Welche Geldmenge ist heute im Umlauf, wie viele Menschen nutzen ihn als Zahlungsmittel?
Heute sind über 1,5 Billionen Euro in Banknoten und über 31 Milliarden Euro in Münzen im Umlauf. Die Bevölkerung der 19 Euro-Länder und der Länder, die den Euro passiv nutzen oder ein Assoziierungsabkommen geschlossen haben, umfasst heute etwa 343 Millionen Menschen. Nach dem Einführungsjahr traten sieben Länder dem Euroraum bei: Slowenien, Malta, Zypern, Slowakei, Estland, Lettland und Litauen. Ein neues assoziiertes Land ist Andorra.
Wieviel Euro wurden 2002 an wie viele Menschen in Umlauf gebracht?
Bis Ende 2002 wurden vom Eurosystem insgesamt rund 350 Milliarden Euro emittiert. Die Bevölkerung in den Ländern, die den Euro schon 2002 nutzten, umfasste zu diesem Zeitpunkt etwas über 300 Millionen Menschen.
Hat jedes EU-Land eine eigene Banknoten-Druckerei sowie Münzprägeanstalten?
Nein, nicht jedes der Länder, die den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt haben, verfügt über eine eigene Münzprägeanstalt oder Banknotendruckerei. Insgesamt besitzen sieben der 27 EU-Länder eigene Banknotendruckereien. Diese befinden sich entweder im Besitz des jeweiligen Staates oder der nationalen Zentralbank. Die Euro-Länder mit eigener Banknotendruckerei sind Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Österreich. Die anderen Euro-Länder, so auch Deutschland, besitzen keine eigenen Banknotendruckereien. Aber auch private Banknotendruckereien können von der Europäischen Zentralbank (EZB) akkreditiert werden. Diese Banknotendruckereien mit Sitz in der EU haben sich durch die Einhaltung der hohen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen für die Herstellung der Euro-Banknoten qualifiziert. Dazu gehören derzeit die Bundesdruckerei GmbH (Deutschland), die Giesecke + Devrient GmbH (Deutschland), Oberthur Fiduciaire AD (Bulgarien), Oberthur Fiduciaire S.A.S (Frankreich) sowie die Polska Wytwórnia Papierów Wartoœciowych (Polen).
Wer entscheidet darüber, welche Symbole auf Geldscheinen und Münzen der Länder-Euros zu sehen sind?
Die Euro-Banknoten sind in allen Ländern einheitlich. Für die Gestaltung und Herstellung der Banknoten sind die nationalen Zentralbanken gemeinsam mit der EZB verantwortlich. Bei einem Motiv-Wechsel muss letztlich das oberste Entscheidungsgremium des Euroraums, der EZB-Rat, zustimmen.
Anders als bei den Banknoten ist die Münzhoheit bei den nationalen Währungsbehörden verblieben. Daher haben die Münzen nicht nur eine gemeinsame europäische Seite, sondern jeweils auch eine nationale Seite. Die Motivauswahl ist bei der nationalen Seite den einzelnen Ländern vorbehalten. Damit kann die Entscheidung etwa in Deutschland das Bundesministerium der Finanzen als Münzherr treffen oder bspw. in Österreich die Münze Österreich AG, eine hundertprozentige Tochter der Österreichischen Nationalbank.
Kann ich auch nach 20 Jahren immer noch D-Mark in Euro umtauschen?
Auch 20 Jahre nach der Euro-Bargeldeinführung tauscht die Bundesbank in ihren mehr als 30 Filialen und per Postversand gebührenfrei und ohne Betragsgrenzen DM-Bargeld um. Dieses Angebot besteht im Gegensatz zu manchen anderen Euro-Ländern zeitlich unbefristet.
Wie viele Goldreserven stehen heute der Währung Euro noch gegenüber?
Der Euro ist keine goldgedeckte Währung. Die Deutsche Bundesbank verwahrte zum Bilanzstichtag 31.12.2020 rund 268.500 Goldbarren mit einem Feingewicht von rund 3.362 Tonnen in drei Lagerstellen. Zu diesem Stichtag betrug der Euro-Gegenwert rund 146,5 Milliarden Euro. Auf dem Internetauftritt der Bundesbank können unter dem Stichwort "Goldbestand" zahlreiche Daten, Fakten und Bilder abgerufen werden.
Der Euro war anfangs als „Teuro“ verschrien? Wurde durch seine Einführung wirklich alles teurer?
Von der Bundesbank wurde diese Frage in Monatsberichten 2002 und 2004 untersucht. Zu der Zeit konnte man einen generellen Anstieg der Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen beobachten, weshalb man in der Bevölkerung vielleicht eine höhere „gefühlte“ Inflation spüren konnte. Mit der Euro-Bargeldeinführung hatte das aber nichts zu tun. Tatsächlich rechneten zwei Drittel der Händler die Preise sogar auf den Cent genau um. Insgesamt hatte die Währungsumstellung keine preiserhöhende Wirkung bei Händlern in Deutschland. Solange es die D-Mark in Deutschland gab, hatten wir eine durchschnittliche Preissteigerung von 2,7 Prozent im Jahr (1950-1998). Im Gegenzug dazu belief sich die durchschnittliche Inflation seit Bestehen des Euro in Deutschland auf 1,4 Prozent im Jahr (1999 – 2020). Der Euro bietet also insgesamt sehr stabile Preise.
Welche Banknoten gibt es besonders häufig und welche Münzen?
Je nachdem, welchen Zweck Nutzer damit erfüllen wollen, werden unterschiedliche Stückelungen auch unterschiedlich stark genutzt. So bieten sich für die Wertaufbewahrung die jeweils größten Stückelungen an, während zum Bezahlen im Alltag meistens auf mittlere und kleine Stückelungen zurückgegriffen wird. Bei den Banknoten sind derzeit am häufigsten – nach Wert und Stückzahl – 50-Euro-Scheine im Umlauf (über 13 Milliarden Stück). Bei den Münzen gibt es nach Stückzahl am meisten 1-Cent-Münzen (über 38 Milliarden Stück). Obwohl von den 2-Euro-Münzen viel weniger im Umlauf sind (knapp 7 Milliarden Stück), ist aber durch den großen Betragsunterschied der Wert im Umlauf mehr als 36 mal so groß wie bei den 1-Cent-Münzen.