„Zip“-Laufwerke
Mitte der neunziger Jahre brachte Iomega das „Zip“-Laufwerk auf den Markt. Die Disketten speicherten bis zu hundert Megabyte und damit deutlich mehr als die Floppy-Disks, die bis dahin als Speichermedium dienten. 1997 erschien die „SuperDisk" mit bis zu 120 MB Speicher und im gleichen Jahr die „HiFD" von Sony mit 200 MB Speicherkapazität. Doch das Aufkommen der CD-Brenner ließ das Interesse an der Technik der „Zip“-Laufwerke abflachen. Heute sind UBS-Sticks die Renner unter den mobilen Speichermedien.
Betamax und Video2000
Legendär ist das Scheitern der Videoband-Systeme Betamax (Bild) und Video2000. Beide konkurrierten Ende der siebziger Jahre mit dem Video Home System, kurz VHS. Da letzteres von der Filmindustrie bevorzugt wurde, konnten sich die anderen beiden auf dem Filmmarkt nicht durchsetzen.
DAT-Kassette – das Digital Audio Tape
Das Digital Audio Tape (rechts im Bild), auch DAT Kassette genannt, trat in den achtziger Jahren auf den Markt. Doch die anfänglichen Probleme mit dem Kopierschutz des Tapes und konkurrierende Formate wie die Minidisc verhinderten den kommerziellen Erfolg. Auch der sehr hohe Preis der DAT Kassette wurde erst zu Beginn der neunziger Jahre langsam reduziert. Zu spät, da die Audio-CD bereits ihren Siegeszug startete.
DCC – die Digital Compact Cassette
Die Digital Compact Cassette, kurz DCC, wurde vom Hersteller Philips zusammen mit dem Matsushita-Konzern, bekannt durch die Marke Panasonic, entwickelt. Sie sollte das in die Jahre gekommene analoge Audiotonband durch ein digitales Band ersetzen. Die digitale Tonqualität war auch überzeugend und besser als beim Vorgänger. Die Handhabung aber erwies sich als genauso unpraktisch und so blieb der Durchbruch aus.
Die Commodore-Modelle der Neunziger
In den Achtzigerjahren genoss Commodore Kultstatus unter den Computerfans. Mit dem C64, dem Amiga 1000 und seinem kompakten Nachfolgemodell Amiga 500 feierte der US-amerikanische Computerhersteller große Erfolge. Doch in den Neunzigern konnten die Nachfolgemodelle des Amiga 500 nicht mehr überzeugen. Den Siegeszug in Büro- und Privatbereichen übernahm nun der Personal Computer. Auch die dann folgenden Versuche, 1992 die Gamer-Gemeinde mit dem Amiga 1200/4000 oder ein Jahr später mit dem CD32, einer Spielekonsole (Bild), zu überzeugen, scheiterten. Die Konkurrenz war bereits übermächtig und die Geräte wurden nur wenige Monate nach Veröffentlichung vom Markt gezogen. Am 29. April 1994 meldete Commodore Insolvenz an.
Die DualDisc
Der Rohling-Hybrid aus CD und DVD sollte als DualDisc den Markt revolutionieren und Video mit Audio verbinden. Von der einen Seite lässt sich die DualDisc als Audio-CD verwenden, von der anderen Seite kann sie als DVD genutzt werden. Der Erfolg blieb allerdings aus. Womöglich lag es daran, dass die CD-Seite von DualDiscs mit 0,9 mm dünner war als die für Audio-CDs geltenden Standards. Deshalb konnte nicht jeder CD-Player die DualDisc abspielen. Aus diesem Grund tragen DualDiscs auch nicht das Audio-CD-Logo.
Die Laserdisc
Dank der Laserdisc konnten Filmliebhaber ihr Material bereits 1986 auf einer Disc speichern. Gute Bildqualität und abnutzungsfreies analoges Speichern waren vom Hersteller Pioneer gewährleistet. Wie der Name schon sagt, wurden die schallplattengroßen Scheiben per Laser abgetastet. Doch das Format scheiterte im Privatgebrauch an dem zu hohen Preis – und fasste auch nur sechzig Minuten Film.
DVB-H und DMB – das mobile Handy-TV
Fernsehen überall und unterwegs – das war die Idee hinter DVB-H und DMB: „Digital Video Broadcasting – Handhelds“ und „Digital Multimedia Broadcasting“. Beide Standards für das mobile Handy-TV-Angebot sind in Deutschland jedoch gescheitert. Gründe: mangelndes Interesse und zu hohe Kosten für den Konsumenten.
MD – die Minidisc
In Japan der Hit, in Europa hingegen ein Riesenflop: die MiniDisc. Hersteller Sony brachte die „Musik-Diskette“ 1992 zuerst mit dem Ziel auf den Markt, das Erbe der Audio-Kassette anzutreten. Die Daten wurden erstmals mittels Laser-Abtastung digital gespeichert. Außerhalb Japans etablierte sich die MiniDisc jedoch nur als Nischenprodukt. Schuld daran war insbesondere der Erfolg der Audio-CD.
Spielekonsolen ohne Spaßfaktor: N-Gage, Pippin, und Co.
Immer wieder versuchen Hersteller neben Platzhirsch Nintendo, den Spielekonsolenmarkt zu erobern – vielfach ohne Erfolg. Die Schwergewichte Sony (PlayStation) und Microsoft (XBOX) waren einfach besser. „Pippin“ zum Beispiel war der Name der 1995 eingeführten Apple-Spielkonsole. Das leistungsschwache System kam gegen die damalige starke Marktkonkurrenz von Sony, Nintendo und Sega nicht an. Bis heute war dies der einzige Versuch von Apple, die Konsolenwelt zu betreten. Ein weiterer Flop war das „N-Gage“ von Kult-Handyschmiede Nokia, eine Mischung aus Handy und Spielkonsole. Doch der Gameboy-Konkurrent war unhandlich und konnte nicht mithalten. Auch das Telefonieren sah mit ihm nicht gerade schick aus. Mit der „Dreamcast“ wollte Altmeister Sega 1998 alles richtig machen. Die Konsole bot erstmals Online-Fähigkeiten und war auch sonst sehr fortschrittlich. Aber der geballten Marketingmacht von Sony – die PlayStation 2 warf ihre Schatten bereits voraus – konnte die Dreamcast nichts entgegensetzen. Auch Atari zog es 1993 für einen weiteren – und vorerst letzten – Versuch auf den Konsolenmarkt. Nach dem Erfolg des Atari 2600 in den achtziger Jahren brachte man 1993 den technisch beeindruckenden „Jaguar" heraus. Dieser wurde von den Spielherstellern aber kaum unterstützt. Die Spiele blieben aus, die Konsole erfolglos.
Super Audio CD und DVD-Audio
Die DVD-Audio sollte die erfolgreiche Audio-CD ablösen. Versprochen wurden eine bessere Tonqualität sowie 5.1-Raumklang. Doch das dafür nötige 5.1-Lautsprecherset und das spezielle Abspielgerät für DVD-Audios bedeuteten zusätzliche Anschaffungskosten für den Konsumenten. Die Nachfrage blieb aus. Die Super Audio CD wiederum konnte mit üblichen CD-Playern abgespielt werden und galt zunächst als Konkurrenzprodukt zur DVD-Audio. Sie verkaufte sich aber ebenso schlecht. Das Werbeargument für eine überlegende Tonqualität mit Frequenzen über 20 Kilohertz zog nicht. Für viele war der Unterschied nicht hörbar – das menschliche Ohr nimmt die 20 Kilohertz kaum wahr.
Turbulenzen im Hause Microsoft: Windows ME und Vista
Mit Windows ME hatte Microsoft im Jahr 2000 eine eher instabile Windows-Version auf den Markt gebracht. Nach großer Kritik blieb der kommerzielle Erfolg für die „Millennium Edition" aus. Nicht viel besser erging es Windows Vista: Der neue Hoffnungsträger war störanfällig, zu ressourcenlastig und zu wenig innovativ. Kunden und Experten vertrauten damals eher auf die ältere XP-Version – und warteten, bis Windows 7 den Markt betrat.
Videoband Betamax
Die Geschichte von Audio- und Videogeräten ist durch eine rasante Weiterentwicklung geprägt. Von der ersten Audio Compact Cassette bis zu den heutigen MP3-Playern und Smartphones sind gerade mal fünfzig Jahre vergangen. Erst 1963 wurde das Audiotonband von dem Hersteller Philips eingeführt – heute hat es kaum eine Bedeutung mehr. Auch die VHS-Kassette musste sich gegen zwei konkurrierende Produkte durchsetzen: das Videoband Betamax von Sony und Video2000 von Philips. Bis die DVD den Markt eroberte, war sie das Filmspeichermedium schlechthin. Heute hat die Blu-ray Disc eine neue Periode der Wiedergabe in High Definition eingeläutet. Sie wiederum setzte sich im Formatkrieg gegen die HD-DVD durch.