Cityfahrrad, Trekkingbike oder doch lieber ein sportliches Mountainbike? Sportlich, komfortabel, mit oder ohne Hilfsantrieb. Stadttauglich, geländefähig oder eher für längere Strecken geeignet – bei der enorm großen Auswahl kann man schon leicht die Orientierung verlieren. Vor der Kaufentscheidung sollte man sich in jedem Fall mit Aufbau und Ausstattung der unterschiedlichen Fahrradmodelle beschäftigen. Welt der Wunder bringt mit einer Übersicht etwas Licht in den chaotischen Fahrrad-Dschungel...
Alltagstauglich: das Citybike
Beim klassischen Stadtrad tritt die Sportlichkeit zugunsten von Alltagstauglichkeit und bequemer Handhabung in den Hintergrund. Typisch sind der gepolsterte Sattel, der geschlossene Kettenkasten, meistens nur wenige Gänge sowie ein Einkaufskorb. Manche Modelle besitzen auch eine Rücktrittbremse. Sie sind ideal für Menschen, die als Alternative zum Auto ihr Rad hauptsächlich für kürzere Stadttouren nutzen und Wert auf eine bequeme Haltung legen.
Das Zwitterwesen: Cross- oder Cyclocrossräder
Als „Zwitterwesen“ zwischen Rennrädern und Mountainbikes sind sie mehr ein Sportgerät als ein Fortbewegungsmittel für den Alltag. Ihr bevorzugtes Einsatzgebiet: das raue Gelände. Durch Nachrüstungen – etwa von Schutzblechen oder Gepäckträgern – können Crossräder zwar auch die Anforderungen der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung erfüllen. Wer später nachrüsten möchte, sollte sich aber besser gleich nach einem ab Werk voll ausgestatteten Trekkingrad umsehen. Crossräder richten sich an eine eher sportlich orientierte Klientel.
Der praktische Allrounder: das Faltbike
Ein alltägliches Szenario in den Metropolen unserer Erde: Rushhour, Stau und Parkplatznot, kein Wunder also, dass Fahrräder zu den effizientesten Mitteln gehören, um in einer Stadt von A nach B zu kommen. Den Beweis, dass man trotz aller Innovationen das Rad noch einmal neu erfinden kann, tritt nun ein Trio aus Argentinien an, und zwar mit dem Gi FlyBike, ein vollwertiges 26-Zoll-E-Bike mit echtem 1-Sekunden-Faltmechanismus wie gemacht für die mobile Zukunft in Großstädten. Hergestellt aus ultraleichtem Flugzeugaluminium wurde es darauf ausgelegt, mit seinen 17 Kilo überallhin mitgenommen werden zu können: in den Bus oder Zug, in den Aufzug, hoch ins Büro, rein in den Schrank – ohne viel Platz wegzunehmen.
Der Sprinter: das Rennrad
Rennräder sind komplett auf Schnelligkeit ausgerichtet und wiegen deshalb in der Regel maximal neun Kilo. Um dieses geringe Gewicht zu erreichen, wird auf alle „überflüssigen“ Teile wie Schutzbleche, Ständer, Licht oder Gepäckträger verzichtet. Der Rahmen besteht aus Leichtmetall, Carbon, Titan oder Stahl. Oftmals bietet es bis zu 30 unterschiedliche Gänge und ist für sportliche Menschen gedacht. Ein solches Rennrad eignet sich wirklich nur für ambitionierte Fahrer, da sowohl die Fahreigenschaften als auch die Sitzposition sehr gewöhnungsbedürftig sind.
Der Styler: Fixie
Fixies und Singlespeed-Räder sind besonders einfach konstruierte Fahrräder. Ihr gemeinsames Hauptmerkmal: Sie verfügen über keine Gangschaltung und über jeweils nur ein Kettenblatt beziehungsweise Ritzel. Man bezeichnet sie deshalb auch als „Eingang-Räder“. Neben dieser Gemeinsamkeit unterscheiden sich Fixies und Singlespeed-Fahrräder jedoch in zwei wesentlichen Punkten: Während das Singlespeed-Rad über Freilauf und auch Bremsen verfügt, haben Fixies einen starren Gang und oft nur eine Vorderbremse oder gar keine, gebremst wird durch Gegendruck auf die Pedale. Das Wort Fixie leitet sich aus der englischen Bezeichnung fixed gear ab. Sprich: Das Fixie und das Singlespeed sind Räder, die einfach gut aussehen, aber eigentlich nicht wirklich zum längeren Fahrradfahren oder zu sportlichen Zwecken benutzt werden.
Die Sportskanone: Fitnessbike
Beim Fitnessbike oder Speedbike handelt es sich um eine Mischung aus Rennrad und Crossrad. Meist treffen bei Fitnessbikes Rahmen und Schaltungen aus Rennrädern auf die typische, etwas breitere 28 Zoll-Bereifung der Crossräder sowie deren gerade Lenker. Gemeinsam ist allen Fitnessrädern jedoch, dass sie schnelle Fortbewegung auf befestigten Straßen und Wegen ebenso ermöglichen wie leichte Geländegängigkeit.
Für die Berge: das Mountainbike
Ursprünglich nur für Geländefahrten gedacht, sieht man heute auch im Stadtverkehr viele Mountainbikes. Dicke Reifen mit starken Profilen, die ihnen am Berg oder im Wald die nötige Robustheit verschaffen, auf der Straße jedoch eher schwerfällig sind, sind meistens Standard. Starke Bremsen und eine gute Federung sind weitere Kriterien, die die geländefähige Funktion dieser Räder unterstreichen. Hauptsächlich unterscheidet man bei Mountainbikes zwischen Hardtails und Fullys. Hardtails besitzen lediglich ein gefedertes Vorderrad, überzeugen dafür aber durch eine sehr gute Kraftübertragung. Fullys („Full Suspension“) zeigen ihre Vorzüge vor allem bei Bergfahrten: Dank ihrer Vollfederung haben sie eine bessere Bodenhaftung als Hardtails und bieten somit in der Regel mehr Sicherheit und ermöglichen auch ein höheres Tempo.
Langstreckenfan: das Tourenrad bzw. Trekkingbike
Das Trekkingrad ist das klassische Allround- oder Alltagsfahrrad. Es zählt zu den beliebtesten und meistverkauften Fahrradtypen und erfüllt aufgrund seines robusten Aufbaus alle wichtigen Ansprüche an Verkehrssicherheit, Zuverlässigkeit und Belastbarkeit. Da Trekkingräder aufgrund ihrer breiteren Bereifung auch mit unbefestigten Kies- und Feldwegen bestens zurecht kommen, eignet sich dieser Fahrradtyp wie kein zweiter genauso für die tägliche Fahrt zur Arbeit, wie für Wochenendausflüge über Wald- und Feldwege oder längere Radtouren mit Gepäck.
Mit Rückenwind: das Pedelec
Stark im Kommen sind E-Bikes, auch Pedelecs genannt. Die Elektrofahrräder gibt es in zahlreichen Variationen. So wird etwa unterschieden zwischen Motoren, die das Treten unterstützen und somit erleichtern, und solchen, die das Bike ohne zusätzliches Pedalieren bewegen. Zu beachten ist bei den E-Bikes vor allem, dass manche Modelle – je nach erreichbarer Höchstgeschwindigkeit – als Kleinkraftrad gelten und somit einen Mofa-Führerschein erforderlich machen.
All-Mountain-Mountainbike
Das „Fahrrad für alle Berge“ wird häufig von Bikern benutzt, die Fahrradtouren im Gebirge unternehmen. Denn es eignet sich sowohl zum Bergauf- als auch zum Bergabfahren. Es verfügt über breite Reifen, die sowohl für den Einsatz im Gelände als auch auf befestigten Wegen und Straßen geeignet sind. Trotz allem liegt das Hauptaugenmerk dieser Bike-Kategorie eher im Downhill (Herunterfahren) als im Uphill (Hochfahren). Dank ausgeklügelter Antriebseigenschaften wippt beim Uphill der Hinterbau kaum. Bei Abfahrten hingegen liegt dieses Mountainbike satt auf der Strecke und kann seinen Federweg voll ausspielen.
Cross-Country-Mountainbike
Das Cross Country Mountainbike wird in erster Linie für Rennen auf unbefestigten Wegen benutzt. Der Fahrer nimmt auf einem Cross Country Mountainbike eine eher gestreckte Sitzposition ein. Der Federweg beträgt vorne und hinten meistens 100 Millimeter - das bedeutet, es federt eher weniger Schläge ab beim Abfahren. Als Material wird in letzter Zeit verstärkt auf Carbon gesetzt, was den Preis deutlich in die Höhe treibt.
Downhiller-Mountainbiker
Ein Downhill Mountainbike ist besonders für steile und holprige Abfahrten im Gelände geeignet. Die Bauart dieser Räder lässt es allerdings kaum zu, bergauf zu fahren, da sie extrem schwer sind und meistens bis zu 22 Kilogramm wiegen. Die Reifen sind zwischen 54 und 76 Millimetern breit. Es sind spezielle Federgabeln erforderlich, welche der extrem hohen Belastung beim Einsatz dieser Räder gerecht werden. Downhill Mountainbikes kennen nur ein Ziel – den schnellsten und kürzesten Weg ins Tal! Hoch geht's meistens mit der Gondel.
Enduro-Mountainbike
Enduro-Mountainbikes eignen sich besonders zum Bewältigen steiler Steigungen und sind deswegen auch oft in Bikeparks (extra angelegte Parcours für Mountainbiker in den Bergen) der beste Partner. Sie wiegen zwischen zwölf und sechszehn Kilogramm, sind also recht schwer, und verfügen über einen recht ordentlichen Federweg zwischen 130 und 160 Millimetern. Die Reifen sind sehr breit und besitzen ein überdurchschnittlich starkes Profil.
Freerider-Mountainbike
Freerider-Mountainbikes werden in erster Linie für sportliche Aktionen eingesetzt, wie z. B. schwierige und gewagte Sprünge. Hersteller unterscheiden sportliche und einfache Freerider. Erstere wiegen mehr als zwanzig Kilogramm und verfügen über einen Federweg von 200 bis 210 Millimetern. Einfache Freerider dagegen haben bei einem etwas geringeren Gewicht einen Federweg zwischen 150 und 200 Millimetern. Letztere kommen bei steilen Abfahrten zum Einsatz, werden aber nur für wenige und kleine Sprünge benutzt. Alle Freerider sind besonders für steile Abfahrten im Gelände geeignet und lassen nur bedingt den Aufstieg auf steile Berge zu.