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Diabetes: Symptome erkennen

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Diabetes: Symptome erkennen und richtig deuten

Habe ich vielleicht Diabetes? Oft schleicht sich Diabetes unbemerkt ein. Anhand bestimmter Symptome lässt er sich jedoch erkennen. Es lohnt sich also, genau in sich hineinzuhorchen und bei einem konkreten Verdacht den Arzt aufzusuchen, denn unbehandelt wird die Krankheit gefährlich.

Diabetes und seine Symptome: Die Diabetesformen

Es gibt verschiedene Formen von Diabetes, wobei Diabetes Typ 1 und Typ 2 am häufigsten sind. Diese unterscheiden sich schon in ihrer Entstehung.

Diabetes Typ 1 tritt auf, wenn der Körper selbst überhaupt kein Insulin mehr produziert, was dann zu den bekannten Symptomen führt. Häufig tritt er zum ersten Mal bei Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren auf, er kann sich aber auch später noch entwickeln.

Bei dieser Form greift das Immunsystem die insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse an und zerstört sie. Die Folge: Eine Produktion von Insulin ist nicht mehr möglich. Diesen Diabetes heilen kann man nicht. Er ist heute jedoch mit Insulingaben gut behandelbar.

Beim Diabetes Typ 2 dagegen sinkt nach und nach die Empfindlichkeit der Körperzellen auf das Hormon Insulin und es wirkt weniger effizient. Dabei produziert der Körper also noch Insulin, kann es aber schlechter verwerten. Ärzte sprechen dann von einer sogenannten Insulinresistenz.

Hier ist die Behandlung komplexer. Auch sind beim Diabetes Typ 2 die Symptome nicht immer eindeutig. Behandelt wird dieser Diabetes mit verschiedenen Medikamenten, aber nicht zwingend immer mit Insulin. Neben der Medikation sind außerdem Ernährung und Bewegung ein wichtiger Bestandteil der Therapie.

Diabetes Typ 1: die Symptome

Typisch für Diabetes Typ 1 ist, dass sich die Symptome recht schnell entwickeln. Da die Insulin produzierenden Zellen zerstört sind, gelangt das Hormon nicht mehr ins Blut. Der dort in Form von Glukose vorhandene Zucker kann also nicht mehr abgebaut werden. Der Blutzucker steigt dadurch immer weiter an und führt binnen weniger Tage oder Wochen zu den spürbaren Anzeichen von Diabetes, die sogar lebensgefährlich werden können. Dieser lebensbedrohliche Zustand wird von Medizinern als Ketoazidose bezeichnet.

Betroffene leiden bei dieser Form von Diabetes an Symptomen wie einem starken Durstgefühl. Trinken sie in der Folge mehr, müssen sie außerdem deutlich öfter zur Toilette. Obwohl sie normal essen, verlieren die Patienten an Gewicht, fühlen sich müde, schlapp und energielos. Hinzu kommen können außerdem ein Schwächegefühl und ein unangenehmer Schwindel.

Wenn die Blutzuckerwerte weiter entgleisen, kann man Diabetes sogar am Atem erkennen. Die Atmung wird nicht nur tiefer, die ausgeatmete Luft riecht auch süßlich. Das deutet auf einen akuten Notfall hin. Betroffene müssen dann sofort vom Arzt gezielt behandelt werden.

Diabetes Typ 2: die Symptome

Im Gegensatz zum Typ 1 verursacht Diabetes Typ 2 teils über Jahre keine deutlichen Symptome. Deshalb ist dieser oft ein Zufallsbefund bei einem Check-up.

Da der Körper noch Insulin produziert, steigt zwar auch bei diesem Typ von Diabetes der Blutzuckerspiegel in ungesunde Höhen, wird jedoch nicht kurzfristig lebensbedrohlich. Typische Anzeichen sind auch hier ein gesteigertes Durstgefühl und vermehrtes Wasserlassen. Durch diese Art von Diabetes fühlen sich die Patienten zudem müde, schwach und antriebslos. Sie können sich schlecht konzentrieren und ihre Leistungsfähigkeit lässt nach.

Hinzu kommen beim Diabetes Typ 2 Symptome, die anfangs oft nicht mit diesem verbunden werden. So kann eine Depression aus der unerkannten Erkrankung entstehen. Auch eine für die Person untypische Vergesslichkeit kann mit dem erhöhten Blutzucker zusammenhängen.

Der dauerhaft erhöhte Zuckerwert schädigt zudem verschiedene Organe und Organsysteme. In der Folge leiden die Betroffenen an Phänomenen wie trockener Haut sowie an Sehstörungen oder haben ungewöhnlich oft Infekte. Auch schlecht heilende Wunden gehören zu den Anzeichen von Diabetes.

Je nach betroffenem Organ kann es im weiteren Verlauf durch einen unerkannten oder schlecht eingestellten Diabetes sogar zu ernsten Erkrankungen wie Nierenversagen oder Erblindung kommen. Werden die Nerven geschädigt, schränkt das ihre Funktion deutlich ein. Die Patienten verlieren ihre Sensibilität beim Tasten oder auch die Schmerz- oder Temperaturwahrnehmung. Außerdem verschlechtert sich die Durchblutung der Gewebe, besonders in den äußeren Körperbereichen. Durch Schädigung der Blutgefäße können auf Diabetes und seine Symptome sogar Herzinfarkt oder Schlaganfall folgen.

Habe ich wirklich Diabetes?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Diabetes hinter Ihren Symptomen steckt, sollten Sie dies von Ihrem Arzt abklären lassen. Dieser kontrolliert die Blutzuckerwerte. Werte von 200 mg / dl oder 11,1 mmol / l gelten als Hinweis auf Diabetes.

Legt dieser Wert Diabetes als Ursache für die Symptome nahe, überprüft der Arzt den Nüchternwert und den Langzeitwert des Blutzuckers, den sogenannten HbA1c. Ersterer zeigt ab 126 mg/dl (Milligramm per Deziliter) oder 7,0 mmol/l (Minimol per Liter) Diabetes an, Letzterer ab einem Wert von 6,5 Prozent bzw. 48 mmol/mol.

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