Erst genau hinschauen, dann bestellen – Das Internet ist der größte Marktplatz der Welt. Online Einkaufen ist für viele Menschen bereits zu einer liebgewonnenen Routine geworden. Dennoch lauern beim Onlinekaufen Gefahren, die man als Verbraucher kennen sollte.
Die Tücken von Ebay und Co.
Von den Internet-Auktionsplattformen ist Ebay die bekannteste und größte. Hier bieten bunt gemischte Händler ihre Waren an. Neben Gebrauchtwaren und Neuem von privaten Anbietern, nutzen immer mehr professionelle Händler die Plattform.Ebay ermöglicht zudem den Einkauf auf ausländischen Ebay-Seiten und bietet die Sparte Ebay-Kleinanzeigen. Ebay bietet zudem den Vorteil der persönlichen Bewertung jeder Transaktion. So können Käufer gut und schnell erkennen, ob sie es mit einem verlässlichen Anbieter zu tun haben.
Dieses Bewertungssystem hilft auch beim Kauf von Privatleuten. Bei diesen Geschäften können nach geltendem EU-Recht manche Servicedienstleistungen wie die Rücknahme von Waren, der Umtausch oder erweiterte Gewährleistungspflichten ausgeschlossen sein. Wer bei einem Privatmenschen mit 90 bis 100 Prozent positiven Bewertungen kauft, macht sehr wahrscheinlich ein risikofreies Geschäft.
Ganz anders ist es bei den Ebay Kleinanzeigen. Die gleichen einem deutschlandweiten Online-Flohmarkt. Hier gibt es kaum Regeln und Verbindliches. Der Handel, Zahlung und die Abwicklung liegen bei den Anbietern und Kunden selbst. Der Kleinanzeigenbereich bei Ebay bleibt weitestgehend Privatangeboten vorbehalten. Gerade bei Ebay Kleinanzeigen haben sich in den vergangenen Jahren Meldungen gehäuft, dass sehr viel Unzuverlässigkeit, Täuschungsversuche und sogar Betrug vorkommen. Hier ist also Vorsicht geboten.
Grundsätzlich gilt der Versandhandelsriese Amazon als sicher. Die Rücksendung und der Kundendienst sind zuverlässig. Was bei komplizierteren Problemen und Fragestellungen nerven kann, ist die Schwierigkeit lebende Personen als Gesprächspartner zu erreichen.
Selbst beim Support hat man es in der Regel immer mit einem anderen Mitarbeiter zu tun. Bis man überhaupt persönlichen Kontakt hat, müssen sich Kunden durch automatisierte Service-Mitteilungen klicken.
Das ist nicht sehr kundenfreundlich, aber leider bei vielen anderen Internethandels-Giganten, Telekommunikationsanbietern, Direktversicherern usw. ähnlich.
Vorsicht ist beim Amazon Marketplace geboten. Hier nutzen kleinere Händler Amazon als Plattform. Die Versandkosten und Abwicklungsmodalitäten können teils erheblich vom Dachanbieter Amazon abweichen. Marketplace Angebote sind in der Regel sehr gut erkennbar. Die Unterschiede in den Servicedienstleistungen legt jeder Anbieter selbst fest.
Vorsicht beim Thema Rücksendekosten
Innerhalb Deutschlands ist vorgeschrieben, dass selbst kleine Händler ab einem Warenwert von 49 Euro die kostenlose Rücknahme bei Nichtgefallen anbieten müssen. Die meisten bieten diesen Service selbst bei kleineren Warenwerten problemlos an. Allerdings gibt es auch einige Anbieter, die im Ausland firmieren und Rücksendeadressen im Ausland angeben. Die Rücksendung kann dann zunächst oder grundsätzlich mit Kosten verbunden sein.
Vorsicht bei semi-professionellen Anbietern
Einen Internetshop zu eröffnen ist heute einfacher denn je. Mit ein paar Klicks hat man ein Angebot im Netz. Wer sich die Bandbreite semi-professioneller oder sogar fadenscheiniger Kleinanbieter ansieht, merkt schnell, dass einige noch nicht einmal als im Handelsregister eingetragene Firma oder überhaupt in irgendeiner Weise ansprechbar oder haftbar auftreten. Wirkt eine Seite nicht professionell, lohnt sich ein Blick ins Impressum. Hier müssen Dinge, wie die komplette Anschrift, die offizielle Firmierung, die Handelsregisternummer, Ansprechpartner und Streitschlichtungsstellen vermerkt sein. Fehlen diese Angaben ganz oder teilweise ist Skepsis angebracht. Vorsicht ist auch angezeigt, wenn amateurhaft auftretende Internethändler nur gegen Vorkasse versenden.
Zahlungsweisen – bequem und sicher mit Rechnungskauf
Das Internet bietet hauptsächlich diese Zahlungsweisen:
• Vorkasse
• Kreditkarte (Visa oder Mastercard)
• Zahlungsdienstleister wie Paypal, Giropay, Paydirekt oder Sofortüberweisung
Ganz anders als im guten alten Katalog-Versandhandel war der Rechnungskauf im Onlinehandel lang nicht sehr verbreitet.
Rechnungskauf bedeutet: Zuerst bestellen, empfangen, ansehen, entscheiden und dann bezahlen.
Seit einiger Zeit bieten einige der bereits genannten Online-Bezahldienste auch den Kauf auf Rechnung. Besonders populär ist bei vielen Anbietern der schwedische Bezahldienst Klarna. Der Kauf auf Rechnung bietet Kunden den Vorteil, erst dann bezahlen zu müssen, wenn die Ware ordnungsgemäß erhalten wurde. Dazu liegt die Zahlungsfrist bei den meisten Anbietern bei 14 bis 30 Tagen. Das bietet bei größeren Käufen etwas finanziellen Spielraum.
Erweitere Angebote zum Onlinekauf auf Rechnung ermöglichen sogar den Ratenkauf oder andere bequeme Zahlungsmodelle. Doch auch hier müssen Kunden wach bleiben: Modalitäten und Kleingedrucktes der Zahlungsdienstleister sollten immer gut studiert werden, bevor ein Kauf getätigt wird.
Die Anzahl der Anbieter, Servicedienstleistungen und damit die Menge des Kleingedruckten, das gelesen werden möchte, hat die letzten Jahre sprunghaft zugenommen. Hier ein Link für weitere Informationen: https://www.rechnungskauf.com/