Der der erste Streik der Welt – Schauplatz: Ägypten
Der erste dokumentierte Streik der Geschichte fand 1159 vor Christus in Ägypten statt. Er ereignete sich im Arbeiterdorf Deir el-Medina im 29. Regierungsjahr von Ramses III. Altägyptische Handwerker fühlten sich um ihren Lohn betrogen und besetzten einen Tempel im Tal der Könige. Die Arbeiter waren Staatsangestellte und bekamen ihren Monatslohn in Form von Getreidelieferungen. Dieser war 18 Tage überfällig.
Der längste Streik der Welt – Schauplatz: ein Hotel in Chicago
Der längste Streik wurde 2013 nach zehn Jahren beigelegt. Im Jahr 2003 legten die Beschäftigten des Congress Hotels in Chicago die Arbeit nieder und streikten für bessere Arbeitsbedingungen. Daraufhin wurden sie größtenteils durch externe Arbeitskräfte ersetzt. Zehn Jahre später mussten die Hotelangestellten nachgeben und beendeten ihren Streik. Keine ihrer Forderungen konnte durchgesetzt werden.
Der längste Streik Deutschlands – Schauplatz: der Bergbau im Ruhrgebiet
Der längste Streik in der deutschen Geschichte dauerte fast ein Jahr und fand 1956 statt. Die Bergarbeiter im Ruhrkohlebergbau streikten insgesamt 222 Tage. Das Resultat war eine Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung. Der Streik hatte erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und führte zu Engpässen in der Energieversorgung. Der Streik war auch politisch bedeutsam, da er zur Gründung der Gewerkschaft IG Bergbau und Energie führte. Diese bestand bis 1997. Nachfolger ist die IG Bergbau, Chemie, Energie.
Der größte Streik in Deutschland – Schauplatz: die „Bizone“ im Jahr 1948
Am 12. November 1948 legten rund neun Millionen deutsche Arbeitnehmer für einen Tag die Arbeit nieder, um für höhere Löhne und mehr Demokratie in der Wirtschaft zu kämpfen. Der Streik wurde "Arbeitsruhe" genannt und fand in der damaligen „Bizone“ statt. Die „Bizone“ war ein Teil Deutschlands, der nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA und Großbritannien kontrolliert wurde. Sie wurde am 08.04.1949 um die französische Zone erweitert und daher als „Trizone“ bezeichnet.
Der Lokführerstreik 2007/2008 – der bis dato größte Streik bei der Deutschen Bahn
In den Jahren 2007 und 2008 fand ein Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) gegen die Deutsche Bahn (DB) und ihre Tochterunternehmen statt. Er gilt als der bisher größte Streik in der Geschichte der Bahn. Die GDL forderte unter anderem höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder. Am 12. Oktober 2007 begann eine Reihe von ein- bis dreitägigen Streiks, die am 17. November 2007 endeten. Im Januar 2008 kam es schließlich zu einer Einigung. Die Lokführer erhielten insgesamt 11 Prozent mehr Lohn und eine Arbeitszeitverkürzung. Durch das immer wieder lahmgelegte Schienennetz hatte der Streik erhebliche negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft.
Die rechtliche Grundlage des Streiks in Deutschland
Das Streikrecht in Deutschland ergibt sich aus Artikel 9 Absatz 3 des Grundgesetzes. Dieser garantiert die Koalitionsfreiheit von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Dazu gehört auch das Streikrecht. Streiks sind jedoch nur im Rahmen von Tarifverhandlungen zulässig und können nur von Gewerkschaften ausgerufen werden. Beamte dürfen gemäß Artikel 33 des Grundgesetzes jedoch nicht streiken. In der Fachsprache nennt man einen Streik übrigens "Arbeitskampf" – was zugegeben etwas martialisch klingt.
Die streikfreudigsten Länder der Welt
Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) von 2017 gehören Frankreich und Dänemark zu den Ländern mit den höchsten Streikquoten. In Frankreich fallen pro Jahr durchschnittlich 123 Arbeitstage je 1000 Beschäftigte aus. In Dänemark sind es 118. Weitere Länder mit hohen Streikquoten sind Kanada mit 87 und Belgien mit 79 Ausfalltagen.