Die „MSC Zoe“ kann mehr als 19.000 Container transportieren – und gehört damit zu den größten Containerschiffen der Welt. Im Januar 2019 verlor sie etwa 270 Container in die Nordsee, als sie in einen heftigen Sturm geriet. Gefahrgut bedroht die Umwelt und die herumschwimmende Fracht kann Fischerboote zum Kentern bringen. Für den Welthandel sind die riesigen Transportmittel allerdings nicht mehr wegzudenken.
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Im Jahre 2017 wurde das größte Containerschiff der Welt (Einteilung nach Ladekapazität) in Betrieb genommen: 400 Meter lang und 59 Meter breit ist die „OOCL Hong Kong“ (Symbolfoto). Der Riesenfrachter bietet Platz für 21.413 Standardcontainer.
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Standardcontainer: Um sie dreht sich alles in der weltweiten Logistik: Gemessen wird mit der 20-Fuß-Vergleichseinheit, dem Standardmaß TEU („Twenty Foot Equivalent Unit“). Darauf basiert die Logistik der globalen Gütertransporte.
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Würde ein Güterzug die Ladung eines mittelgroßen Containerfrachters transportieren, hätte er eine Länge um die neunzig Kilometer.
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Containerschiffe verkehren nach einem festen Fahrplan, sozusagen wie Buslinien. Sie stoppen an den immer selben Haltestellen – nur eben weltweit, zwischen Europa, Asien und Amerika.
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Um die Kosten zu senken, setzen die Reedereien auf immer größere Frachter. Bei den Massengutfrachtern geht der Trend hin zum „Slow Steaming“, einer langsameren und besonders sparsamen Fahrweise.
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Über 70 Prozent des Welthandels wird heute auf dem Seeweg abgewickelt. Die rasante Entwicklung der Containerschifffahrt ist sowohl Folge als auch Triebkraft der Globalisierung.
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Für die Containerschiffe der neuesten Dimension ist der Hamburger Hafen zu klein: Die Elbe ist schlichtweg nicht tief genug. 2018 kam das Go für die Vertiefung.
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Die gigantischen Schiffe laufen nur die größten Häfen an (Bild: Tiefwasserhafen in Hongkong). Von hier aus werden die Container entweder an Land oder mit Zubringerschiffen auf dem Seeweg weitertransportiert.
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Seit den 1960er Jahren entwickelte sich die Containerschifffahrt rasant. Es gab immer mehr Bedarf an Transportraum und für die entsprechende Infrastruktur in den Häfen.
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Die größten Containerhäfen der Welt liegen heute in Asien (Bild: Bangkok).
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Nach Shanghai und Singapur hat Shenzhen den drittgrößten Containerhafen der Welt.
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Im Rumpf und an Deck der Schiffe werden die Container übereinandergestapelt. Inhalt und Gewicht spielen eine wichtige Rolle bei der optimalen Positionierung.
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Vor allem auf der Reise von Europa nach Asien sind häufig zahlreiche Leercontainer an Bord. Diese stehen ganz oben. Um große Schwankungen zu vermeiden, befinden sich die schwersten Container im Schiffsbauch.
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Hamburger Hafen: Ein Containerschiff wird auf der Elbe von einem Schlepper zu seiner Position am Container-Terminal gebracht.
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Mit hochspezialisierter Software lässt sich die Verladung der Container immer präziser steuern. Eine gewaltige Rechnerleistung ist hierfür erforderlich.
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Ohne die schwimmenden Warenlager ist unser gegenwärtiger Lebensstandard nur schwer vorstellbar.
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T-Shirts, Schuhe, Flachbildschirme in rauen Mengen: Ohne die gigantischen Containerschiffe, die auf den Ozeanen unterwegs sind, wäre die Auswahl in unseren Geschäften sehr viel kleiner. Viele Regale stünden vermutlich leer, das Angebot würde viel seltener wechseln. Die Riesenfrachter transportieren über 70 Prozent aller Waren, ohne sie wäre der Welthandel in seinen heutigen Dimensionen nicht möglich. Und die schwimmenden Lagerhallen werden immer größer: Denn die Reedereien liefern sich einen Wettlauf um ständig neue Rekorde.
Den aktuellen Rekord hält die OOCL Hong Kong aus der Reederei Orient Overseas: 400 Meter lang und 59 Meter breit ist die „OOCL G-Klasse“, die 2017 ihren Betrieb aufnahm. Der Megafrachter bietet Platz für 21.413 Standardcontainer. Insgesamt wurden 6 Schiffe von dieser Baureihe auf den Markt gebracht, welche mittlerweile um die ganze Welt fahren.
Wetterfeste Riesen
Die Container trotzen sämtlichen Belastungen, denen sie auf hoher See ausgesetzt sind. Sie gelten als sichere, saubere und praktische Transportmittel für fast jedes Produkt. Die Standardeinheit TEU („Twenty-foot Equivalent Unit“) ist das Maß, um das sich im Welthandel alles dreht: Jeder einzelne 20-Fuß-Container ist 6,068 Meter lang, 2,438 Meter breit und 2,591 Meter hoch. Er fasst ein Volumen von 33 Kubikmetern und darf mit maximal 21.750 Kilo beladen wären. Zum Vergleich: Würde man die Containerladung eines mittelgroßen Frachters mit einem Güterzug transportieren, hätte dieser eine Länge von rund 90 Kilometern.
Die größten Containerhäfen der Welt liegen heute in Asien: Shanghai, Singapur und Shenzhen führen die Liste an. Größter europäischer Frachthafen ist Rotterdam, gefolgt von Hamburg. In den Container-Terminals werden die riesigen Frachter abgefertigt. Mit Spezialkränen können die Schiffe innerhalb weniger Stunden entladen werden, genauso schnell wird die neue Ladung an Bord verstaut. Die Liegezeiten in den Häfen wurden in der Vergangenheit immer kürzer. Für den Hamburger Hafen sind die neuesten Riesenschiffe, die bei voller Ladung einen Tiefgang von bis zu 16 Metern haben, zu groß, deswegen erteilte 2018 die Behörde nach jahrelangem Diskussion das Baurecht.
Vernetzung von Schiff, Schiene und Straße
Seit den 1960er Jahren wuchs das Volumen der weltweit gehandelten Güter unaufhaltsam – und damit auch der Bedarf an Transportraum. Es war nicht mehr damit getan, einfach neue Schiffe zu bauen – sie mussten größer werden. In den Häfen mussten komplett neue Umschlaganlagen geschaffen werden, denn für die Container waren große Abstellflächen nötig, sowie die Anbindung an das Schienen- und Straßennetz, um die Güter an Land weiter zum Zielort transportieren zu können.
Die Planung der Transporte und die Logistik im Hafen erfordern gewaltige technische Kapazitäten, enorme Rechnerleistungen und Kommunikationsnetze. Das Netz der Schiffsrouten gehört zur Grundstruktur der Globalisierung. Immer weniger Besatzung ist erforderlich, um die Riesenfrachter vom Ausgangshafen zum Bestimmungsort zu bringen.