Eine Weltreise zu planen ist kein Pappenstiel. Wer in Reiseblogs nach Unterstützung sucht, muss erst einmal unzählige Online-Seiten durchstöbern. Wir haben die wichtigsten Tipps herausgesucht, mit denen die Organisation sicher gelingt. Achtung: Fernweh ist vorprogrammiert.
Drei Kontinente – mindestens!
Eine offizielle Definition für eine Weltreise gibt es nicht. Klar ist: Mit einem langen Flug ist man noch meilenweit davon entfernt. Es kommt mehr darauf an, dass die Reise mehrere Kontinente umfasst – Reiseexperten geben drei als Minimum an.
Der Einzelne sollte sich in jedem Fall vorab bewusst werden: Eine Weltreise bedeutet, in neue Kulturen einzutauchen und neue Sprachen zu lernen. Die kulturelle Vielfalt steht somit im Mittelpunkt. Etwa 11 Prozent der Deutschen verbrachte 2016 den Urlaub in der Ferne. Beliebteste Fernreiseziele waren dabei Nordamerika, Nordafrika sowie Mittelamerika und die Karibik. So wundert es nicht, dass viele deutsche Weltenbummler mindestens einen dieser Kontinente besuchen.
Planen mit Spaß an der Sache
Wichtig bei der Planung einer Weltreise ist eine gute Struktur, trotzdem sollte man sich nicht unnötig stressen. Spaß und Gelassenheit sind wichtige Faktoren, die wesentlich dazu beitragen, dass die Reise gelingt. Auch deshalb ist es ratsam, sich viel Zeit zu lassen. Die folgenden vier Aspekte sind dabei von Bedeutung:
1. Länder und Routen
Zunächst einmal sollte man sich Fragen zu den Ländern und Kontinenten beantworten, die man bereisen möchte. Davon ausgehend kann man sich damit beschäftigen, wie die Route am besten verläuft.
- Welche Länder und Kulturen sind interessant?
- Auf welcher Route lassen sich die Länder am besten erkunden?
- Welches Verkehrsmittel gibt es? Eignen sie sich für die Reise?
Viele Weltreisende stellen den Faktor Umwelt in den Mittelpunkt bei der Wahl des geeigneten Verkehrsmittels. Der eigene CO2-Fußabdruck wird sich in einem Reisejahr stark vergrößern und verursacht nicht selten ein schlechtes Gewissen. Verschiedene Tipps zum umweltbewussten Reisen sorgen dafür, dass sich die CO2-Belastung in Grenzen hält. Beim Fliegen ist es beispielsweise möglich, CO2-neutral zu bleiben, in dem man mittels der Unterstützung von Klimaschutzprojekten seine negative Energiebilanz ausgleicht.
2. Länge der Reise
Dieser Punkt umfasst neben den Reisezielen die jeweilige Aufenthaltsdauer sowie die Reisedauer insgesamt. Folgende Fragen unterstützen die Organisation:
- Wie viel Zeit steht insgesamt für die Weltreise zur Verfügung?
- Welche Aufenthaltsdauer wird für das jeweilige Land eingeplant?
- Ist es überhaupt möglich, alle Wunschländer in der Gesamtreisedauer unterzubringen?
Pro Land empfehlen Experten eine Reisedauer von mindestens drei Wochen. Ein großer Fehler ist allerdings, die Reisezeit zwischen den Ländern zu vernachlässigen. Die Länge des Aufenthalts ist unter anderem vom Klima abhängig. Sommer und Winter sowie Trocken- und Regenzeit sind oftmals unterschätzte Faktoren. Wichtig ist zudem, flexibel zu sein. Tipp: Reisende sollten sich nach flexiblen Tickets erkundigen. Dann können sie bei Bedarf umbuchen.
3. Finanzen
Das Thema Finanzen stellt für viele eine Herausforderung dar. Geht unterwegs das Geld aus, dann heißt es nicht selten, dass der Magen leer bleibt – kein Gefühl, dass Reisende schätzen. Im Vorfeld hilft eine sorgfältige Planung dabei, die anfallenden Kosten realistisch einzuschätzen. Einen zusätzlichen Puffer sollte jeder einbauen, um eine Reserve für Notfälle zu haben. Mit folgenden Fragen lässt sich ein erster grober Rahmen stecken, um festzustellen, wie viel Geld für die Reise nötig ist.
- Wie viel Geld steht überhaupt zur Verfügung?
- Gibt es die Möglichkeit, in Deutschland noch mehr Geld für die Reise zu verdienen oder während der Reise zu jobben? Work & Travel zieht vor allem junge Leute an.
- Wie hoch soll das Tagesbudget sein? Tipp: Dies hängt unter anderem stark vom Reiseziel ab. In Thailand sind 50 Euro am Tag viel, in den USA wenig. Blogs geben einen guten Einblick in die tatsächlichen Kosten.
- Welche Fixkosten fallen zusätzlich zu Hause an? (z.B. Miete, Versicherungen)
- Welche Versicherungen sind im Ausland nötig? (z.B. Krankenversicherung)
- Was kosten Impfungen?
- Wie läuft die Bezahlung unterwegs ab? Nebenkosten für Kreditkarten, Bargeldabhebungen und andere Zahlungsmethoden können teuer sein. Darauf ist bei der Wahl der Zahlungsmittel verstärkt zu achten.
- Was kostet die Weltreise im Ganzen? Diese Frage steht beim Abschluss der Planung.
Eine Weltreise ist nicht günstig. Viele Reisende greifen daher zu einem individuell an Höhe und Laufzeit angepassten Kredit. Unkompliziert können sie auch Kredite ohne Schufa aufnehmen und auch für Studenten gibt es spezielle Darlehen. Und die Investition in eine Weltreise ist lohnenswert, denn wer die Welt bereist, hat auch beruflich oft die Nase vorn. Arbeitgeber wissen, dass Reisen den Charakter positiv beeinflusst.
Als einmalige Kosten für eine Weltreise gelten der Antrag für einen Reisepass, ein internationaler Führerschein, Kleidung und Ausrüstung. Diese sind in der Summe abschätzbar und kaum ausschlaggebend in Anbetracht der Gesamtkosten. Die laufenden Kosten bei der Reise sind erheblich höher: Essen und Trinken, die Unterkunft, Ausflüge inklusive Eintrittsgelder, Transporte und Versicherungen.
Zur Bezahlung beim Reisen empfehlen Experten zwei unterschiedliche Kreditkarten. Wenn eine nicht funktioniert, dann tut es wahrscheinlich die andere. Mehr als 150 Euro Bargeld für den Start sind nicht nötig.
4. Bürokratie
Der vierte große Gesichtspunkt beinhaltet sämtliche bürokratischen Aspekte. Neben den notwendigen Unterlagen ist es wichtig, sich mit der Situation zu Hause auseinander zu setzen.
Folgende Fragen helfen dabei:
- Welche Papiere sind für die Reise nötig und wie lange dauert deren Beantragung?
- Soll die Wohnung vermietet oder gekündigt werden?
- Was passiert mit dem Arbeitsplatz? Gibt es die Möglichkeit für eine Auszeit?
- Greifen die nötigen Versicherungen auch im Ausland? Ein Anruf bei der Assekuranz oder dem Versicherungsvertreter des Vertrauens hilft weiter.
- Für welche Länder gelten strenge Einreisebestimmungen? Welche sind das?
Auskunft über Einreisebestimmungen sowie Sicherheitshinweise zu den jeweiligen Reisezielen gibt das Auswärtige Amt.
Die Planung frühzeitig beginnen
Mindestens ein halbes Jahr vor der Abreise sollte man die Planung seiner Weltreise beginnen. Damit ist gewährleistet, dass kein Stress entsteht und die Organisation gegen Ende nicht anstrengend wird. Denn bei aller Planung soll die Reise vor allem eins: Spaß machen.