Welt der Wunder

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Foto: imago/blickwinkel

Der Tod auf vier Pfoten: Die Bestie von Gévaudan

Ammenmärchen oder Tatsache?

Der Fall „Jeanne“ vom 30. Juni 1764 ist der erste, behördlich registrierte Überfall. Auf ihn folgen über 100 weitere Opfer, deren verstümmelte Körper zum Teil angefressen aufgefunden werden. Oftmals fehlen den Opfern der Kopf oder bestimmte Organe. Traurige Dokumente aus der damaligen Zeit belegen, dass es sich bei der Bestie von Gévaudan nicht nur um eine Legende, sondern um blutige Wirklichkeit handelt. Immer mehr Zeugen sagen aus. Der Verdacht kommt auf, es handele sich um ein mysteriöses Raubtier – vielleicht sogar um einen Werwolf.

Gigantische Treibjagden im Auftrag des Königs

Nachdem die Mordserie keinen Abbruch nimmt, reagiert die französische Staatsmacht, König Ludwig XV, mit gigantischen Treibjagden. Die besten Jäger des Königs sowie 20.000 Bauern suchen nach dem Menschenfresser – getrieben von der Entschlossenheit rachedürstender Väter und verzweifelter Mütter. Der Kreis der Verdächtigen reichte von einem Werwolf bis hin zu einem aufs Töten abgerichteten Wolfshund, dessen Herrchen so seinen mörderischen Durst löscht.

Der Geist des Gemetzels

Bis heute ist die Frage, wer oder was in Gévaudan sein Unwesen trieb, ungeklärt. Zwar werden 1765 im Auftrag des Königs mehrere stattliche Wölfe erlegt, woraufhin die Opferzahl kurze Zeit ins Stocken gerät – doch das Gemetzel geht bald darauf weiter. Erst nachdem Jean Chastel 1767 ein riesiges Tier erlegte, hörten die Morde auf. Der Kadaver – so heißt es – wurde nach Versailles gebracht und dort an einer geheimen Stelle begraben. Über die wirkliche Gestalt der Bestie schweigen die geschichtlichen Dokumente jedoch bis heute …
 
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