Furchtbare Ereignisse werfen ihre Schatten auf nachfolgenden Generationen. So leiden etwa auch die Kinder psychisch unter den Traumata ihrer Eltern. Doch damit nicht genug: Anscheinend brennen sich die traumatischen Erfahrungen ins Genom, also ins Erbgut, ein und werden sogar weitervererbt.
Das Trauma verändert dabei nicht die Anordnung der DNS-Bausteine an sich. Vielmehr wird die Epigenetik modifiziert. Das epigenetische Muster bestimmt, wann und wie oft bestimmte Gene abgelesen werden. Ändert sich dieses Muster, kann das gravierende Auswirkungen haben.
Angeborene Angst vor Kirschblütenduft
Wissenschaftler der Emory Universität in Georgia verfolgten einen anderen Ansatz. Sie trainierten Mäuse darauf, einen bestimmten Geruch mit Schmerz in Verbindung zu bringen. Immer wenn die Nager Acetophenon rochen, das an Kirschblüten-Duft erinnert, bekamen sie einen milden Elektroschock. Nach einer gewissen Zeit jagte der Geruch den Mäusen Angst ein. Es war auch eine physiologische Veränderung zu erkennen. So war der Bereich im Gehirn, der für die Verarbeitung dieses Geruches zuständig war, stärker ausgeprägt.
Hoffnung auf neue Therapieansätze
Bisher kratzen die Forscher zwar noch an der Oberfläche, was die Vererbung von erlernten Verhalten angeht, erklärt Brian Dias von der Emory University. Unter anderem sei ungeklärt, ob die Prozesse auch wieder rückgängig gemacht werden können.