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Bringt die DHL-Paketbombe das Weihnachtsgeschäft in Gefahr?

Foto: iStock / Kritchanut

Bringt die DHL-Paketbombe das Weihnachtsgeschäft in Gefahr?

Online ist die Auswahl an Weihnachtsgeschenken riesig. Mit einem Klick wird das Paket direkt vor die Haustür geliefert. Doch aktuelle Meldungen über Paketbomben schüren die Ängste der Bevölkerung. Die Täter fordern Geld in Millionen Höhe. Aber könnte es wirklich jeden treffen und was bedeutet das für die Paketdienstleister?

Anfang Dezember gab ein DHL-Bote ein unscheinbares Paket in deiner Potsdamer Apotheke ab. Doch der Schein trug: In dem Paket steckte eine zündfähige Bombe. Zum Glück konnte Schlimmeres verhindert werden, da der Empfänger des Paketes die Gefahr schnell erkannte.

Bei weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass schon Anfang November eine ähnliche Paketbombe in Frankfurt-Oder einem Händler zugestellt wurde. Auch hierbei soll es sich nach Aussage der Polizei um eine Spreng- und Brandvorrichtung gehandelt haben, die eine ähnliche Handschrift trug.

Doch was genau wollen die Absender der Paketbomben bezwecken? Die Täter wollen Geld, viel Geld. Sie drohen DHL mit weiteren explosiven Paketen, falls sie nicht ein Lösegeld in Höhe von zehn Millionen Euro zahlen und zwar in der Kryptowährung Bitcoin. Diese Währung in Form von digitalen Münzen ist nur schwer bis gar nicht zurückzuverfolgen. Eine schöne Bescherung für die Erpresser und ein Albtraum für den Paketdienst in der Vorweihnachtszeit. Denn: Gerade der Dezember ist die ertragreichste Zeit im Versandbusiness. Doch nicht nur für die DHL und Co. ist die aktuelle Situation problematisch, sondern auch für die Online-Händler selbst. Viele Menschen haben nun Angst ein Paket – und damit eine potentielle Bombe – anzunehmen und kaufen lieber wieder im Laden ihre Weihnachtsgeschenke als im Internet. 

Auswirkungen aufs Weihnachtsgeschäft

Circa 7,5 Milliarden Pakete werden im Jahr bei DHL aufgegeben – der Großteil davon in der Vorweihnachtszeit. Umso fataler, dass gerade jetzt die Angst vor explodierenden Sendungen das Geschäft verdirbt. Sollten die Erpresser nicht gefasst werden, rechnet man mit Verlusten in Millionenhöhe. Mittels QR-Code und wenig Worten ließen die Täter ganz klar erkennen, dass die Drohnungen ernst zu nehmen sind. Laut Polizeiaussagen ist die Wahrscheinlichkeit zwar gering, dass die Täter ihre Paketsendungen an Privathaushalte richten würden. Aber dennoch: auszuschließen sei es nicht. Für DHL bedeutet das ein Wettlauf gegen die Zeit und ein tägliches Bangen.

Preiserhöhungen für Paketsendungen

Neue Schuhe, Fernseher, Bücher schnell und direkt bis vor die Haustüre geliefert – das wünschen sich die Paketkunden. Grundsätzlich kein Problem für Dienste wie DHL oder Hermes, schließlich schaffen sie das schon seit vielen Jahren problemlos und sicherlich finden sie auch einen Weg, die Erpresser zu überführen. 

Doch ein Problem bleibt: Die stetig wachsende und immer anwesende Konkurrenz im Paketdienst-Service. Als Tochterunternehmen ist DHL zwar noch immer Marktführer, doch Hermes, GLS, UPS und andere Dienstleister rücken auf und sitzen im Nacken der Posttochter. Während der große Konkurrent Hermes beispielsweise, schon im Juni dieses Jahres verkündete, dass die Paketpreise im Weihnachtsgeschäft 2018 erhöht werden, hat DHL durchblicken lassen, dass ihre Kunden in der Vorweihnachtszeit, wie vermutlich auch im nächsten Jahr, nicht mit einer Preiserhöhung zu rechnen hätten. 

Der Kampf um Monopolstellungen hält weiter an und wird nicht zuletzt oftmals umgewälzt auf Endverbraucher und schließlich auch auf das bekanntlich eh schon gebeutelte Personal etlicher Paketdienste. Still wird es also auch in Zukunft nicht im Ring dieser Dienstleister – und erst recht nicht zur Weihnachtszeit.
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