Europäische Touristen fallen in Asien, Südamerika oder Afrika meistens ohnehin wegen ihrer helleren Haar- oder Hautfarbe auf. Unsere Gene lassen sich nicht ändern, wohl aber unser Verhalten: Hier kommen die besten Verhaltensregen für Reisende.
„Kultur, Sitten und Bräuche sind so verschieden wie die Menschen selbst“, sagt Alexander Metzler, Geschäftsführer der Spezialveranstalter, Enchanting Travels. „Selbst innerhalb eines Landes kann es von Region zu Region Unterschiede geben. Aber allein der Versuch, sich an die Zielkultur anzupassen ist ein Zeichen des Respekts und wird von Einheimischen oft honoriert.“
Pünktlich eine Stunde zu spät in Südamerika
Anders als bei uns, wo viel Wert auf Pünktlichkeit gelegt wird, gilt in vielen südamerikanischen Ländern mehr Gelassenheit, wenn es um Termine geht. Die Toleranzgrenze ist allerdings abhängig von der Art des Treffens: Bei geschäftlichen Terminen gilt die akademische Viertelstunde, bei privaten Verabredungen macht man nichts falsch, wenn man 30 Minuten später auftaucht. Bei Parties dürfen es sogar mal zwei Stunden sein. Touristen sollten sich bei Treffen mit Einheimischen darauf einstellen, dass diese gerne etwas später kommen und sollten ihnen das auf keinen Fall übel nehmen, denn Zuspätkommen gilt in vielen Ländern Südamerikas als höflich.
Das mach ich doch mit links! – Bloß nicht in Indien
In Indien gilt die linke Hand als unrein. Daher sollte man es meiden, jemanden mit links zu begrüßen oder zu essen. Am Tisch wird die linke Hand nur dazu genutzt, Gerichte weiterzureichen. Das Essen mit den Händen ist in vielen asiatischen Ländern sehr verbreitet: Wer sich dem Brauch anpassen möchte, sollte also darauf achten, sich vorher die Hände zu waschen, und zum Essen nur die Finger (nicht aber die Handfläche!) der rechten Hand zu benutzen.
Doch nicht nur beim Essen sollten Reisende in Indien ihre Hände mit Bedacht einsetzen: Der hierzulande weit verbreitete Handschlag ist in Indien höchstens in der jüngeren Generation üblich. Wer sich an die Zielkultur anpassen will, legt die Handflächen auf Brusthöhe zusammen, beugt den Kopf leicht nach unten und sagt „Namaste“.
Schau mir (nicht) in die Augen in Afrika
Es ist schwierig, sich Sitten anzupassen, die im Zielland eine genau gegenteilige Bedeutung zu unserer Heimatkultur haben. In afrikanischen Ländern gilt es zum Beispiel als höflich, dem Gegenüber bei einer Unterhaltung nicht in die Augen zu schauen.
Häufig können auch kleinste Gesten, die in Deutschland völlig normal sind, woanders missverstanden werden. In diesem Fall sind die Gebräuche aber auf dem afrikanischen Kontinent sehr unterschiedlich: In Südafrika beispielsweise sollte man auf das aus Mittel- und Zeigefinger geformte Victory-Zeichen verzichten, und schon gar nicht mit Handrücken nach außen, denn das kommt dort dem deutschen „Stinkefinger“ gleich. Eine sehr schöne Geste hingegen ist es, in Simbabwe zweimal kurz in die Hände zu klatschen, um sich zu bedanken. Und wer sich in Uganda auf den Boden setzt, sollte nicht die Beine ausstrecken, denn das gilt als unhöflich.
Weitere Informationen gibt es hier im Reise-Blog von Enchanting Travels!