Angst zu haben, ohne selbst in Gefahr zu sein? Genau das bewirken Horrorfilme. Sie sind gleichzeitig abstoßend und anziehend und selbst, wenn es so furchterregend ist, dass wir nicht hinschauen können, blinzeln wir unter hervorgehaltener Hand hervor. Doch warum übt der Horror auf der Leinwand eine so ungeheure Faszination auf uns aus?
Der Grund dafür ist der Botenstoff Dopamin. Diesen schüttet unser Körper aus, wenn wir bei einem guten Horrorfilm mitfiebern, schreien und vor Angst zittern. Die dabei entstehende Euphorie wird im Zusammenhang mit Horrorfilmen auch als „Angstlust“ bezeichnet. Die gleichen Vorgänge spielen sich in unserem Körper ab, wenn wir beispielsweise etwas Gutes essen oder Sex haben.
Die Angst genießen
Das Gefühl von Gefahr stellt für Menschen einen Kontrast zum oft eintönigen Alltag dar. Jedoch ist das Angstgefühl nur dann genießbar, wenn die Sicherheit besteht, die furchteinflößende Situation auch unbeschadet zu überstehen. Horrorfilme entsprechen genau diesem Verlangen.
Doch dieses Filmgenre ist nicht für jeden etwas: Das liegt daran, dass jeder Mensch ein optimales Niveau dieser Art von Erregung hat. Diejenigen mit einem höheren Erregungsniveau haben meist nicht das Verlangen nach besonderem Nervenkitzel, wohingegen Menschen mit einem niedrigeren immer auf der Suche nach neuen spannenden Reizen sind.