Als 1974 bei Bauarbeiten in der chinesischen Provinz Shaanix ein Tonkopf gefunden wurde, ahnte niemand, um was für einen wertvollen Fund es sich hierbei handelte. Doch bald stellte sich heraus: Man war auf die Grabanlage des ersten chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi gestoßen – inklusive seiner gigantischen Armee von Kriegerstatuen.
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Höhepunkt der Grabanlage Qin Shihuangdis in der Nähe von Xi’an sind die etwa 8.000 Terrakottakrieger – Archäologen vermuten noch weit mehr unentdeckte Skulpturen. Der Kaiser wollte mit dieser Armee auch im Jenseits gut aufgestellt sein. Die aufgereihten Soldaten sollten die Grabkammer des ersten chinesischen Kaisers beschützen und politische Feinde und Grabräuber vom eigentlichen Grab fernhalten.
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Die lebensgroßen und bis 150 Kilogramm schweren Figuren gelten als „achtes Weltwunder“ und gehören wie die Grabanlage seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie bestehen aus Ton und waren einst prächtig mit Farben aus Rost, Asche und Ei bemalt. Die Art der Verzierung zeigte den Stand der Krieger an.
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Nicht nur die gewaltige Masse an Terrakottasoldaten beeindruckt Archäologen und Laien weltweit, auch die feine Verarbeitung der einzelnen Figuren ist außergewöhnlich. Wie Analysen zeigen, ist jedes Exemplar unterschiedlich gearbeitet, kein Soldat gleicht dem anderen. Jeder der Krieger gilt als einzigartiges Kunstwerk chinesischer Bildhauerei.
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Neben den Terrakottakriegern gibt es über zweihundert weitere Schätze aus der Grabkammer Qin Shihuangdis – zum Beispiel 2.200 Jahre alte Terrakottapferde und Bronzewägen. Rund 1.000 Handwerker haben die Figuren in etwa elf Jahren für den despotischen Kaiser gefertigt. Viele der Arbeiter wurden für die Errichtung des Denkmals versklavt.
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Der Grabhügel hat eine Fläche von mehr als 56 Quadratkilometern und eine Höhe von 115 Metern – somit ist er die größte Grabanlage Chinas. Längst sind noch nicht alle Quadratmeter untersucht und erfasst. Die eigentliche Grabkammer blieb außerdem bislang ungeöffnet. Archäologen wollen erst bessere Konservierungsmöglichkeiten entwickeln, bevor sie das Geheimnis um den ersten Kaiser Chinas lüften.
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Shihuangdi wurde 259 v. Chr. als Sohn des Königs von Qin geboren und bestieg mit gerade einmal dreizehn Jahren dessen Thron. Nach der Unterwerfung kleinerer Nachbarstaaten eroberte er alle sechs Reiche des zerrissenen Chinas, wurde zum Kaiser des Landes und richtete eine zentralistische Ordnung ein. Er gilt als Reformer und Tyrann.
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Neben den lebensgroßen Kriege
rn, die die militärische Kraft der Qin-Dynastie verkörpern, verraten auch die Pferdefiguren in den Gängen des Mausoleums etwas über das Herrschergeschlecht. Die adeligen Qin widmeten sich vor ihren Eroberungszügen hauptsächlich der Pferdezucht.
rn, die die militärische Kraft der Qin-Dynastie verkörpern, verraten auch die Pferdefiguren in den Gängen des Mausoleums etwas über das Herrschergeschlecht. Die adeligen Qin widmeten sich vor ihren Eroberungszügen hauptsächlich der Pferdezucht.
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Einen Besuch ist die monumentale Grabanlage des berüchtigten chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi auf jeden Fall wert.
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Knapp 2.200 Jahre lang lagen die Terrakottasoldaten des chinesischen Kaisers Shihuangdi unbemerkt unter der Erde, bis Bauarbeiter den einzigartigen archäologischen Schatz 1974 zufällig bei Brunnengrabungen fanden. Heute gelten die Kriegerfiguren als wertvollstes Erbe der Qin-Dynastie – dem ersten und bauwütigsten Herrschergeschlecht der chinesischen Antike.
In den nur wenigen Jahren, in denen Shihuangdi als erster Kaiser Chinas regierte, gab er gigantische Projekte in Auftrag. Allein seine Grabanlage erstreckt sich über zwanzig Quadratkilometer und umfasst eine über 8.000 Mann starke Armee an lebensgroßen Kriegern aus gebranntem Ton. Qin Shihuangdi, der Zeit seines Lebens nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit suchte, setzte sich ein Denkmal für die Ewigkeit – der Anblick ist überwältigend.
Achtes Weltwunder und UNESCO-Weltkulturerbe
Lebensgroß, anmutig und furchteinflößend – die bis zu 150 Kilogramm schweren Soldaten sind bis ins kleinste Detail beeindruckend: So wurden einzelne Barthaare herausgearbeitet, Kleidungsstücke werfen Falten, die Gesichtszüge wirken real, die Blicke sind durchdringend – ein Meisterwerk der Bildhauerei. Nicht umsonst wird die Terrakottaarmee und die gesamte Grabanlage Qins als „achtes Weltwunder“ bezeichnet. Seit 1987 gehören sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Wissenschaftler schätzen, dass für die Fertigung der über 8.000 Terrakottafiguren etwa tausend Handwerker elf Jahre lang beschäftigt waren. Hinzu kommen noch weitere Grabbeigaben in Form von Pferdegespannen aus Lehm und Bronze, die die Arbeiter formten, verzierten und bemalten.
Farben aus Ei, Rost und Asche
Bemalten? Ja, die Krieger und anderen Skulpturen waren ursprünglich farbig. Allerdings verblasste die Bemalung im Laufe der Zeit und ist heute kaum noch erkennbar. Trotz der guten Konservierungsverhältnisse in der feuchten und dunklen Grabanlage wurde die Farbe durch herabfallende Erde und Überschwemmungen fast vollständig abgerieben. Nur noch wenigen Figuren sind die bunten Bemalungen anzusehen.
Die Farben wurden im 3. Jahrhundert v. Chr. aus verschiedenen anorganischen Pigmenten hergestellt: Rost für rote Töne, Asche beziehungsweise Kohle verbrannter Knochen für schwarz und weiß. Vermischt mit Ei und einem den Archäologen unbekannten weiteren Bindemittel entstanden die antiken Färbemittel. Die jeweils unterschiedliche Verzierung und Bemalung von Kleidung und Ausstattung der Skulpturen stellte Funktion und Rang eines Kriegers dar. So war die Panzerung eines Kommandeurs wesentlich feiner und bunter gestaltet als die eines einfachen Bogenschützens.
In China werden Archäologen aus aller Welt noch die nächsten Jahrzehnte mit weiteren Ausgrabungen beschäftigt sein. Erst im Sommer 2012 wurden mehr als hundert neue Krieger entdeckt. Die eigentliche Grabkammer bleibt allerdings unberührt. Erst wenn die Archäologie über bessere Konservierungstechniken verfügt, will man das Grab des Kaisers öffnen. Welches Mysterium sich darin verbirgt, können Wissenschaftler nur vermuten. Doch was weiß man heute schon über den berüchtigten Shihuangdi?
Qin Shihuangdi – Reformer und Tyrann
Shihuangdi, bürgerlich Ying Zheng, wurde 259 v. Chr. als Sohn des Königs von Qin geboren und musste nach dem Tod seines Vaters bereits mit dreizehn Jahren in dessen Fußstapfen treten. Der ausgeprägte Eroberungswille der Qin-Dynastie zeigte sich zunächst in der Unterwerfung kleinerer Nachbarstaaten und führte später zur Einnahme aller sechs Reiche des zerrissenen Chinas. Der neue Kaiser schaffte das Lehnswesen ab und führte ein zentralistisches Staatssystem mit einheitlicher Rechtsprechung und Währung ein. Er entwickelte ein Steuersystem und sorgte für den Ausbau von Verkehrswegen und die Modernisierung von Fahrzeugen. Qin Shihuangdi scheint fortschrittlich und visionär gewesen zu sein.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Um seine großen Pläne verwirklichen zu können, verschaffte sich der Despot ein Machtmonopol und versklavte tausende Bauern. Er vernichtete Dokumentationen vordynastischer Lehren und ging skrupellos gegen Andersdenkende vor. Der Kaiser schreckte weder vor Folter noch vor Hinrichtungen zurück. Kurz nach Shihuangdis Tod auf einer Inspektionsreise im Jahre 210 v. Chr. führten massive Aufstände zur Entmachtung des Qin-Geschlechts.