Tipp 1: Auf die Schuhart achten
„Viele Wanderschuh-Modelle müssen heute nicht lange oder auch gar nicht eingelaufen werden“, erklärt Andreas Settele, Leiter Schuhentwicklung beim bayerischen Outdoorschuh-Hersteller Hanwag. Vor allem bei Leichtwanderschuhen mit einem hohen Anteil von textilen Materialien kann auf das Einlaufen verzichtet werden. Lederschuhe hingegen passen sich beim Einlaufen immer besser den Füßen an und bekommen dadurch ihre perfekte Passform. Das gilt insbesondere für Wanderstiefel mit einem Innenfutter aus Leder.
Tipp 2: Schrittweise einlaufen
Mit einem nagelneuen Wanderstiefel sollte man nicht gleich auf große Trekkingtour gehen. Besser: die neuen Schuhe erst einmal zu Hause tragen, beispielsweise bei der Gartenarbeit. Anschließend kann man einen ersten Spaziergang machen, gefolgt von ein paar kurzen Wanderungen. Und erst wenn die Schuhe auf diesem Weg gut eingelaufen sind, sollte man lange Wandertouren angehen.
Tipp 3: Durch Wasser stapfen
Feuchtigkeit macht das Leder geschmeidig. Dadurch passt es sich besonders gut der Fußform an. Deshalb kann man bei den Einlauftouren auch mal durch Wasser stapfen wie etwa durch einen Bach. Allerdings sollte man dabei vermeiden, dass Wasser über den Schuhrand ins Innere eindringt.
Tipp 4: Socken und Schnürung
Socken können die Passform und den Tragekomfort von Wanderschuhen spürbar beeinflussen. Deshalb empfiehlt Andreas Settele, bereits beim Einlaufen die gleichen Socken zu tragen wie später bei den Touren. Gleichzeitig könne man die ersten Gehversuche nutzen, um mit den Socken zu experimentieren. Bei einer allzu engen Schuhpassform kann zum Beispiel der Wechsel auf etwas dünnere Socken helfen.
Das Einlaufen kann auch als Probelauf für die Schnürung dienen. Moderne Wanderschuhe haben ein raffiniertes Schnürsystem. Es erlaubt zum Beispiel, unterschiedliche Bereiche des Schuhs unterschiedlich fest zu schnüren. Hat man beim Einlaufen die individuell angenehmste und sicherste Schnürmethode gefunden, geht man entsprechend gut vorbereitet auf große Tour.
Tipp 5: Bitte nicht reinpinkeln
Seit Generationen hält sich der Glaube, Urin mache Leder geschmeidig und helfe dadurch beim Einlaufen von Wanderstiefeln. Doch davon rät Andreas Settele dringend ab: „Im Urin sind viele Mineralien enthalten, die dem Leder mehr schaden als helfen.“ Durch die Mineralien werde das Material nach dem Trocknen rau und spröde. Vom strengen Geruch ganz zu schweigen.