Im ersten Teil des Artikels wurde über das harte Leben der Menschen in auf 4.000 Metern Höhe gelegenen Dörfern des Upper Dolpo, über die Kultur und die rudimentäre medizinische Versorgung berichtet. In diesem Folgeartikel wird der Ansatz der NGOs dargelegt, um den Kindern einen Zugang zu Bildung in einer der abgelegensten Bergregionen der Welt zu ermöglichen.
Das Bildungssystem
In vielen Fällen bieten die Schulen im Dolpo sechs, manchmal auch bis zu acht Klassenstufen an. Dies bedeutet, dass viele Kinder entweder die Schule nach der sechsten Klasse beenden oder in die Hauptstadt nach Kathmandu in weiterführende Schulen gehen müssen. Auch in Kathmandu wird der Betrieb für die Kinder aus den Bergregionen vielfach von NGOs finanziert.
Ein Schulbetrieb im Winter in den Bergen wird von der Regierung nicht finanziell gefördert, u.a. auch deshalb, weil keiner der „öffentlichen“ Lehrer im harten Winter im Dolpo bleiben will bleiben will und aufgrund der Armut auch die finanziellen Mittel fehlen. In den „Lower Secondary Schools” der Bergdörfer werden Mathematik, Science (wir würden sagen Heimat- und Sachunterricht) und die Sprachen Nepalesisch, Tibetisch und Englisch unterrichtet, aber auch die tibetische Kultur mit Gebeten, lokaler Historie und Tänzen.
Warum sind (Winter-)Schulen wichtig?
Neben der Allgemeinbildung und einem tieferen Verständnis der tibetischen Kultur bekommen die Kinder dadurch überhaupt erst eine Wahlmöglichkeit, wie und wo sie ihr Leben verbringen wollen. Die jungen Erwachsenen sind in der Lage das Leben im Dorf besser zu organisieren und können ihre Landwirtschaft ökonomischer planen. Sie bekommen einen sinnvollen Bezug zu Geld und leben ein bewussteres Leben. Die Frauen trauen sich, beispielsweise bei Geburten um Hilfe zu fragen, junge Erwachsene können ihren Eltern Unterstützung bei Alkoholproblemen geben.
Primär durch Bildung werden sich das Bewusstsein und die Handlungsoptionen bei den jungen Menschen erweitern, um die großen Herausforderungen zu meistern und die Lebensbedingungen schrittweise zu verbessern. Es sollte aber nur in angemessenen Schritten passieren, damit die Identität der Dolpa-Pa, wie die Menschen im Upper Dolpo genannt werden, mit ihrer Lebensweise und ihrer Kultur bewahrt werden und doch ein sinnvoller Fortschritt Einzug halten kann.
Es gibt viele Beispiele für den Erfolg, zum Beispiel Kinder, die nach der Ausbildung wieder in die Dörfer als Lehrer oder KrankenpflegerInnen zurückkehren. Da die Kinder im Sommer häufiger bei der Feldarbeit helfen müssen und deshalb teilweise die Schule versäumen, hilft die Winterschule, das Gelernte aber auch die für die Menschen wichtige tibetische und lokale Kultur und Sprache zu vertiefen. Einige Kinder von umliegenden kleinen Dörfern bleiben im Winter auch in der Schule, weil der tägliche Weg zu weit und zu beschwerlich wäre.
Wie lautet die Mission?
Die HUMAN-Stiftung zum Beispiel finanziert den Winterbetrieb in zwei Schulen und unterstützt eine Sommerschule in einem kleinen Dorf. Dort will sie demnächst eine neue Schule bauen, weil das alte Schulgebäude für viele Jahre während des Bürgerkriegs in Nepal geschlossen war und baufällig ist.
Vor der Wiedereröffnung der Schule mussten die meisten Kinder in diesen Dörfern entweder im nächsten Dorf zur Schule gehen, was mehrere Stunden Hin- und Rückweg bedeutet, oder zu Hause bleiben, um ihren Eltern zu helfen. Die Situation in diesem Dorf ist kein Einzelfall. Die Finanzierung des Baus eines weiteren Schulgebäudes im Upper Dolpo ist in den nächsten Jahren geplant, ebenso
Der Titicacasee liegt in den südöstlichen Anden auf dem Altiplano zwischen Peru und Bolivien. Mit seinen 8.300 Quadratkilometern ist er einer der größten Seen Südamerikas. Das ist mehr als dreimal so groß wie das Saarland. Und nicht nur die Größe des Sees ist beeindruckend. Der Titicacasee befindet sich in einer Höhe von über 3.800 Metern und ist somit das höchstgelegene schiffbare Gewässer der Welt.
In der Kultur der Inka spielt der See eine besondere Rolle. Der Legende nach stieg der Gott „Virachocha“ aus den Fluten des Titicacasees, um die Sonne, den Mond, die Sterne sowie die gesamte Zivilisation der Inka zu erschaffen. Heute sind um den See rund 2,6 Millionen Menschen beheimatet.
Außerdem ist der See ein Naturschutzgebiet, in dem man eine große Artenvielfalt und eine wunderschöne Landschaft entdecken kann.
Auf dem Titicacasee befinden sich mehrere Inseln, auf denen sich unterschiedliche Völker angesiedelt haben. Von Bolivien aus ist die größte Insel des Sees zu erreichen, die Isla del Sol. Die Sonneninsel befindet sich etwa 20 Kilometer nördlich von Copacabana und ist die Heimat von circa 3.000 Menschen. Der Legende nach schickte der Sonnengott Inti auf dieser Insel seine Kinder auf die Erde. Heute kann man auf der Insel noch viele Ruinen und Tempelkomplexe aus der Inka-Zeit bewundern.
Auch die Nachbarinsel, Isla de la Luna, gehört zu dem bolivianischen Teil des Sees. Auf der Mondinsel sind etwa 80 Menschen beheimatet. Die Insel ist wesentlich kleiner als die Sonneninsel, aber nicht weniger mystisch. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch der Ruinen des „Tempels der Jungfrauen“.
Von Puno, der Hafenstadt im peruanischen Teil, gelangt man zu der Insel Taquile. Die „Insel der strickenden Männer“. Die Bewohner der Inseln sind bekannt für ihre Bräuche, Traditionen und besonders durch ihre lebhafte, farbenfrohe Kleidung. Frauen weben bunte Kleidungsstücke und die Männer stricken die für die Region typischen Mützen. In ihren komplexen Entwürfen bringen die Bewohner ihre Kultur zur Geltung.
Jeder, der Ruhe sucht, sollte die Insel Amantani, die 40 Kilometer von Puno entfernt liegt, besuchen. Auf der Insel leben um die 4.000 Menschen. Es gibt sechs Gemeinschaften, die von der Landwirtschaft, vom Handwerk, Steinmetzarbeiten und Textilien leben. Untereinander sprechen sie immer noch Quechua, die Sprache de Inka. Empfehlenswert ist eine Wanderung durch Täler und terrassenförmige Felder, auf die beiden Erhebungen den „Pacha Tata“ und den „Pacha Mama“. Von dort oben hat man eine spektakuläre Aussicht auf die Weite des Titicacasees. Wer vor Ort übernachten möchte, kann dies bei den ansässigen Familien tun, was ein besonders beeindruckendes Erlebnis ist!
Eine der Hauptattraktionen sind die Uros-Inseln. Die circa 40 Inseln im Titicacasee sind die Heimat der Uros. Das Besondere an den Inseln: sie schwimmen! Schon vor Jahrhunderten haben die Uros ihre Inseln aus dem am Uferrand wachsenden Tortora-Schilf gebaut. Das Schilfrohr spielt auf den Inseln eine besondere Rolle. So werden nicht nur die Inseln aus dem Schilf gebaut, sondern auch die Boote, die zur Fischerei dienen, oder die Häuser, in denen die Uros leben. Ein Nachteil dieses natürlichen Rohstoffes ist, dass alle zehn Tage der Schilfuntergrund erneuert werden muss, da das Schilf unter dem Wasser verfault.
Auf allen Inseln leben die Menschen hauptsächlich vom Tourismus. Allerdings wird zur Selbstversorgung immer noch Ackerbau und Fischfang betrieben. Wer unterschiedliche Kulturen kennenlernen möchte, kann dies am besten mit einer Bootstour über den Titicacasee. Außerdem eignet sich der Titicacasee auch perfekt als Ausgangspunkt, um die beiden Nachbarländer Peru und Bolivien in einem Urlaub zu verknüpfen. Hier weitere Informationen zu Reisen nach Peru und Bolivien.