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Alexander der Große: Antiker Superheld oder brutaler Eroberer?

Foto: Imago / United Archives

Alexander der Große: Antiker Superheld oder brutaler Eroberer?

Schon zu Lebzeiten ist der Feldherr Alexander der Große eine Legende. Doch was ist Mythos, was ist Wahrheit an seiner extremen Biographie? Diese Frage beschäftigt Altertumsforscher und Archäologen bis heute.

Ein Leben im Ausnahmezustand

Alexander der Große beeinflusst den Lauf der Weltgeschichte maßgeblich: Geboren 365 v. Chr. als Sohn des makedonischen Königs Philipp II., folgt er seinem Vater 336 v. Chr. auf den Thron – im Alter von erst 20 Jahren. Er führt den von seinem Vater begonnenen Krieg gegen die Perser fort und besiegt 334 v. Chr. das Heer von König Dareios III. am Granikos. Auch die Schlachten bei Issos 333 und 331 bei Gaugamela entscheidet Alexander für sich. Beschäftigt man sich intensiver mit der Biographie des jungen Feldherrn, wird schnell klar, dass kaum etwas in diesem außergewöhnlichen Leben zufällig geschehen ist. Von Jugend an folgt Alexander einem Lebensplan, den er bis zu seinem Ende erfüllt.

Der größte Feldzug der Geschichte

Alexanders Heer ist mehr als 30.000 Mann stark, sozusagen eine mobile Kleinstadt, die sich kontinuierlich voran bewegt auf ihrem 23.480 Kilometer langen Feldzug durch die damals bekannte Welt. Neben den Soldaten sind Ärzte, Köche, Händler, Geschichtsschreiber, Frauen und Kinder mit dabei. Mit der Eroberung des Perserreiches nimmt Alexander ein Gebiet ein, das über die Jahrhunderte zu einer gewaltigen Einheit gewachsen ist. Er will weiter, bis ans Ende der damals bekannten Welt. Seine Armee hält er mit Härte zusammen, die Logistik seines Feldzuges ist exakt durchorganisiert. Ungewöhnliche Kriegstaktiken und immer wieder reiche Beute helfen Alexander, den Feldzug über Ägypten bis nach Indien fortzusetzen.

Superheld und Gewaltmensch

Schon zu Lebzeiten gilt Alexander der Große als „Superheld“. Unerreichbares bewältigt er scheinbar mühelos. Als Schüler des griechischen Philosophen Aristoteles interessiert er sich für alle Wissenschaften und plant seine Schlachten exakt bis ins Detail. Unterwegs gründet Alexander zahlreiche Städte, die seinen Namen tragen. Die berühmteste ist Alexandria in Ägypten, wo er als Pharao verehrt wird. Sein Stern geht kometengleich auf, findet jedoch ein ebenso jähes Ende. Wodurch Alexander im Jahr 323 v. Chr. aber tatsächlich ums Leben kam, ist nicht belegt.

Theorien reichen von Malaria über Typhus bis zur Alkoholvergiftung. Nach seinem Tod zerfällt sein politisches Werk schnell. Doch die kulturellen Folgen seiner Eroberungen prägen den Raum zwischen Mittelmeer und Indischem Ozean über Jahrhunderte. Seine Person ist und bleibt umstritten: Die einen sehen in ihm den genialen Feldherrn, Eroberer und visionären Herrscher, die anderen den ausschweifenden, hochmütigen und grausamen Gewaltmenschen.

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