeit umgestellt wird, wird diese Stunde wieder zurückgegeben.
Eselsbrücke für die Zeitumstellung
Die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit und wieder zurück bringt ein halbjährliches Durcheinander. Bei manchen gerät der Biorhythmus aus dem Takt und die ersten Nächte ist der Schlaf unregelmäßig oder unruhig. Zudem können sich einige nicht merken, wann die Uhr in welche Richtung gedreht wird. Dafür hat Welt der Wunder eine Eselsbrücke:
Im Sommer stehen die Gartenmöbel vor dem Haus. Die Uhr wird vorgestellt. Der Zeiger wandert auf dem Ziffernblatt von der 2 auf die 3. Diese Nacht ist eine Stunde kürzer als die anderen.
Im Winter werden Gartenmöbel zurück ins Haus getragen. Die Uhr wird zurückgestellt. Der Zeiger wandert auf dem Ziffernblatt von der 3 zurück auf die 2. Die Nacht verlängert sich um diese eine Stunde.
Die Geschichte der Sommerzeit
Die Sommerzeit führte Deutschland 1980 ein. Andere Länder in Europa drehten da bereits regelmäßig an den Uhrzeigern. 1996 gab es dann eine einheitliche Umstellung innerhalb der Europäischen Union. Die Idee: Tageslicht nutzen und dadurch Energie sparen. Diesen Gedankengang hatte bereits Kaiser Wilhelm II im frühen 20. Jahrhundert. Während des Ersten Weltkrieges war Strom ein teures Gut. Für einen sparsamen Umgang stellte das Kaiserreich im März die Uhren eine Stunde vor – im September wieder eine Stunde zurück. Diese Regelung bestand drei Jahre, bis sie in der späteren Weimarer Republik wieder abgeschafft wurde.
Zeitumstellung für Sparsamkeit und Effizienz: Diese Idee ließen die Nazis noch einmal aufleben. Sie führten 1940 wieder eine Sommerzeit ein. Rüstungsbetriebe produzierten dadurch abends länger Waffen – so die Erwartung damals. Die Besatzungsmächte hielten zunächst an der halbjährlichen Zeitumstellung fest. Das Konzept endete schließlich 1949 bis 1980 die Sommerzeit in Deutschland wieder eingeführt und 1996 in der EU vereinheitlicht wurde.
Wie beliebt ist die Sommerzeit?
Untersuchungen haben ergeben, dass der erhoffte Effekt nicht eingetroffen ist. 2018 führte die EU eine nicht repräsentative Befragung zu den unterschiedlichen Zeitmessungen durch. 4,6 Millionen Menschen – die meisten aus Deutschland – hatten daran teilgenommen. Das Ergebnis: Mit 84 Prozent entschied sich eine eindeutige Mehrheit gegen das ständige Uhrenumstellen und damit gegen die Sommerzeit. Bis dem Umfrageergebnis EU-weite Taten folgen, werden wohl noch Jahre ins Land ziehen – mit Sommerzeit und Winterzeit.