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Der wertvollste Edelstein der Welt: Wie entsteht ein Diamant?

Foto: iStock / Naddi

Der wertvollste Edelstein der Welt: Wie entsteht ein Diamant?

Diamanten sind die teuersten Edelsteine der Welt. Frauen lieben sie, Männer starben für sie. Aber wie entstehen Diamanten eigentlich? Und was macht sie so wertvoll?

63 Millionen Euro bezahlte eine Firma im Mai diesen Jahres für einen Diamanten – den „The Constellation“. Damit ist der Stein der aktuell teuerste Diamant der Welt. Stellt sich unweigerlich die Frage, warum jemand so viel Geld für einen Stein ausgeben kann. Klar ist: Diamanten sind wunderschön. Kein anderer Edelstein kann so viel Licht widerspiegeln wie sie. Gleichzeitig sind Diamanten für viele technische Anwendungen unersetzlich, denn kein anderer natürlicher Stoff ist so hart. „Diamant“ stammt vom griechischen Wort „adamas“, was „unbesiegbar“ bedeutet. Und: Diamanten sind chemischen Substanzen gegenüber unempfindlich, für sichtbares Licht, Röntgenstrahlen und Radarwellen aber durchlässig. 

Im Mittelalter schrieb man den Edelsteinen sogar unglaubliche Kräfte zu: Man glaubte, dass sie ihrem Träger Glück brächten, Anziehungskraft verliehen und ihn vor ungünstigen Sternenkonstellationen schützten. Manchmal galten die Steine aber auch als verhext. Ein Diamant, der ausschließlich Pech anzog war etwa der „Blaue Hope“. 1668 gelangte er in den Besitz von König Ludwig dem XIV. Kurz darauf verstarb des Königs Enkel. Marie Antoinette und Ludwig XVI., die den Stein 120 Jahre später trugen, landeten auf der Guillotine. Alle weiteren Eigner sollen auf merkwürdige Weise umgekommen sein – heißt es. Vielleicht umgab den Hope-Diamanten auch deshalb so eine mystische Aura, weil der Stein im Dunkeln nachleuchtete. Der unerschrockene Diamantenhändler Harry Winston erwarb den Stein 1949 für 179.920 US-Dollar und schenkte ihn der Smithsonian Institution in Washington. Dort hat er bislang noch keinen Schaden angerichtet.

Wie ein Diamant entsteht

So wertvoll ein Diamant auch sein mag, so einfach ist sein chemischer Aufbau – denn er besteht nur aus Kohlenstoff. Ob aus dem Grundstoff ein einfacher Grafit oder ein Diamant wird, das entscheidet sich im Inneren der Erde. Aber eines ist sicher: alle Diamanten sind rund drei bis vier Milliarden Jahre alt. In diesem Zeitfenster hat sich in bis zu 400 Kilometern Tiefe der Erde Kohlenstoff gebildet. Bei Temperaturen um die 1.500 Grad Celsius und einem gewaltigen Druck von etwa 50.000 Atü kristallisierten sich aus dem geschmolzenen Kohlenstoff die Diamanten. Waren die Temperaturen und der Druck niedriger, bildete sich nur einfacher Grafit. An die Erdoberfläche gelangten die Schmuckstücke nur, wenn ein Vulkan ausbrach – über die Magmaströme. Das Magma erkaltete und verwandelte sich in das Gestein Kimberlit. In diesem sind bis heute die Diamanten verborgen. 
Kimberlit kommt vor allem in Südafrika vor. Um einen Karat geschliffenen Diamanten zu gewinnen, müssen etwa 250 Tonnen Kimberlit gesammelt werden. Neben Südafrika gibt es aber auch in Wüstengebieten, Namibia, Tansania und Brasilien ein hohes Vorkommen des Gesteins. Da bei Vulkanausbrüchen diamanthaltiges Magma auch in die Ozeane fließt, begann man vor einigen Jahren, sogar den Meeresgrund nach den Steinen abzusuchen. 

Warum sind Diamanten so kostbar?

Rohdiamanten sehen wie mattes Glas aus. Erst durch den Schliff können die Edelsteine das einfallende Licht zurückwerfen und funkeln. Die einzelnen kleinen Flächen, die der Juwelier in die Steine einschleift, heißen Facetten. Stehen sie im richtigen Winkel, erreicht der Diamant höchste Brillanz. Ein runder, ganz geschliffener Diamant wird deshalb auch Brillant genannt. Aber nur ein Stein mit 56 Facetten ist ein echter Brillant. Neben dem Schliff entscheiden Farbe, Reinheit und Gewicht über den Wert des Steines. Im Englischen heißen diese Eigenschaften cut, colour, clarity und carat.
 
Viele Diamanten sind farbig und ebenso wertvoll wie farblose. Die meisten haben kleine Punkte – sogenannte Einschlüsse. Je weniger Einschlüsse in einem Diamanten vorkommen, desto strahlender und gleichzeitig wertvoller ist er. Auch das Gewicht entscheidet – und das wird in Karat gemessen. Fünf Karat sind umgerechnet ein Gramm.
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