Schon als Kind ist er verhaltensauffällig: Als Jugendlicher erlebt er Folter, Vergewaltigungen und Morde an Gefangenen durch Kaiser Tiberius, seinen Ziehvater, – Untaten, die er selbst noch übertreffen wird. Als er 37 nach Christus an die Macht kommt, kann Caligula seine psychopathischen Eigenschaften aber noch in Schach halten.
Steckt die Ursache im Wein?
Tatsächlich sind seine ersten Amtshandlungen beim Volk extrem beliebt, weil sie viele der drakonischen Strafen von Kaiser Tiberius abschaffen. Doch von einem Tag auf den anderen wird aus Caligula ein Ungeheuer. Jahrhundertelang rätselten Historiker, was der Auslöser für diesen Wandel gewesen ist. Und Psychologen fragten: Warum werden einige psychopathisch veranlagte Menschen auffällig und andere nicht? Bei Caligula war der Co-Faktor selbst für erfahrene Forscher eine Überraschung: Er steckte im Wein…
Geschädigtes Nervensystem
Aus der heutigen Forschung weiß man, dass Blei im Körper auch das Nervensystem angreift und psychische Störungen verstärken oder auslösen kann. Kaiser Caligula ist bereits vorgeschädigt. Seit seiner Kindheit bei Tiberius leidet er an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung: Er will verehrt werden – Verrat an seiner Person ist für ihn die größte Sünde. Als junger Mann ist Caligula auf allen Festen und Orgien unterwegs – und seine Vorliebe für gesüßten Wein ist legendär.