Sie speien Feuer und jagen durch die Lüfte, bewehrt mit messerscharfen Zähnen und einem schuppigen Panzer – Drachen zählen zu den ältesten, gefährlichsten und geheimnisvollsten Fabelwesen. Zahlreiche Legenden erzählen von ihnen: Siegfried erdolchte den Lindwurm Fafnir; Marduk, der Stadtgott von Babylon, spaltete den Chaosdrachen Tiamat in zwei Teile, und der Heilige Georg rettete eine jungfräuliche Königstochter vor einer Bestie, indem er diese erschlug.
Die Natur als Vorbild
Doch es müssen nicht nur ausgestorbene Tiere für die Fabelwesen Pate gestanden haben. Auch heute noch existieren perfekte Vorbilder – wie der Gemeine Flugdrache, eine Echsenart mit einer Flughaut zwischen Vorder- und Hinterbeinen. Er ist in den tropischen Regenwäldern Südostasiens zuhause. Von weitem erinnert die Echse frappierend an ein geflügeltes Ungeheuer. Allerdings ist sie viel zu klein, um wirklich Schrecken zu erregen: Maximal 21 Zentimeter wird der Mini-Drache groß.
Forscher sind sich nicht einig
Manche Kryptozoologen gehen sogar noch weiter: Sie glauben, dass Drachen einst tatsächlich existierten, möglicherweise sogar noch heute in unzugänglichen Gegenden zu finden sind. Beweise konnten die Forscher zwar bislang nicht vorlegen. Aber: Sie konnten zeigen, dass die sagenhaften Drachen-Schilderungen keineswegs Naturgesetzen widersprechen müssen. So hätten die Ungeheuer mithilfe der chemischen Substanz Diphosphan, die sich bei Kontakt mit Luftsauerstoff entzündet, buchstäblich Feuer speien können. Und dass selbst derart große Tiere fliegen können, haben bereits die gigantischen Flugsaurier der Urzeit mit ihren hohlen, leichten Knochen vorgemacht.