Metaverse-Erlebnisse als Vorgeschmack für unentschlossene Reisende
Das Metaverse wird in die schwierige Wahl des Urlaubsorts in Zukunft stark erleichtern. Wer mit dem Gedanken spielt, nach Paris zu reisen, könnte als Vorgeschmack einen virtuellen Nachbau der populärsten Attraktionen inklusive Eiffelturm und Louvre besichtigen.
Wer eine Reise nach Japan auf dem Wunschzettel hat, könnte im Metaverse virtuelle Kirschblüten rund um den Mount Fuji blühen sehen und eine originalgetreue Nachbildung der berühmten Shibuya-Kreuzung in Tokio überqueren. Ist der Metaverse-User von dem Angebot überzeugt, könnte er seine Reise direkt aus dem Metaverse heraus buchen.
Auch berühmte Events an Urlaubsorten – wie etwa der Karneval in Rio – ließen sich im Metaverse nachbilden. Eine mit Liebe zum Detail gestaltete Metaverse-Erfahrung wird fraglos mehr Reisen verkaufen als der aufwendigste Imagefilm oder die attraktivste Fotogalerie.
Metaverse-Design wird sich zur Kunstform entwickeln
Die größte Herausforderung für die Designer der Metaverse-Erfahrungen: Die frei erkundbaren 3D-Welten müssen maximale Reiselust wecken. Sie müssen repräsentativ für das Gebotene sein – und dürfen gleichzeitig nicht zu viel vorwegnehmen. Eine echte Gratwanderung, die Reiseanbieter mit der Zeit perfektionieren werden.
Einblicke in die Geschichte des Wunschziels per Metaverse
Viele der beeindruckendsten historischen Bauwerke sind heute schwer beschädigt oder völlig zerstört. Im Metaverse können sie als frei begehbare virtuelle Versionen wieder aufgebaut werden.
Eine Rekonstruktion der ägyptischen Pyramiden oder der Buddha-Statuen von Bamiyan im Metaverse zu erleben, könnte die Reiselust noch steigern. Zudem könnte das so vermittelte historische Wissen das Reiseerlebnis im realen Leben noch intensiver machen.
Sich fundiert über die Geschichte des nächsten Reiseziels zu informieren, ist aufwendig und kommt daher immer wieder zu kurz. Im Metaverse kann die Recherche vor der Abreise durch eindrucksvolle Umgebungen und Gamification-Elemente zu neuem Leben erweckt werden.
Hotelwahl leicht gemacht per Metaverse
Die Wahl des richtigen Hotels ist ein zusätzlicher Stressfaktor. Oft sind die Bilder und Videos auf einer Hotel-Website schlicht nicht repräsentativ genug. Es ist daher denkbar, dass Hotels in Zukunft eine Metaverse-Abbildung ihrer Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Unentschlossene Reisende können sich dort in Ruhe umsehen und sich vor der Buchung ein detailliertes Bild machen.
Urlaub vom Sofa aus: All-inclusive-Urlaub im Metaverse als Urlaub der Zukunft?
Auch Urlaubsmodelle, die komplett im Metaverse stattfinden, sind denkbar. Für viele Menschen ist ein traditioneller Urlaub aufgrund ihrer Lebenssituation nicht möglich. Ein Metaverse-Urlaub – komplett mit Metaverse-Reiseführer und spannenden Aktivitäten über mehrere Tage oder gar Wochen – ist eine spannende Alternative.
Je phantasievoller und abwechslungsreicher die Metaverse-Urlaubswelten gestaltet werden, desto mehr können neue Urlaubsmodelle zu einer echten Alternative zum traditionellen Urlaub reifen. Insbesondere Gamification-Elemente haben das Potenzial, im Metaverse interaktive Erlebnisse zu bieten, mit denen die reale Welt nicht mithalten kann.
Diese Reiseveranstalter setzen bereits auf Metaverse-Erfahrungen
- Das „QVerse“ von Qatar Airways erlaubt potenziellen Kunden derzeit, sich in einen nachgebildeten Luxus-Airliner der Airline umzusehen. Eine freie Bewegung in der 3D-Welt ist jedoch noch nicht möglich.
- Die Fluglinie „Emirates“ erlaubt freies Bewegen in einem virtuellen Flugzeug. Die zugehörige App ist jedoch nur für Virtual-Reality-Brillen wie die Oculus Quest erhältlich.
- Der Hotelservice Roomza will eine Metaverse-Plattform anbieten, die virtuelle Rundgänge ermöglicht. Sämtliche Angebote auf der Plattform sollen besichtigt und von dort aus direkt gebucht werden können.
- Die spanische Airline Vueling Airlines arbeitet derzeit an einer Metaverse-Plattform, in der alle Teile der gebuchten Reise als Virtual-Reality-Erlebnis besichtigt werden können.
Das „QVerse“ von Qatar Airways
Eine Nachbildung des Innenlebens verschiedener Flugzeuge der Airline in 3D. Leider ist kein freies Bewegen möglich. Der Nutzer klickt sich von Ort zu Ort und kann sich in 3D umsehen.
Das „Roomzaverse“ der Hotel-Plattform Roomza
Hier soll jedes Hotelzimmer des Anbieters besichtigt werden können. Das bereits in einer Testversion vorliegende „Roomzaverse“ bietet volle Bewegungsfreiheit und eine komfortable Steuerung über Maus und Tastatur.
Metaverse-Welten könnten sich in Zukunft in Sekunden aus Videos und Fotos generieren lassen
Dank der fortschreitenden technischen Möglichkeiten wird die Erstellung von frei erkundbaren Räumen und Landschaften im Metaverse in Zukunft kein langwieriger Prozess mehr sein. Bereits mit dem heutigen Stand der Technik ist es möglich, aus Videos und Fotos von Sehenswürdigkeiten realistische 3D-Landschaftsmodelle zu erstellen.
Fotogrammetrie konvertiert Aufnahmen von Sehenswürdigkeiten in 3D-Modelle
Das Verfahren heißt Fotogrammetrie. Dabei markiert eine Software markante Punkte auf den aufgenommenen Einzelbildern der Umgebung und ordnet sie einem dreidimensionalen Raum zu.
Die erstellten 3D-Landschaften können anschließend manuell optimiert werden, um in kurzer Zeit beeindruckend realistische Metaverse-Landschaften zu erstellen. Diese Technik wird es langfristig jedem Reiseunternehmen ermöglichen, in kurzer Zeit beeindruckende Metaverse-Welten zu erstellen.