Der Präsident des Robert-Koch-Instituts warnt aktuell davor, dass invasive Tierarten wie Mücken und Zecken in Deutschland immer gefährlichere Viren übertragen können. Sogar Tropenkrankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber oder das West-Nil-Virus könnten dadurch nach Deutschland gelangen.
Die Temperaturen in Europa steigen immer weiter und bieten dadurch immer bessere Bedingungen für Tiere aus tropischen oder subtropischen Klimazonen. Gefährliche Krankheitsüberträger können sich durch in Gebiete ausbreiten, in denen sie zuvor nicht überlebensfähig waren. Erst kürzlich wurde die asiatische Tigermücke in Heidelberg gesichtet, die das Zika-Virus, das Chikungunya-Virus und das Dengue-Virus übertragen kann.
Der Klimawandel macht den menschlichen Körper anfälliger für Krankheiten
Zudem schwächen die hohen Temperaturen das menschliche Immunsystem. Stress durch extreme Wetterbedingungen erhöht den Cortisolspiegel des Körpers, was die körpereigene Abwehr weniger effizient arbeiten lässt. Zudem lässt ein steigender CO₂-Spiegel die Nährstoffkonzentration in angebauten Pflanzen sinken, was zu Unterversorgung mit wichtigen Vitaminen führen kann.
Schmelzendes Antarktis-Eis könnte bisher unbekannte Krankheitserreger freilegen
Laut einer Studie der University of Hawaii ergibt sich durch die steigende Erwärmung noch eine ganz andere Bedrohung: Krankheitserreger, die sich in antarktischen Permafrostböden verbergen, könnten freigelegt werden und sich ausbreiten. Das Auftauen solcher Pathogene, gegen die die meisten Lebewesen des heutigen Ökosystems niemals Immunität entwickeln konnten, könnte die Büchse der Pandora öffnen.