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Die schwimmenden Gärten von Xochimilco

Foto: Envato / diegograndi

Die schwimmenden Gärten von Xochimilco

Eigentlich ist Xochimilco nur ein Stadtteil von Mexiko City, etwa 24 Kilometer südöstlich des Zentrums und mit über 400.000 Einwohnern selbst schon eine Großstadt. Die schwimmenden Gärten von Xochimilco sind UNESCO Weltkulturerbe mit einer reichen Geschichte. Hier lag früher der Xochimilco-See, der schon in präkolumbischer Zeit die Heimat verschiedener Völker war. Noch heute leben in Xochimilco vierzehn verschiedene indigene Völker, die versuchen, ihre Traditionen zu bewahren.

Die gesamte Fläche der heutigen Stadt Mexiko City war von einem Seensystem mit dazwischenliegenden Sümpfen bedeckt. Dies macht sich bis heute bemerkbar, beispielsweise weil Gebäude auf dem sumpfigen Untergrund urplötzlich absacken können.

Die schwimmenden Gärten von Xochimilco: Ein Seensystem mit dazwischenliegenden Sümpfen
Foto: Andrea Sauer

Die Azteken waren es seinerzeit, die damals die Bodenstruktur Xochimilcos nachhaltig veränderten. Sie etablierten ein landwirtschaftliches System, das es ihnen erlaubte, die wachsende Bevölkerung mit Produkten vor Ort zu versorgen.

Dafür bauten sie aus Schilf künstliche Inseln, die mit Schlamm aus dem See befüllt wurden. Wasserpflanzen am Rand verhinderten, dass die Erde zurück in den See gespült wurde. Diese Inseln heißen Chinampa und konnten so groß sein, dass auch Hütten für die Bauern darauf errichtet werden konnten. In Xochimilco kann man bis heute solche Chinampas bewundern.

Bootstouren am Ort, wo die Blumen wachsen

Da die Spanier nach ihrer Invasion begannen, den See nach und nach trockenzulegen und der Wasserspiegel sank, bildeten sich aus den Chinampas feste Inseln zwischen denen Kanäle angelegt wurden. Dieses Geflecht von Kanälen ist zu einem kleinen Teil noch erhalten, zwischen ihnen werden bis heute Gemüse und Blumen angebaut. Daher hat Xochimilco auch seinen Namen: er stammt aus dem náhuatl und bedeutet so viel wie „Ort, wo die Blumen wachsen“.

Die schwimmenden Gärten von Xochimilco: Bootstouren am Ort, wo die Blumen wachsen
Foto: Andrea Sauer

Für Besucher interessant ist besonders das, was sich auf den Kanälen abspielt: Bunte überdachte Boote, die sogenannten „Trajineras“ liegen bereit, um die Kanäle zu erkunden. Aufgebaut sind diese Boote alle gleich: rechts und links jeweils eine dichtstehende Reihe Holzstühle, dazwischen ein Tisch. Und damit ist das Boot auch schon voll. Mit Hilfe einer langen Holzstange bewegt der Bootsführer dann das Floß durch die Kanäle.

Für Unterhaltung ist natürlich gesorgt: Auf manchen Booten spielen Mariachi-Bands, auf anderen wird gekocht. Bei Interesse werden das eigene und das Boot des jeweiligen Anbieters aneinander befestigt und gegen ein kleines Entgelt ist dann auch für Musik, Speis und Trank gesorgt. Auch Boote mit Souvenirs suchen sich ihren Weg durch die Kanäle und zu den Interessenten.

Die schwimmenden Gärten von Xochimilco: Mariachi-Gruppe
Foto: Andrea Sauer

Nicht nur Touristen verirren sich in die Kanäle von Xochimilco, auch für die Einheimischen sind sie ein beliebtes Ausflugsziel am Wochenende. Gerne werden lustige und lautstarke Partys auf den Booten gefeiert, oder auch Familienfeste, Geburtstage oder sogar Hochzeiten. Wer mag, kann zwischendurch an den zahlreichen Bars und Restaurants am Ufer anlegen.

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