30.000 Mann der Australian and New Zealand Army Corps (ANZAC) werden eine Meile zu weit nördlich am Strand von Ari Burnu abgesetzt. Statt auf einer flachen Ebene vorwärtszukommen, müssen sie nun im Artilleriefeuer Klippen erklimmen. Das Problem: Für diesen Einsatz sind sie nicht ausgebildet.
Ein Teil der alliierten Truppen der ANZAC sollten eigentlich gar nicht hier sein. Sind sie für diesen Einsatz nicht nur unzureichend ausgebildet – sie wurden sogar am falschen Strand abgesetzt. Eigentlich sollten sie als Teil einer alliierten Streitmacht auf der Halbinsel Gallipoli landen, diese einnehmen, um dann die osmanische Stadt Konstantinopel zu erobern.
Das Osmanische Reich soll als Verbündeter des Deutschen Reichs aus dem Ersten Weltkrieg genommen werden. Es ist der 25. April 1915, als die Invasion von Gallipoli beginnt. Weil die ANZAC aber am falschen Strand gelandet sind, kommen die Soldaten nur sehr langsam die Klippen hinauf – und sie stoßen auf Widerstand. Die osmanische Artillerie feuert von einer Kuppe unentwegt auf die Alliierten – erst als die Munition aufgebraucht ist, ziehen sich die Osmaen zurück, weil sie deutlich in der Unterzahl sind.
Blutiger Stellungskrieg
Die ANZAC beginnen sofort mit dem Aufstieg – sie wissen: Wer die Kuppe hält, gewinnt die Schlacht. Das weiß aber auch der osmanische Kommandeur Mustafa Kemal: Er befiehlt seiner kleinen Einheit, die Kuppe notfalls auch nur mit den Bajonetten zu halten, bis Verstärkung eintrifft. Beide Truppen graben sich tief ein – die Verluste dieses blutigen Stellungskriegs sind auf beiden Seiten enorm. Am Ende scheitert der Ansturm der Alliierten, mehr als 10.000 ANZAC verlieren ihr Leben.
Seit jenem blutigen Tag wird jedes Jahr am sogenannten ANZAC-Day in Australien und Neuseeland dieser Tragödie gedacht, der Strand von Ari Burnu heißt dort ANZAC Beach. Das Osmanische Reich kann letzten Endes die Schlacht von Gallipoli für sich entscheiden. Der junge Kommandeur, der die Kuppe gegen die ANZAC mit dem Leben verteidigt, wird zur Legende. Unter dem Namen Kemal Atatürk macht er aus dem Osmanischen Reich eine moderne Republik: die Türkei.