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Das fünfte Element: Was Holz so einzigartig macht

Foto: iStock / Alberto Masnovo

Das fünfte Element: Was Holz so einzigartig macht

Seit jeher dient Holz als Bau- und Werkstoff. Wie der Rohstoff heranwächst, ist ein Wunder der Natur. Moderne Technik hilft die Bäume zu fällen und abzutransportieren.

Der natürliche Baustoff Holz hat viele Vorteile: Als Parkett etwa strahlt er Natürlichkeit, Wärme und einen Hauch von Luxus aus. Sein größte Vorteil jedoch: Dieser natürliche Baustoff wird uns nie ausgehen. Förster achten darauf, dass dem Wald höchstens so viel Holz entnommen wird, wie dauerhaft nachwächst. Nach diesem Prinzip der Nachhaltigkeit arbeitet die deutsche Forstwirtschaft schon seit rund 250 Jahren. Mehr noch: Es ist die Forstwirtschaft, aus der der Gedanke der Nachhaltigkeit ursprünglich stammt. Äußerst problematisch ist dagegen der hemmungslos betriebene Raubbau in den Tropenwäldern. Die Folgen: Erosion und ganz generell eine Zerstörung der Landschaft. Ein solches Vorgehen sollten wir durch unser Kaufverhalten nicht unterstützen. Orientierung bieten die Richtlinien des Forest Stewardship Council (FSC). Das Siegel FSC hilft uns, ökologische Waldnutzung beim Einkauf zu erkennen. So können Ökologie und Ökonomie durchaus Hand in Hand gehen.

Das Ökosystem Wald in der Hand des Menschen

Unsere Forstwirtschaft sieht Wälder im Sinne eines Generationenvertrags. Das heißt, es werden Bäume gefällt, die frühere Generationen vor über hundert Jahren gepflanzt haben, doch nicht mehr Holz geerntet, als dauerhaft nachwächst. Denn der Wald soll auch für künftige Generationen erhalten werden. Nach diesem Prinzip der Nachhaltigkeit arbeitet die deutsche Forstwirtschaft bereits seit rund 250 Jahren. Es bedeutet auch, so zu wirtschaften, dass die Boden, Tier- und Pflanzenwelt intakt bleibt und dafür zu sorgen, dass schädliche Eingriffe in das Ökosystem unterbleiben.

Licht für den Nachwuchs

Es ist ein natürlicher Prozess, dass Bäume absterben. Durch das Baumfällen greifen Förster diesem Ablauf nur ein Stück voraus. Entnehmen sie dem Wald gesunde Bäume, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein – etwa wenn ein alter Baum einem heranwachsenden jungen Baum zuviel Licht nimmt und dadurch sein Wachstum behindert. So kann unter dem Schirm des sich lichtenden alten Waldbestandes eine neue Generation an Bäumen nachwachsen.

Von der winzigen Eichel zur meterhohen Eiche

Jedes Jahr im Herbst tragen Bäume ihre Früchte. Die Eicheln einer Eiche etwa fallen im Spätherbst zu Boden. Fressen Tiere sie nicht auf, wachsen daraus im Frühjahr unzählige Sprösslinge. Doch nicht alle wachsen zu jungen Eichen heran. Es findet eine natürliche Auslese statt, die nur die kräftigsten Sprösslinge überleben. Der Förster unterstützt diesen Prozess, indem er für genügend Raum und Licht sorgt.

Die Wunderfabrik aus Holz

Hauptgrund für die globale Klimaerwärmung ist das Treibhausgas Kohlendioxid. Wälder sind jedoch in der Lage, der Atmosphäre das klimaschädliche Kohlendioxid zu entziehen und es in Form von Kohlenstoff zu speichern. Das tun sie auch dann noch, wenn man den Baum fällt und daraus ein Holzprodukt herstellt. Natürlich nutzt man diesen klimaschützenden Effekt dann am besten, wenn man das Holz in besonders langlebige Produkte verwandelt, etwa in Möbel oder in ein Holzhaus. Doch Bäume leisten noch viel mehr: Während ihre Blätter Kohlendioxid mit Hilfe von Licht und Wasser in Zucker verwandeln und diese neugewonnenen Energie als Nährstoff für sich behalten, nutzen Mensch und Tier das Abfallprodukt: Sauerstoff. Diesen Prozess nennen wir Photosynthese. Von ihm hängt alles Leben auf der Erde ab.

Vom lebenden Organismus zum Rohstoff

Einen Baum zu fällen, ist noch immer eine gefährliche Angelegenheit – und eine schwierige, denn jüngere Bäume sollen nicht beschädigt werden. Eine Kerbe im Stammfuß gibt die Fallrichtung vor. Damit das Holz nicht reißt oder splittert, spannen die Waldarbeiter ein Stahlseil um den Stamm. Dann setzen sie den Fällschnitt an. Keile hebeln den Baum in Kippstellung. Ist der Baum gefallen, ist aus dem Organismus ein Rohstoff geworden, dessen Holzmenge und -qualität bestimmt wird. Der Marktwert eines Eichenstamms liegt derzeit bei rund 300 Euro.

Lebensgefährliche Schwerstarbeit

Der Abtransport, der heute mit Spezialschleppern schnell und einfach geht, war Anfang des 20. Jahrhunderts noch körperliche Schwerstarbeit. Mit Hilfe von Pferden, auf Rutschen, per Schlitten oder über Wasserwege gelangten die Baumstämme mühsam ins Sägewerk. Tödliche Unfälle waren dabei nicht selten. Es musste nur ein Seil reißen, und die Baumstämme überrollten manchen Waldarbeiter.

7 Eichen für 100 Quadratmeter Parkett

Frischgeschnittenes Holz ist sehr feucht und verformt sich leicht. Um Rissen und Fugen im Parkett vorzubeugen, muss der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes von 80 auf 8 Prozent gesenkt werden. Dazu lagert die Parkettfirma das Holz mindestens ein dreiviertel Jahr lang und verarbeitet es erst dann zu Parkettrohlingen weiter. In dieser Zeit entzieht Frischluft dem Holz das überflüssige Wasser. Doch die Rohlinge müssen erneut getrocknet werden. Erst nach sechs Wochen bei etwa 70 Grad in riesigen Trockenkammern haben sie schließlich die geringe Feuchtigkeit von acht Prozent erreicht. Jetzt fehlt nur noch der Feinschliff: Hobeln und Feilen. Außerdem erhalten die Bretter eine Nut und einen Kamm, ein Verbindungsprofil. Zum Verlegen des Parketts fehlt nun noch Geduld: Zwei Handwerker benötigen etwa zwei Wochen, um 100 Quadratmeter massives Eichenparkett zu verlegen, zu schleifen und zu versiegeln. Sieben Eichen sind für diese Fläche nötig.

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