Alexander der Große gehört zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte: Die Faszination, die schon zu Lebzeiten von dem makedonischen König und Feldherren ausging, ist bis heute ungebrochen. Das zeigt nicht zuletzt der Film „Alexander“ von 2004 mit Colin Farrell in der Hauptrolle (Bild). Doch wer war Alexander wirklich?
Über tausende Kilometer Wegstrecke führt Alexander sein mehr als 30.000 Mann starkes Heer durch Asien, schlägt zahlreiche Schlachten, gründet neue Städte und wird in Ägypten als Pharao verehrt. Zehn Jahre, von 334 bis 324 v. Chr., dauert dieser Feldzug der Extreme. Sein Ziel, das „Ende der Welt“, erreicht Alexander allerdings nicht.
Die Karte zeigt Alexanders wahnsinnigen Eroberungszug durch die damals bekannte Welt: 23.480 Kilometer voller Kämpfe und Triumphe – aber auch voller Trauer und Tod.
Wie mag Alexander der Große tatsächlich ausgesehen haben? Der makedonische Herrscher wurde häufig mit wallendem Lockenkopf dargestellt, was die Dynamik im Bildnis des wagemutigen Feldherrn unterstreichen sollte. Die Büste steht in der ägyptischen Stadt Alexandria, die von Alexander der Große gegründet worden ist.
Alexander wird nur 33 Jahre alt. Geboren wird der Sohn des makedonischen Königs Philipp II. im Jahr 356 v. Chr., im Alter von 20 Jahren folgt er seinem Vater auf den Königsthron. Von da an führt er bis zu seinem Tod 323 v. Chr. ein Leben im Extrem. Das Bild zeigt eine Darstellung Alexanders aus dem Chnum Tempel in Assuan (Ägypten), wo er als Pharao verehrt wurde.
Um seinem Sohn eine angemessene Erziehung zu ermöglichen, holt König Philipp II. den griechischen Philosophen Aristoteles an seinen Hof. Dieser hat prägenden Einfluss auf Alexander. Während des gesamten Feldzugs tauschen sie sich in Briefen aus. Wie der griechische Schriftsteller Plutarch überliefert, soll Alexander seinen Lehrer sogar mehr als seinen Vater geschätzt haben, denn „letzterem verdanke er nur sein äußeres Leben, dem Ersten aber sein edleres Leben“.
Diese Münzen zeigen Alexander mit den Hörnern des ägyptischen widderköpfigen Gottes Amun-Re zeigen. Das Widderhorn soll daran erinnern, dass Alexander bei seinem Besuch in der ägyptischen Oase Siwa von den Priestern des Gottes Amun-Re als Sohn anerkannt wurde.
Tontafeln belegen den friedlichen Einzug Alexanders in Babylon: „Am 11ten Tag in Sippar (gab es) eine Order von Alexander… ‚Ich werde eure Häuser nicht betreten‘ … Alexander, König der Welt, kam nach Babylon“.
Er erschließt neue Welten – und zerstört sie zugleich: Alexander der Große gehört zu den facettenreichsten, wichtigsten und am stärksten polarisierenden Persönlichkeiten der Antike. Schon zu Lebzeiten geht eine Faszination von dem makedonischen König und Feldherrn aus, die bis heute ungebrochen scheint. Alexander wird nur 33 Jahre alt, er führt ein Leben der Extreme. Ganz bewusst feilt er an seinem öffentlichen Bild – und zugleich an seinem Mythos.
Zahlreiche zeitgenössische Quellen liegen heute als Zeugnisse dieser Ausnahmebiographie vor, doch Wahrheit und Legende sind oft nur schwer zu unterscheiden. Über Jahrtausende lieferte das Leben Alexanders Stoff für Legenden und Erzählungen. Auch heute noch beschäftigt es zahlreiche Wissenschaftler.
Ein Leben im Ausnahmezustand
Der größte Feldzug der Geschichte
Superheld und Gewaltmensch
Schon zu Lebzeiten gilt Alexander der Große als „Superheld“. Unerreichbares bewältigt er scheinbar mühelos. Als Schüler des griechischen Philosophen Aristoteles interessiert er sich für alle Wissenschaften und plant seine Schlachten exakt bis ins Detail. Unterwegs gründet Alexander zahlreiche Städte, die seinen Namen tragen. Die berühmteste ist Alexandria in Ägypten, wo er als Pharao verehrt wird. Sein Stern geht kometengleich auf, findet jedoch ein ebenso jähes Ende. Wodurch Alexander im Jahr 323 v. Chr. aber tatsächlich ums Leben kam, ist nicht belegt.
Theorien reichen von Malaria über Typhus bis zur Alkoholvergiftung. Nach seinem Tod zerfällt sein politisches Werk schnell. Doch die kulturellen Folgen seiner Eroberungen prägen den Raum zwischen Mittelmeer und Indischem Ozean über Jahrhunderte. Seine Person ist und bleibt umstritten: Die einen sehen in ihm den genialen Feldherrn, Eroberer und visionären Herrscher, die anderen den ausschweifenden, hochmütigen und grausamen Gewaltmenschen.