In München ruft das Mittelalter
Die Reise beginnt im Süden der Bundesrepublik. Hier findet der Mittelaltermarkt am Wittelsbacherplatz in München statt. Handwerker in zeitgemäßen Gewändern bieten ihre althergebrachten Waren an und zeigen ihre Handwerkskünste teilweise sogar vor Ort. Gaukler, Minnesänger und Jongleure machen den Markt zu etwas ganz Besonderem. Auch für ein gebührendes Mahl ist bestens gesorgt: Ein Spanferkel am Spieß, ofenfrisches Fladenbrot und viele andere Köstlichkeiten bieten sich an als gute Grundlage für Würzwein und Feuerzangenbowle.
Der schönste Adventskalender der Welt steht in Forchheim
Weiter nördlich geht es in die Fränkische Schweiz, genauer gesagt nach Forchheim. Das mittelalterliche Rathaus verwandelt sich dort auch in diesem Jahr wieder zum „schönsten Adventskalender der Welt“. Der Forchheimer Engel öffnet ab dem 1. Advent täglich um 18.30 Uhr und an Heiligabend um 12.00 Uhr ein Fenster, hinter dem sich wertvolle Preise verbergen. Selbstverständlich können Besucher beim Schlendern von Laden zu Laden auch fränkisches Traditionshandwerk bestaunen und sich den ein oder anderen Glühwein oder Lebkuchen gönnen. Ein Tipp am Rande: Zum Jahreswechsel erleuchtet in der Fränkischen Schweiz sogar die Landschaft – die traditionellen Lichterprozessionen stehen an.
Weihnachtsbräuche aus aller Welt in Rüdesheim am Rhein
Vom Frankenland führt die Tour ins südwestliche Hessen: In der historischen Rüdesheimer Altstadt werden Waren, Spezialitäten und Bräuche aus 21 Nationen angeboten. Ob Weihnachtsschmuck, Geschenke oder winterliche Genüsse aus aller Herren Länder – hier gibt es viel zu entdecken und zu probieren. Auf dem Marktplatz wird außerdem jedes Jahr Europas größte Krippenlandschaft mit lebensgroßen Figuren eingerichtet.
Feiern im Wein-Nachts-Keller in Traben-Trarbach
Das Städtchen an der Mittelmosel in Rheinland-Pfalz lädt Besucher zum unterirdischen Weihnachtsmarkt in seine ehemaligen Weinkeller ein. Schon beim Betreten der teilweise aus dem 16. Jahrhundert stammenden Gewölbe strömt den Gästen der warme Duft von Glühwein, gebrannten Mandeln und Tannengrün entgegen. Im stimmungsvollen Halbdunkel dreht sich alles um Wein, Genuss und Kultur. Gerade wenn es draußen richtig kalt wird, verweilt man gerne in den wohltemperierten Weinkellern. Sobald die Füße wieder warm sind, warten draußen eine Schlittschuhbahn und viele Stände mit Weihnachtsspezialitäten.
Zu Besuch auf dem zweitschönsten Weihnachtsmarkt Europas in Aachen
In Aachen findet vom 24. November bis zum 23. Dezember einer der schönsten Weihnachtsmärkte Europas statt. Den Printenmarkt, so sein traditioneller Name, gibt es schon seit den 1970er Jahren. Er wurde im Jahr 2015 von der Brüsseler Organisation European Best Destinations sogar zum zweitschönsten Weihnachtsmarkt in ganz Europa gekürt. Während sich die Erwachsenen bei einem heißen Glühwein aufwärmen können, haben die Kinder Spaß bei einer Fahrt mit einem der vielen Fahrgeschäfte. Für alle Besucher eine Empfehlung: einmal das berühmte Weihnachtsgebäck, die Aachener Printen, probieren.
Traum in Pink: Schwul-lesbischer Weihnachtsmarkt in Köln
Die Stadt am Rhein ist als nächstes dran: Christmas Avenue, Kölns erster schwul-lesbischer Weihnachtsmarkt, verzaubert seine Besucher am Mauritiuswall/Ecke Schaafenstraße bis einen Tag vor Heiligabend mit pinkfarbenen Buden, heißen Christmas-Cocktails, kölschem Kräuterlikör, einzigartiger Dekoration und täglich wechselndem Bühnenprogramm. Jeder Abend wird hier absolut einmalig. Auch die Wahl zum Mr. Avenue steht wieder an. Ein Kandidat hat dann die Chance, sich den begehrten Titel zu sichern.
Schwimmender Weihnachtsmarkt in Emden
Der nächste Stop wird in Ostfriesland eingelegt. Denn einmal im Jahr verwandelt sich die Seehafenstadt am Ratsdelft und im Stadtgarten in eine Weihnachtswelt – der Engelkemarkt öffnet. Traditionsschiffe machen teilweise sogar extra Halt in Emden und so können Besucher auch an Bord der einzelnen Schiffe eine besondere weihnachtliche Stimmung erleben. Große und kleine Seeleute können hier den Duft von Mandeln, Plätzchen und Grog genießen. Gewürze wie Vanille oder Zimt riecht man schon von weitem – Emden ist ja schließlich eine Hafenstadt.
Heiß, heißer, Hamburg: Santa Pauli
Stille Nacht, heilige Nacht? Nicht auf Hamburgs Weihnachtsmarkt mit dem größten Sex-Appeal! Auf Santa Pauli verschwimmt die Grenze zwischen konventioneller Weihnachtstradition und frivolem Kiezleben. Eröffnet wird der Markt traditionell von der Kult-Drag-Queen Olivia Jones. Live-Musik, erotische Geschenkartikel und leicht bekleidete Engel warten dann auf Besucher über 18. Wem das nicht reicht, der stöhnt danach beim Pornokaraoke um die Wette oder kauft sich ein Intim-Toupet aus Echthaar.
Berlin tanzt mal wieder aus der Reihe: Holy.Shit.Shopping zur Adventszeit
Angekommen in Berlin geht es zur Weihnachts.Shopping.Lounge, einem Kunst- und Designmarkt, der seit über zehn Jahren etwa 200 junge Designer, Kreative und Künstler präsentiert. In diesem Jahr findet der Markt im Kraftwerk Berlin in Mitte am 12. und 13. Dezember statt. Ob Schmuck, Mode, Wohndesign, Musik oder Comics – hier gibt es viel zu entdecken. Eine stille Nacht kann man hier getrost vergessen. Zu den Beats von Berliner DJs können Gäste durch die riesigen Industriehallen spazieren. Ein Geheimtipp, dieser selbsternannte „Klubabend unter den Weihnachtsmärkten“.
Weihnachten unter Tage in Sangerhausen
Von Berlin geht es weiter nach Sachsen-Anhalt. Die über 1000 Jahre alte Berg- und Rosenstadt Sangerhausen lädt zum Weihnachtsmarkt in und um Sankt Marien ein. Der kleine Markt mit seinen stimmungsvoll geschmückten Holzhütten und den weihnachtlichen Leckereien sorgt für Romantik. Einzigartig ist, dass Besucher hier über einen duftenden Nadelwaldboden schlendern können. Doch damit nicht genug: Das Schaubergwerk Röhrigschacht im Ortsteil Wettelrode lädt auch in diesem Jahr wieder zur Bergmännischen Weihnacht ein. In fast 300 Metern unter Tage kann man vom 9. bis zum 13. Dezember Weihnachtsstimmung ganz neu erleben.
Historisch-romantisch wird es im sächsischen Königstein
Im Osten neigt sich die Rundreise ihrem Ende zu. In der eindrucksvollen Kulisse der Festung Königstein führen Spiel- und Handwerksleute alte Künste und Gewerke vor. An den festlich geschmückten Ständen kann man heimisches Kunsthandwerk erwerben oder sich neue Ideen für Geschenke holen. Eine kleine Stärkung zwischendurch verspricht der selbstgemachte Festungsstollen. Neben einer Krippe mit lebenden Tieren gilt es auch, die unterirdische Weihnachtswelt in den Bärenloch-Kasematten zu entdecken. Unter den Gewölben voller leuchtender Sterne preisen Anbieter heimische Naturprodukte an.