Die zugrundeliegende Frage der Studie: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Psyche aus?
Seit Jahren ist bekannt, dass das Wetter einen Einfluss auf die menschliche Psyche haben kann. Das liegt unter anderem daran, dass die Sonneneinstrahlung direkten Einfluss auf die Produktion des Glückshormons Serotonin hat. Bekommt der Körper weniger Sonnenstrahlen ab und produziert deshalb weniger Serotonin, fühlen sich viele Menschen schlapp und antriebslos.
Vor allem extreme Wetterphänomene wie Hitzeperioden oder Starkregen – Ereignisse, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden – standen im Fokus der Forscher. Ziel der Studie war es herauszufinden, ob sich der Klimawandel negativ auf die psychische Gesundheit auswirkt.
Die Forscher um den promovierten Wissenschaftler Kelton Minor kamen zu dem Ergebnis, dass während der historischen Hitzewelle von 2021 im Nordwesten der USA die negative Stimmung auf Twitter zehnmal höher war als bei durchschnittlichen Hitzewellen.
Menschen leiden unter dem Klimawandel – und machen ihrem Ärger auf Social Media Luft
Für die Forscher ist dies ein Beleg dafür, dass der Mensch nicht in der Lage ist, sich an veränderte Wetterbedingungen und damit an den Klimawandel anzupassen. Dies sei aber dringend notwendig, da extreme Bedingungen in Zukunft zunehmen werden. Als weiteren Grund nannten Minor und seine Kollegen die weltweit zunehmende Klimaangst.
Manche Menschen fühlen sich auch bei schlechtem Wetter besser
Manche Psychologen berichten auch von Patienten, die bei schlechtem Wetter besser gelaunt sind. Dies kann jedoch ein Zeichen für eine Depression sein. Denn während sonniges Wetter viele Menschen euphorisch stimmt, spüren depressive Menschen diesen Effekt nicht.
Bei schlechtem Wetter hingegen nehmen depressive Menschen wahr, wie sich die Stimmung ihrer Mitmenschen verschlechtert, während ihre eigene Stimmung unverändert bleibt bleibt. Diese Wechselwirkung kann zu einer Verbesserung der Stimmung führen.