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Feuerspeiende Ungeheuer: Gab es Drachen tatsächlich?

Foto: Envato / leungchopan

Feuerspeiende Ungeheuer: Gab es Drachen tatsächlich?

Ob in nordischen oder griechischen Sagen, in Wales oder China: Drachen spielten zu allen Zeiten und in allen Kulturen eine wichtige Rolle. Kryptozoologen glauben deshalb, dass die Ungeheuer tatsächlich existierten – und dass drachenähnliche Lebewesen bis heute in isolierten Gebieten überlebt haben könnten.

Sie speien Feuer und jagen durch die Lüfte, bewehrt mit messerscharfen Zähnen und einem schuppigen Panzer – Drachen zählen zu den ältesten, gefährlichsten und geheimnisvollsten Fabelwesen. Zahlreiche Legenden erzählen von ihnen: Siegfried erdolchte den Lindwurm Fafnir; Marduk, der Stadtgott von Babylon, spaltete den Chaosdrachen Tiamat in zwei Teile, und der Heilige Georg rettete eine jungfräuliche Königstochter vor einer Bestie, indem er diese erschlug.

Geschichten über Drachen finden sich auf der ganzen Welt. Doch sind diese Wesen allein der menschlichen Fantasie entsprungen? Paläontologen vermuten heute, dass Funde von Saurierknochen oder von riesigen Fußspuren der Ursprung des Drachenmythos gewesen sein könnten. Und in der Tat: Die gewaltigen Fossilien müssen auf die Menschen der Steinzeit wie die Überreste von Ungeheuern gewirkt haben. Wohl nicht zufällig zeigen Drachendarstellungen und Dinosaurierskelette oft erstaunliche Ähnlichkeiten.

Die Natur als Vorbild

Doch es müssen nicht nur ausgestorbene Tiere für die Fabelwesen Pate gestanden haben. Auch heute noch existieren perfekte Vorbilder – wie der Gemeine Flugdrache, eine Echsenart mit einer Flughaut zwischen Vorder- und Hinterbeinen. Er ist in den tropischen Regenwäldern Südostasiens zuhause. Von weitem erinnert die Echse frappierend an ein geflügeltes Ungeheuer. Allerdings ist sie viel zu klein, um wirklich Schrecken zu erregen: Maximal 21 Zentimeter wird der Mini-Drache groß.

Auch andere Reptilien wie Krokodile, Leguane, Warane und Schlangen dürften das Bild vom Drachen geprägt haben, nicht nur äußerlich, sondern auch durch Charaktermerkmale wie Aggressivität und Kampfeslust. Und durch eine weitere Eigenschaft, die viele Reptilien auszeichnet: Sie riechen mit der Zunge – und züngeln deshalb, was an das Spucken von Feuer erinnert.

Forscher sind sich nicht einig

Manche Kryptozoologen gehen sogar noch weiter: Sie glauben, dass Drachen einst tatsächlich existierten, möglicherweise sogar noch heute in unzugänglichen Gegenden zu finden sind. Beweise konnten die Forscher zwar bislang nicht vorlegen. Aber: Sie konnten zeigen, dass die sagenhaften Drachen-Schilderungen keineswegs Naturgesetzen widersprechen müssen. So hätten die Ungeheuer mithilfe der chemischen Substanz Diphosphan, die sich bei Kontakt mit Luftsauerstoff entzündet, buchstäblich Feuer speien können. Und dass selbst derart große Tiere fliegen können, haben bereits die gigantischen Flugsaurier der Urzeit mit ihren hohlen, leichten Knochen vorgemacht.

Eine Mehrheit der Wissenschaftler jedoch bezweifelt diese These. Vielmehr werden Drachen als vor Jahrtausenden erfundener Mythos betrachtet – von den frühen Menschen geschaffen, um bedrohliche Naturerscheinungen zu deuten. Blitz, Donner, Vulkanausbrüche oder Erdbeben konnte man sich bisher nicht wissenschaftlich erklären. Also mussten riesige Kreaturen mit unvorstellbaren Kräften der Auslöser sein. Kamen dann noch die Berichte Reisender über gefährliche exotische Tiere oder die Funde gigantischer Fossilien hinzu, führte das zum Bild des Drachen.
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