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Auf den Spuren des Tees in Sri Lanka

Sri Lanka ist eine kleine Inselnation südlich von Indien im Indischen Ozean. Die wunderschönen Landschaften, die Strände, das Klima, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und die kulturelle Vielfalt sind einige der vielen Gründe, die Touristen anziehen. Bis zum Jahr 1972 hieß die Insel Ceylon und wurde erst nach der Unabhängigkeit von den Briten zur Demokratisch Sozialistische Republik Sri Lanka.
Teeliebhaber bringen den Inselstaat mit dem Namen des weltberühmten Ceylon Tee in Verbindung, womit sie auch richtig liegen. Im Zuge der Kolonialisierung brachten die Engländer im 19. Jahrhundert erstmals die Teepflanze nach Ceylon. Seitdem Ceylon ein Teil des Britischen Reiches war, wurde auf der Insel Kaffee angebaut. Ein Schädlingsbefall zerstörte im Jahr 1869 jedoch die gesamten Kaffeeplantagen Ceylons. Plantagenbesitzer standen nun vor dem Nichts. Um sich vor dem finanziellen Ruin zu schützen, begann man sich nach einer Alternative umzuschauen. Das Klima und der Boden in Sri Lanka sind zur Teeproduktion ideal geeignet und der Teepflücker James Taylor war derjenige, der die Idee hatte, Teepflanzen anzubauen. Die Kaffeeplantagen wurden durch Teeplantagen ersetzt und der weltberühmte Ceylon Tee war geboren. 
Im Jahr 1872 wurde die erste Teefabrik auf Ceylon erbaut und der Tee wurde an den europäischen Markt gebracht. Einen weiteren Aufschwung erlebte das Land, als der Schotte Sir Thomas Lipton auf die Insel kam und Besitzer mehrerer Teeplantagen wurde. Kurz darauf gründete er die Lipton Teemarke, die heute noch zu den marktführenden Teeherstellern gehört. Der Tee in Sri Lanka wird sowohl auf Hochlandplantagen als auch auf Tieflandplantagen angebaut. Zu den wichtigsten Regionen im Hochland gehören die Regionen Kandy, Nuwara Eliya, Uda, Uwa und die Dimbula. In diesen Regionen wachsen die Pflanzen langsam und entwickeln ein besonders feines Aroma. Die wichtigsten Regionen im Tiefland sind die Sabaragamuwa- und Ruhunaregion. Bei der Ernte und Herstellung des Tees geht man wie folgt vor: Die Blätter werden auf Darren ausgebreitet und durch die warme Luft getrocknet. Danach werden die Blätter in einer Maschine leicht gepresst und gerollt. Bei diesem Vorgang entsteht die typisch schwarze Farbe des Tees. Im nächsten Schritt wird der Tee nach Größe und Farbe sortiert und anschließend verpackt. 
Wenn man an dem Prozess der Teeherstellung interessiert ist, dann sollte man bei einer Reise nach Sri Lanka unbedingt den Lipton’s Seat besuchen. Der Lipton’s Seat ist ein berühmter Aussichtspunkt im zentralen Hochland von Sri Lanka. Es war Haupt- und Lieblingssitz des berühmten Teebarons Sir Thomas Lipton. Der Aufstieg zu dem Aussichtspunkt ist anstrengend, aber in jedem Fall die Mühe wert. Die angrenzenden Teeplantagen und die freundlichen Teepflücker*innen verleihen der Wanderung das besondere Etwas. Oben angekommen, kann man eine einzigartige Aussicht genießen und die Teefelder besichtigen. Außerdem ist es möglich, die älteste, noch in Betrieb befindliche Teefabrik Sri Lankas zu besuchen. Hier bekommt man einen tieferen Einblick in den oben erwähnten Prozess der Teeherstellung. 
Die Teekultur spielt auch in Sri Lanka eine wichtige Rolle und ist im täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Üblicherweise wird der Tee auf Sri Lanka jedoch nicht in seiner puren Form konsumiert, sondern mit Milch oder Sahne und hin und wieder mit Ingwer für den scharfen Geschmack. Heute gehört Sri Lanka zu den größten Teeexporteuren der Welt. Wer das nächste Mal einen Tee genießt, der kann sich die faszinierende Geschichte des Tees in Sri Lanka vor Augen halten und sich darüber freuen, dass auch wir dieses Getränk konsumieren können. 
 Hier weitere Informationen zu Reisen nach Sri Lanka.
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