Dämme bauen
Da Biber zum Schwimmen eine Wassertiefe von mindestens einem halben Meter benötigen, bauen sie in niedrigeren Gewässern Dämme. Dafür verknüpfen sie Äste und Zweige, stapeln sie zu Mauern und verputzen die Ritzen mit Schlamm, Steinen und Pflanzenresten. Es entstehen richtige Wände, an denen sich das Wasser staut. Umliegende Waldteile, Wiesen und Felder werden so oft überschwemmt.
die Biberwohnung
Auch ihren Wohnraum errichten Biber im Wasser. Direkt am Ufer buddeln sie im Alter von ein bis drei Jahren mit ihrem Partner einen Biberbau. Dafür graben sie – unter Wasser beginnend – lange Erdröhren. Die schlauchartigen Tunnel münden in einem größeren Wohnkessel. Dieser Kessel befindet sich stets über dem Wasserspiegel, ist aber immer unterirdisch. So können sich Biber in dem nassen Bereich der Erdröhre waschen und im trockenen Teil schlafen und ihren Nachwuchs aufziehen.
imposante Bauwerke
Oftmals bricht die Decke des Wohnkessels ein. Dann verlässt der Biber seinen Bau, nagt mit seinen starken Eckzähnen Rinde von den Bäumen, mit der er das Dach seiner Höhle wieder zudeckt. Meist schichtet er so viel Holz auf das Dach, bis eine richtige Burg entsteht. Fugen und Löcher isoliert er mit faustgroßen Steinen und Schlamm. So fügt sich nach und nach ein Bauwerk zusammen, das sogar einen erwachsenen Menschen trägt. Die Biber verändern wie kaum ein anderes Tier ihre direkte Umwelt – und schaffen damit auch Lebensraum für andere Arten. Dadurch steigt die Artenvielfalt.
nicht bei jedem beliebt
Doch nicht jeder freut sich über die Aktivitäten der Nager. So fressen sie zum Beispiel gerne Feldfrüchte wie Getreide, Zuckerrüben, Mais und Raps, die Landwirte in der Nähe der Flussufer anbauen. Die Säugetiere nutzen auch Bäume als Nahrung und Baumaterial. Dabei fällen sie unter anderem Nutzholz, Zier- und Obstbäume. Auch ihre unterirdischen Bauten können eine Gefahr darstellen, wenn sie etwa unter Nutzlandschaften oder Deichen liegen.
Zwischen Biber und Mensch vermitteln unter anderem sogenannte Biberberater. Sie informieren betroffene Landwirte über mögliche Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune, die Biber von den Feldern fernhalten. Einzelne Bäume können etwa durch Drahthosen geschützt werden. Manchmal werden die betroffenen Flächen auch angekauft. Für Schäden erhalten die Betroffenen außerdem Ausgleichszahlungen. Nur in Ausnahmefällen dürfen Biber weggefangen oder gar getötet werden. Etwa wenn sie Hochwasserschutzmaßnahmen gefährden oder sich in der Nähe von Kläranlagen ansiedeln.
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Ursprünglich war der Biber in ganz Europa außer Island und Irland zuhause. Doch die Tiere wurden erbarmungslos gejagt. Ihr Fell und ihr schmackhaftes Fleisch machte sie zu einer begehrten Beute. Das Bibergeil – ein Sekret, das Salicylsäure enthält – galt als Wundermittel. Ende des 19. Jahrhunderts waren die Biber aus Europa fast ganz verschwunden.
Umweltschützer brachten ihn mithilfe von Wiederansiedlungsprojekten zurück. Mittlerweile leben in Deutschland etwa 20.000 Biber. Die Säugetiere sind geschützt, das bedeutet, sie dürfen weder gefangen, verletzt, getötet oder i
n ihrer Lebensweise gestört werden.
Die Landschaftsarchitekten unter den Tieren
Auf den ersten Blick unterscheiden sich Biber kaum von Fischottern, Nutrias oder Bisams. Doch ihr platter beschuppter Schwanz – die Kelle – macht die Nager unverwechselbar. Die Tiere können bis zu 1,20 Meter groß und über 30 Kilogramm schwer werden. Die meisten Tiere wiegen jedoch weniger als 20 Kilogramm.
Die meiste Zeit verbringen Biber im Wasser. Dort schützt sie ihr dichtes Fell, das durch ein ölhaltiges Sekret, das Bibergeil, wasserabweisend ist, vor Kälte. Im Sommer ist es den Nagern meist zu warm. Um ihren Körper abzukühlen, tauchen sie einfach ihre Kelle in das Wasser.