Gebrauchsanleitungen von Wasserkochern wollen uns weismachen, dass man einmal erhitztes Wasser nicht erneut aufgekochen darf. Stimmt das wirklich? Und wenn ja: Was ist die eigentliche Begründung?
Mit einem Wasserkocher ist unser Tee- oder Kaffeewasser in der Früh im Handumdrehen aufgekocht. Nicht selten bleibt dann Restwasser im Kocher übrig, das die meisten dann drin lassen, um es beim nächsten Mal einfach nochmal aufzukochen. Doch genau davon raten uns die Bedienungsanleitungen der Geräte ab. Warum ist das so – und ist das begründet?
Beim Kochen entfernen sich im Wasser gelöste Stoffe, wie Sauerstoff und Kohlendioxid, der Gehalt von Calcium und Magnesium verringert sich. Diese Bestandteile setzten sich als Kalkablagerungen am Boden des Elektrogerätes ab. Das passiert aber schon beim ersten Mal aufkochen. Die Geräte leiden so oder so darunter – egal, ob man das Wasser mehrfach kocht. Daher raten die Hersteller, sie regelmäßig zu entkalken: Je härter das Wasser, desto öfter sollte der Kalk entfernt werden – bei regelmäßiger Nutzung ist einmal im Monat empfehlenswert. Essigessenz oder Zitronensäure eignen sich dafür am besten.
Unberechtigte Angst?
Doch abgesehen von der Langlebigkeit der Wasserkocher, stellt sich die Frage: Ist wieder aufgekochtes Wasser schädlich für uns? Es ist zumindest nicht ganz unbedenklich. Denn steht das Wasser lange, können sich dort giftige Rückstände des Behältermaterials ansammeln. Edelstahlkocher können Nickel abgeben, worauf manche Menschen allergisch reagieren. Heutzutage kommt es aber selten vor, dass die Haushaltsutensilien solche Stoffe abgeben. Dennoch sollte man beim Kauf auf das Siegel “Geprüfte Sicherheit” (GS-Zeichen) achten, damit man wirklich abgesichert ist, dass keine Fremdstoffe in unser Wasser gelangen.