Japan
Sich die Hand zu geben, gilt nicht überall als höfliche Geste. In Japan sieht die traditionelle Begrüßung ganz anders aus: Hier drückt eine klassische Verbeugung den Respekt aus. Je tiefer, desto mehr zeigt man die Anerkennung des Gegenübers. Der Gast sollte sich mindestens ebenso tief verneigen wie der Gastgeber.
Italien
Brasilien
Thailand
Berührt man jemanden versehentlich mit dem Fuß, fühlen sich Thailänder im doppelten Wortsinn auf die Füße getreten. Denn die gelten hier als unrein, weshalb eine Entschuldigung unbedingt angebracht ist. Die eigenen Schuhe zieht man in Thailand nicht nur beim Betreten von Tempelanlagen aus, sondern auch in Wohnungen und Geschäftsräumen.
Österreich
Türkei
Ein Verkäufer, der beleidigt ist, weil man den geforderten Preis ohne Murren bezahlt? In der Türkei könnte das tatsächlich passieren. Am Bosporus gilt das Feilschen als Kunstform und Ausdruck des gegenseitigen Respekts. Bei höherpreisiger Ware erwartet der Verkäufer, dass der Kunde in einen Dialog tritt, damit beide Positionen sich annähern. Die sprichwörtliche goldene Mitte sollte man dabei allerdings nicht anstreben; wer versucht, den Verkäufer unter die Hälfte seines ursprünglichen Wunschbetrages herunterzuhandeln, verstößt gegen die unausgesprochenen Spielregeln.
Eine andere Spielregel der Türken gilt bei Tisch: Sich in Gemeinschaft zu schnäuzen, ist ein absolutes No-Go. Da hilft es auch nichts, wenn man versucht sich dezent wegzudrehen, um die Nase zu putzen.
Bulgarien
Wer eine Eigentümlichkeit der Bulgaren und Griechen nicht kennt, bei dem sind Missverständnisse vorprogrammiert. Ja, nein oder jein? Nirgendwo sonst ist dies für Reisende so schwer auseinander zu halten wie in diesen beiden Ländern. Denn wenn ein Bulgare oder Grieche den Kopf schüttelt, bejaht er eine Frage oder stimmt dem Gegenüber zu. Ein Nicken dagegen bedeutet ebenfalls das Gegenteil: Damit wird Verneinen ausgedrückt.
China
Auf offener Straße auszuspucken gilt hierzulande als äußerst schlechtes Benehmen. Anders in China. Dort wird wie selbstverständlich ständig gespuckt, was bei Reisenden zu Irritationen führt. Zu Unrecht, denn dieses Verhalten gilt dort nicht als rüpelhaft, sondern als gesund. Nicht die einzige aus unserer Sicht merkwürdige Sitte der Asiaten. Schmatzen, schlürfen und rülpsen – was bei uns als derb und unhöflich gilt, gehört in China zum guten Ton. Denn die Laute, die der Gast von sich gibt, signalisieren dem Gastgeber, dass dieser sich wohl fühlt und mit dem kulinarischen Angebot zufrieden ist.
Sri Lanka
„Küssen verboten“, sangen die Prinzen einmal. In Sri Lanka nimmt man dieses Tabu nicht mit augenzwinkerndem Humor, sondern sehr ernst. Wenn ein Paar Zärtlichkeiten in aller Öffentlichkeit austauscht, empfinden das die Einheimischen als respektlos. Die nonverbalen Gefühlsbekundungen sollte man sich also fürs Hotelzimmer aufheben. Immerhin ein romantisches Körpersignal wird auch in Sri Lanka toleriert: Händchenhalten.