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Nahm der Israelische Geheimdienst ehemalige SS-Offiziere auf?

Foto: Wikimedia Commons / Unbekannt / Public Domain

Nahm der Israelische Geheimdienst ehemalige SS-Offiziere auf?

Vor 55 Jahren verschwindet der Rüstungsbauer Dr. Heinz Krug spurlos. Erst im Jahr 2016 wird bekannt: Ex-Nazi Otto Skorzeny hat ihn erschossen. Der Auftraggeber soll der israelische Geheimdienst Mossad sein. Aber wer hätte geahnt, dass Israel einmal mit den Nazis paktieren würde?

„Otto Skorzeny zur Stelle. Befehl ausgeführt. Mussolini ist befreit.“ Vor Adolf Hitler steht ein Mann in SS-Uniform, eine tiefe Narbe quer über das Gesicht. Skorzeny (Bild) gehört zu Hitlers Leibstandarte und leitet einen SS-Sonderverband, der auf verdeckte Operationen hinter den feindlichen Linien spezialisiert ist. Bis zuletzt hält er dem Führer die Treue und gilt bei den alliierten Geheimdiensten als „gefährlichster Mann in Europa“. 

Nach dem Krieg verdingt sich der SS-Offizier als Söldner und wechselt rücksichtslos immer wieder die Seiten. 1962 wird er schließlich für einen Mord angeheuert. Doch diesmal ist alles anders. Denn sein neuer Auftraggeber ist der israelische Geheimdienst – und der verrät mit dieser Geheimoperation alles, wofür der Staat Israel steht. Seit seiner Gründung hat der Geheimdienst Mossad oft bewiesen, dass er zu allem fähig ist – dennoch ahnt damals kaum ein Experte, dass er mit den Nazis paktieren würde.

Eine unerwartete Wende

Bis heute ist es deshalb der dunkelste Fleck der Mossad-Geschichte, als man den SS-Mann, der direkt oder indirekt für den Tod Tausender Juden verantwortlich ist, in Spanien aufspürt – und anheuert. Der Geheimdienst weiß: Ein Pakt mit Hitlers Lieblingssoldaten würde in Israel als Verrat an den Holocaust-Überlebenden betrachtet werden. Doch für den Mossad zählt nur eines: die Sicherheit Israels – auch wenn man sich dafür mit dem Teufel einlassen muss. Und der Erfolg gibt dem Geheimdienst Recht.

Skorzeny, der die Streichung von einer israelischen Todesliste fordert, wird auf den ehemaligen Nazi-Rüstungsunternehmer Dr. Heinz Krug angesetzt, der in Ägypten Kurzstreckenraketen baut. Skorzeny ist der Einzige, der an Krug herankommen kann. Seine Nazi-Vergangenheit nutzt er dabei wie eine Tarnkappe. Nachdem Skorzeny mithilfe nächtlicher Drohanrufe Druck aufgebaut hat – wendet sich Krug hilfesuchend an ihn, damit er ihn vor den Israelis schützt.

Skorzeny schaltet kaltblütig einen ehemaligen Verbündeten aus

Am 11. September 1962 treffen sich beide in München. Skorzeny macht kurzen Prozess: Er erschießt Krug, übergießt die Leiche mit Säure und verscharrt sie in einem Wald. Für den israelischen Geheimdienst ein großer Erfolg – über den niemand redet. Denn auch wenn das ägyptische Raketenprogramm durch die „Operation Skorzeny“ ins Stocken gerät und womöglich sogar ein Krieg verhindert wird, überwiegt die Angst, mit einem SS-Offizier in Verbindung gebracht zu werden. Erst 1989 – 14 Jahre nach Skorzenys Tod – deckt ein Journalist die seltsame Partnerschaft auf.

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