Welt der Wunder

Nicht glauben, sondern wissen

Schlucken wir im Schlaf?

Wenn wir nachts schlafen, passiert so einiges: Unsere Gliedmaßen zucken, wir ändern unsere Liegeposition bis zu 80-mal – ein Mythos besagt sogar, dass wir im Leben bis zu 50 Spinnen essen. Aber schlucken wir überhaupt, wenn wir schlafen?

Wenn wir im wachen Zustand essen, schlucken wir beispielsweise, um Nahrung aus dem Mund in den Magen zu spülen. Während dieses Prozesses verschließt der Kehldeckel den Eingang zum Kehlkopf. So kann die Nahrung problemlos in die Speiseröhre gleiten. Der Reflex ist angeboren und eine der ersten und wichtigsten Funktionen, die wir besitzen. Er entsteht, wenn der Zungengrund, der Gaumenbogen oder die hintere Rachenwand gereizt werden. Dies passiert automatisch und kann nicht beeinflusst werden. 

Speichelproduktion nimmt ab

Täglich schluckt ein erwachsener Mensch in 24 Stunden rund 600-mal. Etwa 550-mal, wenn er wach ist, davon 200-mal beim Essen. Dabei produziert er fast einen Liter Speichel. Und was passiert, wenn wir schlafen? Genau wie viele Körperfunktionen, beispielsweise unsere Atmung, Herzfrequenz oder die Körpertemperatur, nimmt im Schlaf auch unser Schluckreflex ab. Er tritt nur noch circa 50-mal auf. Das liegt daran, dass unsere Speicheldrüsen scheinbar ebenfalls schlummern und nur so viel Speichel wie nötig produzieren. Allerdings ist dies immer noch genug, so dass wir ab und zu schlucken müssen.

Übrigens ist es unwahrscheinlich, dass wir nachts haufenweise Spinnen essen: Wenn uns etwas in den Mund fliegt, ist unser Reflex nicht, sie zu verschlucken, sondern auszuspucken. Die Spinne müsste also möglichst direkt in unserem Rachen landen, was eher nicht passiert.

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